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Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Titel: Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grey
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Kuppen sich noch Reste von Prärieland fanden. „Wie schön das hier ist“, meinte Phillip ehrfürchtig.
    „Auf eine trostlose Art und Weise, ja.“
    Sie überlegten, ob sie anhalten sollten, beschlossen aber, lieber bis Rapid City durchzufahren, wo sie eine Stunde später ankamen und sich ein Hotel suchten. Nach dieser Fahrt wollten sie nur noch raus aus dem Auto. „Das war der reinste Höllentrip“, bemerkte Phillip, als er auf dem Parkplatz des Hotels seinen Rücken streckte.
    „Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts“, fügte Wally hinzu. Sie lächelten sich an, luden ihre Koffer aus und gingen in das Hotel. Nachdem sie eingecheckt hatten, gingen sie erst etwas essen und fuhren dann die kurze Strecke bis zum Mount Rushmore hinaus. In der Abenddämmerung sahen sie sich die Präsidentenköpfe an. Sie blieben noch, bis die Scheinwerfer angingen, die den Berg anstrahlten und fuhren dann zurück zum Hotel und zu ihren Betten.

    N ACH der langen Fahrt und ihrem Abenteuer in South Dakota verlief die Tour durch Wyoming am nächsten Tag ohne Zwischenfall. Als sie sich dem Westteil des Staates näherten, rief Phillip Dakota an und folgte dann dessen Wegbeschreibung zur Ranch. Wally bog in die Einfahrt ein und hielt schließlich vor dem Haus neben einem riesigen Pickup. Die Tür ging auf und ein hochgewachsener Mann trat auf die Veranda. Der Mann nahm den Hut ab und Wally hörte jemanden aufkeuchen. Einen Moment später wurde ihm zu seiner Verlegenheit klar, dass das Geräusch von ihm gekommen war.
    „Ist das Dakota?“ Wally merkte, wie er den Mann anstarrte, aber er konnte nicht anders. Das leise Lachen vom Beifahrersitz hörte er kaum.
    „Ja, das ist er.“
    „Der ist ja riesig.“ Wally sah zu wie Dakota die Verandatreppe herunterkam. Das brachte ihn wieder etwas zur Besinnung. Er schnallte sich ab und hörte dabei wie Phillip die Beifahrertür öffnete und ausstieg. Er blieb sitzen und sah zu wie Phillip und Dakota sich umarmten. Erst dann öffnete auch er die Tür und stieg aus dem Wagen. Er konnte definitiv sehen, was Phillip an Dakota so anziehend gefunden hatte.
    Nachdem er die Autotür hinter sich geschlossen hatte, trat Wally zu den beiden Männer. „Dakota, das ist Wally“, stellte Phillip ihn vor. Der große Mann gab ihm zur Begrüßung die Hand. Wallys Augen wanderten hinauf zu dem markanten Gesicht und dem freundlichen Lächeln.
    „Freut mich, dich kennenzulernen. Danke, dass ich mitkommen durfte“, sagte Wally förmlich und versuchte dabei, der Faszination Herr zu werden, die Dakota auf ihn ausübte. Phillip hatte zwar gesagt, dass zwischen ihm und Dakota nichts mehr sei, aber das musste ja nicht so bleiben. Wally zwang sich, das im Gedächtnis zu behalten.
    „Es freut mich, dass du hier bist.“ Dakota ließ Wallys Hand los und trat einen Schritt zurück. „Kommt rein.“ Wally folgte Phillip durch die Tür. Dabei musste er sich einfach nochmal umdrehen, um noch einen Blick auf Dakota zu erhaschen. Gott, sah der Mann gut aus. Nicht, dass das eine Rolle gespielt hätte—Typen wie Dakota würdigten ihn für gewöhnlich keines Blickes.
    „Habt ihr schon was gegessen?“, fragte Dakota.
    „Ja, danke“, antwortete Wally. Er setzte sich in einen Sessel und sah sich um. Das Haus machte einen gemütlichen Eindruck, mit großen Sesseln und einem riesigen Fernseher. Die Küche war auf der linken Seite, zur Rechten gab es eine Art Flur.
    „Ich weiß, dass ihr seit Tagen unterwegs seid. Möchtet ihr euch erst mal eine Weile ausruhen?“
    Durch das große Vorderfenster konnte Wally auf die Koppel schauen, in der ein Pferd herumgaloppierte und weiter bis zu den Bergen dahinter. „Dürfte ich mir vielleicht die Tiere ansehen?“
    „Natürlich.“ Dakota stand auf. „Ich führe dich gerne herum.“
    Phillip stand ebenfalls auf. „Wenn du mir zeigst, wo unsere Zimmer sind, lade ich solange das Auto aus.“
    Dakota führte die beiden den Gang hinunter und öffnete zwei Türen. Hinter jeder lag ein helles Schlafzimmer. „Ihr könnt euch jeder eins aussuchen“ Dakota blickte ein wenig verlegen zwischen den beiden hin und her. „Wenn ihr euch ein Zimmer teilen wollt, ist das auch okay. Aber die meisten meiner Männer wissen nicht, dass ich schwul bin, also ...“
    Phillip lächelte. „Dakota, Wally und ich sind nicht zusammen. Wir sind nur Freunde.“
    Wally sah einen Ausdruck der Erleichterung über Dakotas Gesicht huschen und dachte bei sich, dass es ja eigentlich gleichgültig war, welches

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