Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
»Freut mich zu hören. Hochzeiten sind ja eine … eine so …«
»Eine wichtige Entscheidung, ja, ein sehr wichtiger Schritt, ich weiß«, unterbrach ich trotzig, rief Google auf und gab Hochzeitsfloristen London ein. »Aber vor allem sind sie ein Wahnsinn an Organisationsaufwand, wenn du also nichts dagegen hast …«
»Klar, tut mir leid. Ich sollte mich lieber wieder auf die Suche nach deinem Verlobten und Marcia machen …«
»Anthony ist den ganzen Vormittag bei einem Kundentermin«, sagte ich und klickte die Seite namens GILES WHEELER, FLORIST DER STARS an. Seine Kundenliste war ein repräsentanter Querschnitt aus den Klatschblättern. Augenblicklich begann ich, eine verzweifelte Mail zu tippen. »Aber wie gesagt, ich weiß nicht, wo Marcia ist.«
»Okay, gut, trotzdem danke.« Max runzelte die Stirn. »Ist das nicht dieser Anwalt von der Beerdigung?«, fragte er und sah zum Empfang. »Was um alles in der Welt macht der denn hier?«
»Anwalt?«, wiederholte ich und drückte auf SENDEN .
»Ja, du weißt schon. Mr Taylor hieß er, stimmt's?«
Mein Herzschlag setzte aus, und ich drehte mich um. Meine Augen weiteten sich. Er hatte recht. Mr Taylor war hier. Und redete mit Gillie. Ich fuhr von meinem Stuhl hoch und stürzte auf ihn zu.
»Jess?«, rief Max, doch ich hörte ihn kaum noch.
»Mr Taylor«, rief ich und prallte in meiner Panik um ein Haar mit ihm zusammen. »Was … was machen Sie denn hier?«
»Ah, Mrs Milton«, sagte er. »Ich hatte gehofft, mit Ihnen reden zu können. Es ist ja sehr schwierig, Sie zu fassen zu bekommen. Ich dachte eben, wenn der Prophet nicht zum Berg kommt …«
»Berg?« Verzweifelt schüttelte ich den Kopf. »Nein, nein, ich meine, der Prophet kommt schon zum Berg. Ganz bestimmt. Sobald ich … sobald …« Ich wandte den Kopf und sah, dass Gillie mich neugierig ansah. Ich musste ihn aus dem Gebäude schaffen. Aber, was noch viel wichtiger war, weg von den neugierigen Blicken von Gillie und den anderen. »Äh, wieso … wieso gehen wir nicht in den Konferenz-raum«, schlug ich vor.
»Mit Vergnügen.« Er nahm seine riesige Aktentasche, die ich entsetzt anstarrte. Vielleicht war der Konferenzraum doch keine so gute Idee. Was, wenn er meinen Ausweis sehen wollte? Oder wenn jemand hereinkam?
»Jess?« Ich sah auf. Max kam auf mich zu.
»Nicht jetzt«, erwiderte ich hektisch. »Ich bin nur … es dauert nur eine Minute. Ich bin im Konferenzraum.«
»Aber den brauche ich«, erklärte er mit gerunzelter Stirn. »Chester muss jede Minute hier sein.«
»Ah, Anthony. Wie nett, Sie wiederzusehen«, sagte Mr Taylor freundlich und streckte Max die Hand hin, der sie argwöhnisch betrachtete.
»Nein«, sagte er. »Ich bin …«
»Sehr beschäftigt«, unterbrach ich und zerrte Mr Taylor am Ärmel. Das hier war ja fast so schlimm wie in meinem Albtraum. Fehlte nur noch, dass ich nichts anhatte. »Er hat sehr viel zu tun«, erklärte ich mit einem unbehaglichen Blick in Max' Richtung. Mr Taylor hielt Max für Anthony, meinen Mann. Ich war so dicht dran, meinen Traum zu erfüllen, und deshalb durfte ich jetzt nichts ruinieren. »Äh, Schatz, wieso versuchst du nicht, Marcia zu finden. Vielleicht ist sie ja schon auf dem Weg hierher?«, säuselte ich panisch in Max' Richtung.
»Schatz?« Max starrte mich ungläubig an.
»Nicht jetzt, Liebling«, trällerte ich mit einer Stimme, die mehrere Oktaven höher war als sonst. Meine Hände fühlten sich mit einem Mal klamm und feucht an. »Ich komme, so schnell ich kann.«
»Er scheint ziemlich durcheinander zu sein«, meinte Mr Taylor besorgt. »Geht es ihm gut?«
»Anthony? Oh, dem geht es gut«, beteuerte ich eilig. »Mit ihm ist alles in bester Ordnung.« Ich zog ihn in den Konferenzraum, als ich eine vertraute Stimme hörte und abrupt stehen blieb.
»Hey, Leute. Wie schön, alle wiederzusehen. Na, Jessica, wie läuft es mit den Vorbereitungen? Anthony sagt, Sie machen Ihre Sache ganz hervorragend.«
Ich fuhr herum – Chester hatte gerade die Eingangshalle betreten.
»Chester!«, rief Max mit einem breiten Lächeln. »Hi!«
Mir rutschte das Herz in die Hose. »Chester! Wie schön, Sie zu sehen!«
»Vorbereitungen?«, hakte Mr Taylor nach. »Was bereiten Sie denn vor?«
»Eine … Kampagne«, antwortete ich schnell. »Es geht um ein Projekt, an dem wir gerade arbeiten.« Ich biss mir auf die Lippe. »Äh, na ja, im Moment ist kein sehr guter Zeitpunkt für einen Termin. Vielleicht wäre es besser, wenn ich Sie später anrufen
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