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Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Titel: Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grey
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Abendessen, damit ihr mir alles erzählen könnt.“ Wally gab die Einladung an Phillip weiter, der sich die Lippen leckte und begeistert mit dem Kopf nickte. „Phillip freut sich schon auf das Abendessen. Ich melde mich bald bei dir.“
    „In Ordnung. Ich liebe dich,Wally.“ Nachdem sie aufgelegt hatten, schob Wally sein Handy zurück in die Hosentasche.
    „Du hast die beste Mutter der Welt.“
    „Das sagst du doch nur, weil sie dich jedes Mal rund und satt füttert, wenn du zu Besuch kommst. Sie gibt dir ja sogar immer einen ganzen Kuchen mit.“
    Phillip warf ihm einen unschuldigen Blick zu. „Es wäre doch unhöflich, abzulehnen“, meinte er, bevor er lächelte. „Deine Mutter liebt dich und zeigt es dir auf die bestmögliche Art – durch leckeres Essen.“
    Während die Sonne am Himmel immer tiefer sank, fuhren sie Stunde um Stunde und unterhielten sich dabei angeregt. Nachdem sie in Madison zu Abend gegessen hatten, fuhren sie weiter, vorbei an den Wisconsin Dells und Baraboo, bis sie schließlich Lacrosse erreichten. Die Straßenlaternen gingen gerade an, als sie auf den Parkplatz eines Hotels fuhren und aus dem Wagen stiegen. „Gott tut das gut, endlich wieder auf den Beinen zu sein“, stöhnte Wally. Er hievte seinen Koffer aus dem überfüllten Kofferraum, wobei er hoffte, dass ihm nicht gleich alles andere entgegen kam.
    „Das war noch gar nichts“, sagte Phillip mit sanftem Spott. „Morgen haben wir nochmal sechshundert Meilen vor uns.“
    Wally unterdrückte ein weiteres Stöhnen. Sich beschweren half ja nichts: es war eben so wie es war.
    „Nur gut, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung in Minnesota bei 70 Meilen in der Stunde liegt und in South Dakota darf man sogar 75 fahren. So kommen wir gut voran.“ Phillip griff sich seinen Koffer und schlug den Kofferraumdeckel zu. Die Kühlbox trug er außerdem. Wally checkte sie ein, danach gingen sie den Flur hinunter zu ihrem Zimmer. „In einer halben Stunde schließt der Pool. Nutzen wir das doch noch aus.“
    Sie zogen sich ihre Badehosen an, schnappten sich Handtücher und folgten dem Chlorgeruch zum Pool. Wally glitt in das Wasser, schwamm ein paar Runden, bevor er sich im Whirlpool niederließ. „ Das ist der Himmel“, seufzte er wohlig, während das heiße Wasser ihn einhüllte und den Stress einfach wegspülte. Ein paar Minuten später stieg Phillip auch in den Whirlpool.
    „Es gibt da was, das ich dich schon immer mal fragen wollte“, sagte Wally. Er blickte sich um, um sich zu vergewissern, dass ihnen niemand zuhörte. „Gary hat einmal erzählt, dass ihr beide miteinander geschlafen habt, als er dich kennengelernt hat.“
    „Ja, das haben wir“, antwortete Phillip sachlich.
    „Warum hast du es bei mir nie versucht?“ Wally sprach eher zum Wasser, als zu Phillip.
    Ein Lachen war die letzte Reaktion, die er von Phillip erwartet oder gewollt hätte. „Das habe ich, du Dummkopf. Ich dachte, du wärst einfach nicht interessiert. Erst später habe ich erkannt, dass du einfach zu unschuldig warst, um das zu merken. Eigentlich bin ich froh, dass wir es nicht getan haben.“
    Leicht beleidigt blickte Wally auf. Na ja, wenn er die Antwort nicht hören wollte, hätte er die Frage nicht stellen dürfen. „Bin ich so hässlich?“
    Phillip hörte auf zu lachen. „Gott, nein! Du bist sogar ziemlich attraktiv für einen, der viel zuviel Zeit in der Bibliothek verbringt. Danach wurden wir eben Freunde und es gibt kaum etwas Peinlicheres, als seine Freunde nackt zu sehen. Ich hab’s versucht und glaub’ mir, es ist schwer, jemandem in die Augen zu sehen, nachdem man mal alles von ihm gesehen hat.“
    „Ich schätze, du hast recht.“
    Phillip stand auf und stieg aus dem Pool. „Ich geh dann mal wieder zurück ins Zimmer. Bis dann.“ Wally folgte ihm ein paar Minuten später. Er duschte, trocknete sich ab und fiel dann ins Bett. Phillip löschte das Licht und beide schliefen sofort ein.

    A M NÄCHSTEN Morgen machten sie sich fertig, frühstückten, checkten aus und waren noch vor sieben Uhr wieder auf der Straße. Nachdem sie erst mal den Mississippi überquert hatten und in Minnesota waren, gab es meilenweit nichts weiter zu sehen als flache Prärie. Gegen Mittag hielten sie in Sioux Falls, aßen ein paar Burger, tankten und fuhren weiter. Diesmal mit Wally am Steuer.
    Nach einer weiteren Stunde Fahrt Richtung Westen verdunkelte sich allmählich der Himmel und Wally schaltete die Scheinwerfer ein. „Jesus, wird das dunkel.“ Am

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