Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
aber nachdem ich dich jetzt gesehen habe, weiß ich, dass du begeistert sein wirst.«
»Eigentlich«, sagte Helen und befreite sich aus Fenellas Klammergriff, »bin ich Helen. Das hier ist Jess.«
»Helen?« Fenella starrte sie einen Moment lang verständnislos an und warf ihr Haar zurück, das erneut in meinem Gesicht landete. Ich trat einen Schritt zurück. »Aber Anthony hat auf dich gezeigt. Er hat gesagt, ich soll rübergehen und – «
»Ich nehme an, er hat auf mich gezeigt«, unterbrach ich höflich.
Fenella runzelte die Stirn. Zumindest versuchte sie es – ihre Stirn bewegte sich keinen Millimeter, stattdessen trat nur ein leicht verdrossener Ausdruck auf ihr Gesicht.
»Auf Jess«, erklärte Helen und sah betont in meine Richtung.
»Auf …« In diesem Moment schien der Groschen zu fallen, und Fenella drehte sich um – wieder unter vollem Einsatz ihres Haars, wobei es diesmal Max traf. »Jess!«, rief sie. Ihre Stimme stieg um mehrere Oktaven an, doch das breite Lächeln reichte nicht ganz bis zu ihren Augen. »Gott, wie entsetzlich. Was für ein Fauxpas. Tja, jedenfalls ist es auch toll, dich kennen zu lernen.« Sie küsste mich eine Spur zu ungestüm auf beide Wangen, dann starrten wir uns ein paar Sekunden lang verlegen an. »Also«, sagte sie schließlich. »Ich will dich nicht mit demselben Gefasel langweilen. Freut mich, dich kennen zu lernen. Ansonsten gilt natürlich alles, was ich gerade zu Helen gesagt habe. Kaffee. Bald.« Sie sah mich ernst an. »Es gibt eine Menge zu besprechen. Das Ganze wird« – sie musterte mich von oben bis unten – »toll werden. Einfach … absolut sensationell. Oh, du wirst so eine … strahlende Braut abgeben. Du musst das glücklichste Mädchen auf der ganzen Welt sein. Und das solltest du auch. Ich muss mich beeilen …« Sie warf Helen einen letzten enttäuschten Blick zu, ehe sie in der Menge verschwand. Ich blieb verdattert zurück und sah ihr wortlos nach.
»Wer zum Teufel war das?«, fragte Max, kaum dass sie verschwunden war.
Er sah ziemlich aufgebracht aus, während ich mich allmählich etwas beruhigte. »Das war Fenella. Von Party Party Party .«
»Das ist Fenella? Gott, du Ärmste. Das heißt, du musst noch mehr Zeit mit ihr verbringen?«
»Sie ist die beste Hochzeitsplanerin Londons.«
»So gut, dass sie nicht mal ihre Kunden erkennt?«, bemerkte Max sarkastisch.
»Hey, immerhin hat sie eine ganze Menge um den Kopf«, sagte ich.
»All diese Haare, meinst du?« Max grinste, und ich fing an zu lachen. Verdutzt sahen wir einander an – dann wandten wir betreten die Blicke ab.
»Das mit dem Meeting tut mir leid«, sagte ich schließlich.
»Vergiss es. Ist nicht wichtig.« Max schüttelte den Kopf.
»Aber es ist wichtig. Ich habe dich im Stich gelassen. Und das tut mir leid.«
»Nein, hast du nicht«, erwiderte Max wie aus der Pistole geschossen. »Ich habe völlig überreagiert. Ich war … Ich habe mich einfach verrannt …« Er sah mir in die Augen und errötete leicht. »In die Arbeit«, fügte er hinzu. »Wenn es um die Arbeit geht, verrenne ich mich manchmal eben.«
»Das ist doch gut.« Ich biss mir auf die Lippe. »Der Job ist wichtig.«
»Du findest also nicht mehr, dass erfolgreiche Menschen nicht hart arbeiten?« Max' Miene verriet nichts. Ich lächelte und wandte mich um, als ich einen Arm um meine Schultern spürte. Es war Anthony, der mich anlächelte.
»Liebling! Erinnere mich nächstes Mal dran, dass ich nie wieder Kunden zu etwas einlade. Außer zur Hochzeit natürlich! Wie ich höre, hast du inzwischen Fenella kennen gelernt?«, fuhr er fort.
»Hi!« Verlegen legte ich den Arm um ihn. »Ja, ich habe gerade ihre Bekanntschaft gemacht.«
»Und du mochtest sie, ja? Ist sie nicht der Wahnsinn?«
Ich lächelte schwach. »Fenella? Ich … äh …« Ich fing Max' Blick auf und sah eilig zur Seite. »Ja! Ich meine, sie scheint ganz toll zu sein. Hinreißend.«
»Nicht so hinreißend wie du.« Anthony zwinkerte mir zu. »Ist Jess nicht absolut bezaubernd, Max?« Wieder zwinkerte Anthony. »Ganz die strahlende Braut?« Er geriet leicht ins Schwanken. Ich runzelte die Stirn.
»Das ist sie«, bestätigte Max tonlos.
»Nur noch zwei Wochen«, schwärmte Anthony. »Zwei Wochen!« Triumphierend hielt er drei Finger in die Höhe.
»Verstehe«, bemerkte Max.
»Du, wer bist du?« Anthony wandte sich an Ivana. »Ich glaube nicht, dass wir uns schon mal begegnet sind, oder?« Er nuschelte leicht. Ich versuchte, ihm das
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