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Ein zahnharter Auftrag

Ein zahnharter Auftrag

Titel: Ein zahnharter Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Gehm
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beiden Vampire auf dem Erdboden.
    Mihai rieb sich den Kopf.
    Vlad klemmte sich das Monokel wieder ins Auge. »Du kannst nicht auf den Friedhof. Die Germania Dracona ist lebensgefährlich für dich.«
    »Und der Geist von Osmund Mortus ist lebensgefährlich für meine Töchter!« Der Lackritzschnauzer von Mihai Tepes zitterte.
    »Du hilfst ihnen nicht, indem du stirbst«, stellte Vlad klar.
    »Aber auch nicht, indem ich mir vor dem Friedhof die Haare raufe. Wir müssen ihnen helfen! Wir müssen zu ihnen!« Mihai Tepes fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare und lief unruhig im Kreis wie ein Tier im Käfig.
    »Keiner von uns kann auf den Friedhof. Wir würden Herzrasen bekommen«, erinnerte Ludo und deutete auf Helene und sich, »und ihr einen Herzstillstand. Das ist beides nicht gesund.«
    »Ich habe sowieso schon Herzrasen, wenn ich an meine Töchter denke. Wer weiß, was der Geist ihnen gerade antut!«, rief Mihai. Sein Gesicht war für einen Vampir ungewöhnlich rötlich.
    »Und ich bekomme einen Herzstillstand, wenn wir nicht bald etwas unternehmen.« Helene kniff sich nervös in den linken Arm. Darauf waren lauter kleine rote Flecken zu sehen.
    »JA, JA, JA. Ihr habt ja recht. Wir müssen etwas unternehmen«, rief Vlad mit tiefer Stimme. Er war der Chef der ganzen Unternehmung. Er hatte die Aktion zur Rettung der Vampirheit eingefädelt. Er musste eine Lösung finden. Er musste seine Nichten retten. Sonst konnte er seinem Bruder nie wieder in die Augen sehen. Sich selbst auch nicht.
    »Wenn wir in zehn Sekunden keine Idee haben, dann fliege ich zu meinen Töchtern. Ich lasse sie nicht mit dem Geist des mächtigen Vampirjägers allein. Auch, wenn das vielleicht mein Ende sein wird«, sagte Mihai Tepes mit zitternder Stimme.
    Die anderen sahen in seinen glänzenden schwarzen Augen, dass er es ernst meinte.
    »FUMPFS!«, rief Vlad Tepes und schlug sich mit der Faust auf die Hand. »Es muss doch eine Möglichkeit geben, wie wir auf den Friedhof kommen, ohne die Germania Dracona einzuatmen.« Er biss sich auf die Unterlippe. Er runzelte die Stirn. Er spitzte die Lippen. »Warte, Mihai, ich hab's gleich!«
    »Vielleicht haben Daka und Silvania sie ja auch schon in die Box gesteckt«, meinte Helene.
    Einen Moment sahen Vlad, Mihai und Ludo sie an. Dann schüttelten sie den Kopf.
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Das können wir nicht riskieren.«
    »So schnell waren sie bestimmt nicht.«
    Helene verzog den Mund. Sie fand ihre Idee gar nicht so abwegig.
    »Mit reicht's«, sagte Mihai und breitete die Arme aus. »Ich fliege jetzt.«
    »NEIN!«, rief Vlad. »Ich habe eine Idee ...«
    Mihai sah seinen Bruder erwartungsvoll an.
    »... irgendwo im Hinterkopf.« Vlad sah sich Hilfe suchend um.
    Helene zuckte mit den Schultern.
    Ludo hatte die Augen geschlossen und massierte sich mit den Zeigefingern die Schläfen.
    »Siehst du etwas?«, fragte Vlad hoffnungsvoll.
    Ludo atmete lautstark. Er presste die Lippen aufeinander. Er grunzte. Dann zischte er wie ein Reifen, der gerade einen Platten bekommen hatte.
    Alle sahen Ludo gespannt an. Vor den Friedhofsmauern herrschte absolute Stille.
    »Und?«, fragte Helene schließlich.
    Ludo öffnete die Augen. »Ich sehe uns auf dem Friedhof. Wir rennen hinter jemand her.«
    »Nicht vor jemandem weg?«, fragte Mihai und runzelte die Stirn.
    Ludo schüttelte den Kopf. »Und da ist noch eine Kleinigkeit ...« Ludo kniff die Augen dreimal hintereinander auf und zu. Er kratzte sich am Ohr.
    »JAAA?«, fragten Helene, Vlad und Mihai gleichzeitig.
    »Wir haben komische Anzüge an.«
    Helene, Vlad und Mihai sahen einander mit großen Augen an. »ANZÜGE?«
    Ludo nickte. »Na klar. Das ist DIE Lösung.«

Osmund Mortus
Daemon
    O smund Mortus hatte eine große, blumenkohlförmige Nase mit schwarzen Poren, so groß wie Stecknadelköpfe, gehabt. Der Geist von Osmund Mortus hatte diese Nase auch. Diese Nase war nur eine Briefmarkendicke von Daka und Silvania entfernt.
    Daka schielte auf die schwarzen Poren. Sie versuchte sich abzulenken, indem sie sie zählte. Sie war bereits bei fünfundzwanzig.
    Silvania sah ebenfalls auf die Nase. Sie dachte dabei nicht an Blumenkohl oder daran, die Poren zu zählen. Sie dachte: Meine. Hose. Ist. Gleich. Nass.
    Osmund Mortus Daemon rümpfte die Blumenkohlnase. Er runzelte die von Warzen überzogene Stirn. Seine Nasenlöcher blähten sich auf. Daka und Silvania sahen darin Dinge, die sie gar nicht sehen wollten.
    Osmund Mortus Daemon witterte etwas. Er

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