Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
Ironie des Schicksals wäre einfach zu viel für ihn. Indem er versuchte, Arthur und Isabelle zu beschützen, opferte er am Ende seinen inneren Frieden.
„Isabelle, hast du es bemerkt?“, lachte Daniel. „Deine Schwester ist so überrascht und aufgeregt, dass es ihr die Sprache verschlagen hat. Arthur hat gerade angefangen, sie Mama zu nennen, und dein kleines Baby wird sie schon bald Tante nennen.“
Wieder entfuhr Isabelle dieser seltsame Schrei, und sie warf sich in Millicents Arme.
Fest drückte Millicent ihre Schwester an sich und sah dabei über Isabelles Schulter in Daniels Richtung. In diesem Moment verschwand Daniels Lächeln und seine Kiefermuskeln zuckten. Schnell drehte er sich um und ging – fast so, als wollte er fliehen und niemals zurückschauen. Er war ein Gefangener seiner Vergangenheit in seinem eigenen Haus.
* * *
„Daniel?“, flüsterte Millicent und schlüpfte in den Lagerraum. „Kann ich kurz mit dir sprechen?“
„Jetzt ist kein guter Zeitpunkt.“
„Aber es ist wahrscheinlich der sicherste Zeitpunkt. Isabelle ist gerade zur Pension gegangen, um Mercy Orion ihre Neuigkeit zu erzählen, und es ist kein Kunde im Laden.“
Er machte sich erst gar nicht die Mühe, sich umzudrehen. „Warum flüsterst du dann, und wo ist mein Sohn?“
Verblüfft blieb Millie wie angewurzelt stehen. „ Unser Sohn ist mit meiner Schwester gegangen.“
Jetzt drehte er sich doch um.
„Und was das Flüstern betrifft ... ich weiß nicht warum.“ Ihre Stimme war leise, wurde aber bei jedem Wort lauter. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Das war wohl dumm von mir. Aber ich habe tatsächlich gedacht, dass dich Isabelles Neuigkeit getroffen hat und du dich über ein Gespräch mit einem Freund freuen würdest!“ Ohne ein weiteres Wort wirbelte sie herum und stürmte aus dem Lagerraum.
Die Glocke über der Tür läutete im selben Moment, als Daniel aus dem Lagerraum trat und nach Millicent rief. Schnell rannte sie die Treppe hinauf, während ein Mann an der Ladentheke fragte: „Ist das der Laden, der das Armband verschenkt hat?“
Mrs O’Toole stapfte in den Laden. „Und auch der Laden, der das Fahrrad verschenkt hat. Ich habe es gewonnen.“
Sobald sie in der Wohnung war, biss sich Millicent auf die Unterlippe, um nicht in Tränen auszubrechen. Sie wusste überhaupt nicht, was sie falsch machte. Wenn es nach Daniel ginge, hatte sie offenbar noch nicht eine Sache richtig gemacht, seit er ihr den Ring an den Finger gesteckt hatte. Völlig durcheinander beschloss sie, den Bereich ihrer Wohnung anzugehen, der noch voller Kisten stand. Daniel hatte gesagt, dass in einer Kiste Bücher für Arthur waren, und sie wollte nicht länger warten. Vielleicht würde sie dabei sogar noch andere nützliche Dinge finden, die sie gut gebrauchen konnten. Schließlich hatte er halb England hierher verschifft, außerdem standen überall seltsame Dinge herum, die Orville hinterlassen hatte. Schon bald hatte sie die Zeit vergessen. Wenn sie so doch auch nur ihre Erinnerungen vergessen könnte.
„Meine Liebe?“
Millicent hörte Daniel rufen, aber sie weigerte sich, ihm zu antworten. Dass er sie so nannte, war eine Lüge. Eine schmerzhafte noch dazu. Sie war dumm genug gewesen, sich anfänglich darüber zu freuen.
„Millicent?“ Mit großen Schritten ging er durch das Wohnzimmer und blieb neben einer großen Kiste stehen. „Was machst du hier?“
„Ich suche die Bücher für Arthur und räume auf.“
Er stieg über ein paar Kisten. „Auf meiner To-Do-Liste für heute stand, dass ich die Bücher für dich suche.“
Mit einer ausladenden Handbewegung beschrieb Millicent einen Kreis durch den Raum. „Das ist eine gute Idee, kümmere dich um deine Aufgabe. Ich habe sie bisher noch nicht finden können.“
Langsam ließ Daniel seinen Blick durch den Raum schweifen. Dann schüttelte er den Kopf. „Ich habe das Gefühl, dass ich das meiste hier noch nie vorher gesehen habe. Es ist gut, dass sie die Kisten beschriftet haben, damit wir wissen, wo wir suchen müssen.“ Schweigend schob er ein paar Kisten zur Seite und las die Aufschrift. Schließlich fand er die Kiste, in der die Bücher für Arthur waren. „Ich stelle sie ins Wohnzimmer.“
Sie nickte. Er tat so, als wäre nichts zwischen ihnen geschehen. Als hätte sich nichts verändert. Himmlischer Vater, wie soll ich mich nur verhalten? Als deine Tochter? Als eine Dame? Als eine ... bin ich denn eine Ehefrau? Ich bin so durcheinander.
„Hallo! Seid
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