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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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bevorstehenden Rendezvous mit Joel, als plötzlich die Tür auffliegt. Ich bin total kaputt. Es ist noch nicht mal zehn Uhr morgens. Es ist Samstag, und meinem Adventskalender zufolge (Türchen Nummer drei: Schokoladenkirchenglocken) bleiben noch genau zweiundzwanzig Einkaufstage bis Weihnachten, sodass womöglich sogar wir heute ein paar Kunden abbekommen könnten.
    »Du rätst nie, was eben passiert ist, Sarah!«, kreischt Carly aufgeregt, als sie ins Lager stürmt. Irgendwie hat sie es geschafft, dass an ihr selbst eine hautenge graue Skinny-Jeans, schwarze Ugg-Boots und ein schwarzer polanger Daunenparka, unter dem ein silbernes Satintop mit Schalkragen zum Vorschein kommt, stylish und winterlich-weihnachtlich zugleich aussehen. Die kastanienbraunen Haare hat sie zu einem strengen Pferdeschwanz zusammengebunden, mit ein paar neckischen Ponyfransen, die ihr Gesicht rahmen, das vor Aufregung strahlt.
    »Was denn?«, frage ich und setze mich auf. Carly kommt zu mir rübergehopst und setzt sich neben mich, und ich spüre mein schlechtes Gewissen wie einen Messerstich in die Eingeweide.
    »Gerade habe ich einen Anruf von der Personalchefin von Rumors bekommen«, erzählt sie atemlos. »Irgendwie haben die von mir gehört und wollen mich unbedingt zu einem Vorstellungsgespräch einladen!« Sie quietscht und fällt mir um den Hals. Dannschlüpft sie aus Jacke und Stiefeln und öffnet ihre übergroße schwarze Beutelhandtasche. »Ich meine, das ist DER HAMMER. Das ist mein absoluter Traumjob«, sagt sie, stopft die Uggs in die Tasche und holt ein Paar atemberaubender silberner Highheels heraus. »Es gibt nur ein Problem«, fährt sie fort, »es käme mir ziemlich mies vor, Rupert jetzt vor Weihnachten einfach so sitzen zu lassen. Ich meine, das ist jetzt die geschäftigste Einkaufszeit des ganzen Jahres. Na ja, wobei«, fügt sie hinzu, »bei uns eigentlich nicht …« Sie schaut mich an. »Was würdest du an meiner Stelle tun, Sarah? Würdest du die Gelegenheit nutzen, das zu tun, was du wirklich willst, oder würdest du loyal zu deinen Freunden stehen?« Sie legt den Kopf schief und schaut mich an, und es kommt mir vor, als könnte sie mit ihren grünen Augen bis in meine schwarze Seele blicken.
    Ich hüstele und stehe auf. »Loyal bleiben, nehme ich an. Aber das musst du selbst wissen. Ich liebe Hardy’s und kann mir gar nicht vorstellen, woanders zu arbeiten. Aber du, na ja, du musst das tun, was das Richtige für dich ist.«
    Aber sie hört mir gar nicht zu, sie kramt gerade mit beiden Händen in ihrer riesigen Tasche herum und sucht ihr klingelndes Handy.
    »Hallo?«, sagt sie und klemmt sich das Telefon zwischen Kinn und Schulter, während sie mir mit erhobenem Zeigefinger bedeutet, still zu sein. Dann plappert sie gut fünf Minuten lang angeregt mit dem Anrufer, während ich geduldig warte, bis sie fertig ist.
    »Entschuldige, Schätzchen«, sagt sie schließlich, nachdem sie aufgelegt hat. »Das war meine Mitbewohnerin, die uns gerade für heute Abend auf eine Gästeliste setzen lässt. Wir gehen zu einem coolen neuen Club, der gerade erst eröffnet hat, zum Cocktailtrinken. Neulich hatten wir mal wieder einen wahnsinnig lustigen Abend. So ein superreicher Kerl hat eine MagnumflascheChampagner an unseren Tisch geschickt. Ich meine, es war ganz klar, dass der uns flachlegen wollte, du weißt ja, wie das läuft …« Ich nicke wie ein Wackeldackel auf der Hutablage im Auto, dabei weiß ich ehrlich gesagt überhaupt nicht, wie so was läuft. Immer, wenn ich mit Carly zusammen bin, kommt es mir vor, als schaute ich die Wiederholungen von Sex and the City. Jetzt erzählt Carly mir, sie wolle sich mit niemandem mehr verabreden, bis sie den schnuckeligen Kerl aus dem Laden wiedersieht, mit dem sie so intensiven Blickkontakt hatte. Da ist er wieder: der kleine Stich meines schlechten Gewissens … Und dann geht mir plötzlich auf, dass Carly mich etwas gefragt hat. Beim Gedanken an Joel war ich ein bisschen abgeschweift.
    »Alles okay, Süße? Du scheinst mir heute ein bisschen neben der Spur zu sein«, meint Carly mitfühlend. »Ehrlich gesagt sieht du etwas mitgenommen aus. Ziemlich blass.« Sie schnippt mit den Fingern und wühlt in ihrer Tasche. »Geh doch mal zu dieser fantastischen Kosmetikerin, die verpasst dir eine kleine Sprühbräune. Ich gebe dir ihre Nummer. Die behandelt auch all die Promis. Und du bekommst Rabatt, wenn du ihr sagst, dass du auf meine Empfehlung kommst.« Carly zieht eine Visitenkarte

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