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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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mustern.
    »Dreck!«, stottere ich und will mich mit den Händen bedecken, als sei ich nackt. »Ich dachte, Sie seien jemand anders. Tut mir leid.«
    »Muss es nicht«, entgegnet er schelmisch, wobei sein unüberhörbarer amerikanischer Akzent durch die gesamte erste Etage hallt. »So ein unwiderstehliches Angebot habe ich seit Jahren nicht mehr bekommen …«
    Ungewohnt verwegen schaue ich ihm geradewegs in die Augen und versuche nicht mal, mir das kleine Lächeln zu verkneifen, das sich auf meine Lippen stiehlt. »Soll das heißen, die Kaufhäuser, in denen Sie sonst verkehren, halten ihr Personal nicht dazu an, für die Kunden jederzeit die Hüllen fallen zu lassen? Seltsam. Bei Hardy’s gehört das zum Kundenservice, wissen Sie. Unserer Erfahrung nach die beste Methode, die Kunden zum Geldausgeben zu bewegen.«
    »Das ist auf jeden Fall die beste Verkaufstaktik, die mir jeuntergekommen ist«, schnurrt er verführerisch. Sein Akzent ist weich und köstlich wie goldgelber Sirup, den man über frischgebackene Scones träufelt.
    »Nun ja, wir geben alles, um unsere Kunden … zufrieden zu stellen«, gebe ich schlagfertig zurück, und er lacht, ein lautes, ansteckendes, dröhnendes Geräusch, das durch die ganze Abteilung hallt. Normalerweise wäre mir das peinlich, aber irgendwie kommt es mir vor, als steckte ich in einem sonderbaren mitreißenden Strudel, und niemand sonst kann uns sehen oder hören.
    »Sie sind witzig! Carly, stimmt’s?«, sagt er mit einem vielsagenden Lächeln. Blinzelnd schaue ich ihn an und sehe, wie seine Mundwinkel sich entzückend nach oben kräuseln, wodurch beiderseits der Lippen zwei kleine Linien wie Ausrufezeichen entstehen. Erwartungsvoll zieht er die dichten Augenbrauen hoch, sodass auf seiner Stirn zwei weitere kleine Falten entstehen, die an altmodische Straßenbahnschienen erinnern. Mir will nicht in den Kopf, wieso um alles in der Welt der mich mit Carly verwechselt, und gerade will ich ihm schon sagen, dass es sich um ein Missverständnis handelt, da trifft mich die Erkenntnis wie ein Schlag. Das Top. Das ist alles bloß, weil ich dieses vermaledeite Top anhabe. Jetzt leuchtet es mir ein. Das ist der Kerl, von dem Carly eben geredet hat. Und aus irgendeinem Grund glaubt er, ich bin sie. Na ja, ich bin ja auch gerade aus Carlys Einkaufsberatungsabteilung spaziert. Aber trotzdem müsste er doch auf den ersten Blick sehen, dass ich nicht Carly bin. Vielleicht ist er kurzsichtig. Ich schaue ihn mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Alles in Ordnung?«, fragt er, und da merke ich erst, dass ich ihn immer noch durchdringend mustere.
    »Oh, ja … ja, alles in bester Ordnung. Ich dachte bloß, Ihnen fehlt eine Brille.«
    Lachend stupst er mich an. Knisternd schießt ein Stromstoßdurch meinen Arm und fährt mir bis in die Beine. Er beugt sich zu mir runter, und ich erröte, als er murmelt: »War das ein Stylingtipp?«
    »Kommt ganz darauf an …«, entgegne ich und durchforste hektisch mein Hirn auf der Suche nach einer schlagfertigen Erwiderung. Fragend runzelt er die Stirn und legt den Kopf schief, als warte er darauf, dass ich fortfahre. Mit einem Mal ist mein Kopf vollkommen leer. Ich kann den Blick nicht von seinen Augen losreißen; mir ist, als würde ich hypnotisiert. Ich blinzele und schüttele den Kopf. »… Ähm, das kommt ganz darauf an, ob Ihnen Mode wichtiger ist als Mädchen. Denn«, fahre ich mit frivolem Lächeln fort, »Mädchen machen sich bekanntlich nichts aus Brillenschlangen.«
    »Tatsächlich? Das ist ja interessant.« Mit amüsiertem Blick greift er in seine Manteltasche, holt eine Brille mit schwarzem Gestell heraus und setzt sie auf.
    Mein Mund wird ganz trocken, und ich muss schlucken. Herrgott, damit sieht er ja noch besser aus. Auch wenn das eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit ist.
    »Und ich frage mich immer, warum ich schon so lange Single bin«, meint er lachend, und ich schwöre, ich höre im Hintergrund schon die Hochzeitsglocken läuten.
    »Na ja«, kiekse ich heiser, räuspere mich und versuche es dann noch einmal. »Jetzt wissen Sie es.« Und dann weise ich auf das Brillengestell, verziehe angewidert das Gesicht und komme mir dabei richtig mies vor, weil ich ihn so unverfroren anlüge.
    Noch immer lachend schüttelt er den Kopf und verstaut die Brille wieder in der Manteltasche. »Das war also der springende Punkt. Und ich dachte immer, damit sehe ich intelligenter aus.«
    »Sie sind Amerikaner; da braucht es schon ein bisschen mehr als eine

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