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Ein Wispern unter Baker Street: Roman (German Edition)

Ein Wispern unter Baker Street: Roman (German Edition)

Titel: Ein Wispern unter Baker Street: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Aaronovitch
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eine Fee ist.«
    »Ja, schon.«
    »Die Flüsse sagen, du wärst ein halber Goblin.«
    »Also, nichts gegen die Flüsse, aber die eingebildeten Zicken können mich mal.« Zachs Stimme wurde deutlich lauter.
    Aha, dachte ich, endlich ein Punkt, wo man den Hebel ansetzen konnte.
    »Ist Ihr Freund Stephen also ein Goblin?«, fragte Lesley.
    »Ihr solltet nicht rumlaufen und irgendwen Goblin nennen, wenn ihr nicht mal wisst, was das ist«, sagte Zach, wiederin seinem üblichen unbekümmerten Cockney-Tonfall. Aber ich konnte hören, dass er irritiert war. Außerdem hatte er angefangen, mit den Fingern auf die Tischplatte zu trommeln.
    »Wie sollen wir sie dann bitte nennen?«, fragte Lesley.
    »Ihr«, er zeigte auf mich, dann auf Lesley, »sollt sie überhaupt nichts nennen – ihr sollt sie einfach in Ruhe lassen.«
    »Einer von ihnen hat auf mich geschossen«, sagte ich. »Mit einer Sten-Gun. Und ein anderer hat mich lebendig begraben, tief unter der Erde, Zach, und hätte mich da sterben lassen. Ich fürchte, sie in Ruhe lassen kommt nicht mehr in Frage.«
    »Sie mussten doch …« Er verstummte.
    »Sie mussten was?«
    »Sich verteidigen. Hey, ihr seid die Isaacs. Wir wissen alles über euch, noch von damals, aus den alten Zeiten. Wir wissen doch alle, was passiert, wenn man nicht ins Raster passt.«
    »Okay, was haben sie verteidigt?«
    »Sich selber. Notwehr.«
    Glatte Lüge.
    »Wie heißt der Bruder?«
    Zögern. »Marcus.« Noch eine Lüge.
    »Isst er gern Gemüse?«, fragte Lesley. »Weil die Nolan-Brüder ihnen Unmengen Grünzeug für nur zwei Personen geliefert haben.«
    »Die leben gesund und aktiv«, sagte Zach.
    »Zach«, sagte ich. »Für wie blöd hältst du uns eigentlich?«
    »Weiß nicht. Auf ’ner Skala von eins bis zehn?«
    »Wer sind sie?«, fragte Lesley.
    Er öffnete schon den Mund, um »Wer – sie?« zu sagen. Da schlug Lesley mit der flachen Hand auf den Tisch. »Mein Gesicht juckt, Zach«, zischte sie. »Je schneller du uns die Wahrheit erzählst, desto schneller komm ich nach Hause und aus dieser Maske raus.«
    »Wer sind sie?«, wiederholte ich.
    »Einfach nur Leute«, sagte Zach. »Ihr solltet sie echt in Ruhe lassen.«
    »Zu spät«, sagte ich. »Dafür ist es zu spät, seit dein Freund mitten im Weihnachtsbetrieb die Central Line außer Gefecht gesetzt hat. Die reden von monatelangen Reparaturarbeiten, von Kosten in Millionenhöhe. Glaubst du wirklich, denen reicht es, wenn ich ankomme und sage: ›Wir wissen, wer’s war, aber wir haben beschlossen, sie in Ruhe zu lassen‹?«
    Zach ließ den Kopf auf die Tischplatte sinken und stöhnte theatralisch.
    »Geben Sie uns was, womit wir was anfangen können, Zach«, sagte Lesley. »Dann können wir uns vielleicht einigen.«
    »Ich will ’ne Sicherheit«, sagte Zach.
    »Du hast mein Wort«, sagte ich.
    »Nimm’s mir nicht krumm, Peter. Aber ein Versprechen vom Äffchen an der Kette nützt mir gar nichts. Ich will’s vom Leierkastenmann selber. Von Nightingale.«
    »Wenn es spezielle Leute sind«, sagte ich, »besteht die Chance, dass wir die Sache kleinhalten können. Aber wenn ich meinen Boss holen soll, musst du erst mich überzeugen.«
    »Also, wer sind sie?«, fragte Lesley.
    Sie waren, Zach zufolge, Leute, die sich beim Bau der Eisenbahnsüdlich der Themse mit Eugene Beale und Patrick Gallagher zusammengetan hatten.
    »Nicht beim Bau der Kanalisation?«, fragte ich.
    »Schon vorher«, sagte Zach. »Sie haben ihnen geholfen, den Tunnel in Wapping zu bauen.«
    Womit erklärt wäre, warum die Kameradschaft der Beales einen so guten Ruf im Tunnelbau genoss.
    »Du sagst, sie sind keine Fae. Aber anders sind sie?«
    »Ja.«
    »Wie anders?«, fragte Lesley.
    »Also«, sagte Zach. »Es gibt zwei Arten von anders, ja? Einmal anders geboren . Wie ich und die Themse-Mädels und das, was ihr Fae nennt, aber nur, weil ihr keine verdammte Ahnung habt, wovon ihr redet. Und dann gibt’s die, die von sich aus anders werden. Wie du und Nightingale.« Er zeigte auf mich und runzelte dann die Stirn. »Oh, sorry, es gibt drei Arten, ja? Die so geboren werden, die sich dafür entscheiden, und die anders gemacht werden.« Er zeigte auf Lesley. »Durch ’nen Unfall oder so.«
    Lesley starrte ihn an, und er senkte den Finger schnell.
    Ich wollte ihn gerade auffordern, das genauer zu erläutern, da sagte Lesley, er solle nicht vom Thema ablenken. »Um mich geht’s hier nicht. Sind diese Leute anders geboren? Wollen Sie das sagen?«
    Zach nickte. Ich hätte mir

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