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Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Titel: Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grey
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ging auf und Wally warf einen Blick hinein.
    „Willst du mich veralbern? Da passt doch nichts mehr rein, beim besten Willen nicht.“
    Phillip lachte und fing an, seine Sachen umzupacken. Die Kühlbox stellte er auf den Rücksitz. „Siehst du, da ist Platz genug. Gib mir deinen Koffer.“ Phillip räumte noch ein wenig um, so bekam er schließlich alles in den Kofferraum. Nachdem er den Rest auf dem Rücksitz verstaut und den Kofferraumdeckel geschlossen hatte, setzten sich beide Männer in den Wagen und Phillip startete den Motor. „Dann mal los, Schätzelein.“ Sie lächelten sich an, Phillip trat aufs Gas und reihte sich auf dem Weg zum Highway in den Stadtverkehr ein.
    „Warst du jemals im Westen?“, fragte Phillip ein paar Minuten später, als sie Milwaukee auf der Schnellstraße verließen.
    „Nein. Als ich noch klein war, haben wir ein paar Ausflüge Richtung Osten gemacht, aber Dad hielt nicht viel vom Verreisen, da wir uns das eigentlich auch gar nicht leisten konnten. Wir waren nur einmal weiter weg, auf einer Hochzeit. Als Student habe ich ein paar Touren gemacht, aber meistens nur hier in der Gegend.“
    Wally und Phillip hatten sich kennengelernt, als Wally noch Student an der Marquette gewesen war. Sie hatten im selben Haus gewohnt und waren schließlich gute Freunde geworden. Als Wally nach Madison gegangen war, um Tiermedizin zu studieren, hatten sich ihre Wege getrennt. Nachdem er den theoretischen Teil seiner Ausbildung hinter sich hatte, war Wally als Assistenzarzt wieder nach Milwaukee zurückgekehrt. Dort hatte er sofort Kontakt mit Phillip aufgenommen. Zufällig war damals in Phillips Wohnhaus gerade eine Wohnung frei gewesen und so waren sie wieder Nachbarn geworden. Sie hatten sich auch gleich wieder so gut verstanden, als seien sie nie getrennt gewesen.
    „Du hast mir doch mal erzählt, dass dein Vater zwei Vollzeitjobs hatte.“
    „Hatte er auch, deswegen hatte er nie viel Freizeit. Für ihn war es Urlaub, wenn er nur in einem Job arbeiten musste und ansonsten Schlaf nachholen konnte.“ Wally lehnte sich in seinem Sitz zurück. „Warst du schon mal im Westen?“
    Phillip nickte langsam. „Als ich vierzehn war, sind wir mal mit dem Wohnmobil zwei Wochen lang durch Colorado, Nebraska und South Dakota gefahren. Einige der Orte, an denen wir vorbeikommen werden, habe ich also schon mal gesehen. Aber in Wyoming war ich auch noch nie.“
    „Wo kommen wir denn überall vorbei?“ Wallys Aufregung war spürbar.
    „Heute Abend übernachten wir in Lacrosse, morgen fahren wir durch Minnesota und South Dakota bis Rapid City. Wenn wir dort früh genug ankommen, können wir vielleicht noch Mount Rushmore besichtigen. Dann fahren wir quer durch Wyoming weiter zu Dakotas Ranch. Die liegt in der Nähe von Yellowstone und Grand Teton, da gibt’s also für uns genug zu unternehmen.“
    Wally hüpfte schier auf seinem Sitz. „Ich weiß. Ich freu mich schon darauf, die Parks zu besuchen.“ Er sah aus dem Fenster und beobachtete wie sich die Landschaft von städtisch zu ländlich veränderte. „Als Kind wollte ich eine Zeit lang Parkaufseher werden, dann Feuerwehrmann und schließlich Tierarzt. Ich kann es kaum erwarten, all die Tiere zu sehen.“
    „Das möchte ich wetten. Auf PBS kam neulich eine Sendung über die Nationalparks. Das hat schon was für sich“, meinte Phillip.
    Wally spürte wie sich seine Aufregung noch steigerte. „Die Sendung habe ich auch gesehen. Ob wir wohl die Wölfe heulen hören werden?“
    Phillip lachte. Wally sah ihn an und fragte sich dabei, was so witzig war. „Nach dem, was Dakota mir so erzählt hat, wirst du sie hören und vielleicht auch einige sehen. Er hatte in letzter Zeit ein paar Probleme mit ihnen.“
    Da klingelte Wallys Handy. Er fischte es aus der Hosentasche. „Hallo, Mama.“
    „Ich wollte nur wissen, ob du für deinen Urlaub alles hast.“
    „Hab ich. Wir sind schon eine Weile unterwegs.“ Er schaute aus dem Fenster, um ihr sagen zu können, wo sie waren, beschloss dann aber, dass das nicht so wichtig war. „Ich ruf dich im Laufe der Woche mal an.“
    „Nur, wenn du Zeit hast.“ Fast konnte er sie lächeln hören. „Ich wünsch‘ dir viel Spaß und mach‘ viele Bilder.“ Das sah seiner Mutter ähnlich. Sie war am liebsten zu Hause und hatte fürs Reisen nicht viel übrig, aber sie schaute sich liebend gern Bilder an.
    „Ganz bestimmt, Mama. In zwei Wochen sind wir wieder zurück.“
    „Dann erwarte ich dich und Phillip zum

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