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Ein Wispern unter Baker Street: Roman (German Edition)

Ein Wispern unter Baker Street: Roman (German Edition)

Titel: Ein Wispern unter Baker Street: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Aaronovitch
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Fälle im Handschuhfach aufbewahrte, fuhr sie fort, auch Merlin hätte mir garantiert einiges über Tafelrunden und Becher beibringen können. Die Liste wäre noch länger geworden, nur hatte Lesley in ihrer Jugend hauptsächlich Sophie Kinsella und Helen Fielding gelesen, daherwar ihr Arsenal fiktiver Magier bei Severus Snape erschöpft, und der Rest der Heimfahrt verging in relativer Ruhe.
    In der Remise angekommen, war Lesleys Kampflust verpufft, und jetzt war ich ihr allerbester Freund. Sie hängte sich an meine Seite – ihre Brüste pressten sich gegen meine Rippen, während ihr Arm sich um meine Taille schlang. »Lass uns ins Bett gehen«, murmelte sie. Ich war so hart, dass ich nur froh sein konnte, dass ich keine Jeans trug. Dadurch wurde es nicht gerade leichter, sie durch den Schnee zur Hintertür zu manövrieren.
    Ich versuchte sie an die Wand zu lehnen, um meine Schlüssel herausfischen zu können, aber sie plumpste ständig wieder gegen mich. »Ich könnte die Maske anlassen«, sagte sie. »Oder mir ’ne Papiertüte aufsetzen.«
    Da fand ihre Hand meine Erektion. Begeistert drückte sie zu. Ich schrie auf und ließ den Schlüsselbund fallen. »Kannst du bitte brav sein?«, sagte ich.
    »Lass sie doch liegen«, sagte sie und versuchte mit der Hand in meinen Reißverschluss vorzudringen.
    Ich sprang zurück, und sie begann langsam abwärts in den Schnee zu rutschen. Ich musste sie mit beiden Armen auffangen und versuchte sie wieder hochzuhieven, aber alles, was dabei herauskam, war, dass ich ihr Jacke und Bluse halb auszog.
    »Schon besser«, murmelte sie. »Komm, mach schon – ich bin bereit.«
    Da öffnete sich die Hintertür, und Molly sah erst mich, dann Lesley, dann wieder mich an.
    »Es ist nicht so, wie du denkst«, sagte ich.
    »Nicht?« Lesley brachte sich mühsam in eine aufrechte Position. »Mist.«
    »Lass uns rein, Molly, ich will sie ins Bett bringen.«
    Molly bedachte mich mit einem kleinen bösen Blick, als ich Lesley mehr hineinschleifte als -führte.
    »Dann bring du sie doch ins Bett«, sagte ich.
    Das tat sie. Sie nahm mir Lesley einfach aus den Armen und warf sie sich über die Schulter wie einen Sack Kartoffeln, nur mit viel weniger Mühe, als ich mit einem Sack Kartoffeln gehabt hätte. Dann drehte sie sich langsam um und glitt in die Schatten des Atriums davon.
    Toby, der offenbar gewartet hatte, bis die Luft rein war, kam zu mir nach draußen gesprungen, um zu sehen, ob ich ihm etwas mitgebracht hatte.
    Ich verzog mich in die Remise, um noch ein bisschen Polizeiarbeit zu erledigen – glauben Sie mir, das ist besser als jede kalte Dusche.
    Zuallererst nahm ich das Foto von der elbischen Schrift auf der Dämonenfalle und bearbeitete es mit Photoshop – erstens um den Kontrast zu erhöhen, zweitens und hauptsächlich, um den Hintergrund unkenntlich zu machen. Dann schickte ich es auf die Reise über den großen weiten Ozean der sozialen Netzwerke mit der Bitte um Übersetzung. Das Warten verkürzte ich mir mit der Erstellung eines formellen Vorgehensplans für Seawoll, der jetzt ohne Zweifel warm und gemütlich in seinem Bett seinen Rausch ausschlief, und mailte ihn ans stationäre Ermittlungsteam.
    Da die Tolkien-Experten heute Nacht augenscheinlich nur langsam auf Touren kamen, suchte ich inzwischen probehalber nach Empire Ware und Empire Pottery, was mir eine Menge Links zur Empire Porcelain Company der North Staffordshire Potteries einbrachte. Die Sachen waren ganz hübsch, aber leider stammten sie nicht nur vomfalschen Ende des Landes, die Company war auch Ende der sechziger Jahre aufgegeben worden (die Ware wurde aber in Sammlerkreisen hoch gehandelt). Erst auf der sechsunddreißigsten Seite gab es einen Treffer, der eher in meine Richtung ging: Die Unbreakable Empire Pottery Company, gegründet 1865. Ich änderte meine Suchbegriffe, aber alles, was ich fand, war ein eBay-Posten, für den die Auktion längst abgelaufen war. Die weitere Suche musste ich wohl auf althergebrachte Art machen – indem ich der Informationseinheit mailte und um eine generalisierte Überprüfung bat. Als Referenz gab ich OPERATION MATCHBOX und meine Dienstnummer an, damit es schön offiziell wirkte. Als ich damit glücklich fertig war, waren drei Übersetzungen des elbischen Satzes in meinem Postfach eingetroffen.
    Von Sprengstoffexperten weiß ich, dass jeder Bombenleger eine ganz eigene Handschrift hat, einen gewissen verräterischen Stil, der manchmal dabei hilft, den einen Massenmörder vom

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