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Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Titel: Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Townley
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gedacht?«
    Eilig holte sie noch einen roten Lippenstift und bemalte mich mit Hingabe. Dann trat sie einen Schritt zurück.
    »Okay, fertig.« Sie betrachtete mich voller Stolz.
    »Ehrlich?«
    »Zieh deine Schuhe an.«
    Ich schlüpfte in die hohen, schwarzen, spitzen Schuhe.
    »Dreh dich um.«
    Ich gehorchte.
    »Und jetzt zeig mir dein Lächeln.«
    Ich verzog das Gesicht. »Ich bin doch kein Automodel, verdammt noch mal«, maulte ich halbherzig.
    »Lächeln«, beharrte Helen, also gehorchte ich. Sie hielt mir einen Spiegel vor die Nase, und ich schnappte nach Luft. Meine Augen waren dunkel geschminkt, ich hatte ein beachtliches Dekolletee, und meine Taille war wespenschmal. »Also, was wirst du bei deinem Date tun?«
    Ich furchte die Stirn. »Ihm viele Fragen stellen und bei jedem seiner Witze lachen.«
    »Und was wirst du hübsch bleiben lassen?«
    »Über mich reden, widersprechen und früh nach Hause gehen.«
    Helen grinste. »Meine Güte, ich glaube, du bist bereit.« Mit einer theatralischen Geste wischte sie sich eine imaginäre Träne aus dem Augenwinkel. »Ich kann nicht fassen, dass meine Kleine flügge geworden ist und das Nest verlassen will.«
    In diesem Augenblick läutete es an der Tür. Wir erstarrten beide, dann schnappte Helen meinen Mantel.
    »Du machst das schon«, beruhigte sie mich. »Lächle einfach und sieh zu, dass er dich zum Abschied küsst.«
    »Glaubst du, er küsst mich wirklich?« Der Gedanke war aufregend und beängstigend zugleich.
    »Ich hoffe, verdammt noch mal, dass er es tut«, erwiderte Helen. »Ich meine, darum geht es doch bei einem Date, oder?«
    »Aber ich … ich …«
    »Es wird schon klappen. Das ist wie Fahrrad fahren«, wiegelte Helen ab.
    »Ich habe aber nie Fahrrad fahren gelernt«, stöhnte ich, doch Helen hörte schon nicht mehr zu.
    »Denk einfach dran, du bist Wahnsinn. Du bist Jessica Wiiiild.«
    Sie sprach meinen Namen in einer Imitation von Ivana aus, und ich zwang mich zu einem Lächeln. »Jessica Wild«, sagte ich. »Ich hoffe nur, du weißt, was du da tust.«
    Anthony lehnte an der Hauswand, als ich nach unten kam.
    »So, Jessica Wild. Wohin entführst du mich jetzt?« Er grinste.
    »Tja, äh, Islington.« Ich war nervös und vor allem linkisch – aber wen wunderte das schon? Schließlich hatte ich mein gesamtes Selbstwertgefühl auf der Überzeugung gegündet, ein intelligenter, ernsthafter Mensch zu sein, ein unabhängiges Wesen, das wusste, was es vom Leben wollte. In einem engen roten Rock auf dem Weg zu einem Date hingegen fühlte ich mich wie ein Fisch an Land und wie eine Betrügerin, die jede Sekunde entlarvt und der Lächerlichkeit preisgegeben werden könnte.
    Aber Anthony machte nicht den Eindruck, als hätte er vor, mich auszulachen. Sein Lächeln hatte im Gegenteil etwas Verschwörerisches und so gar nichts Gemeines. Und wie er mich so anstrahlte, spürte ich, wie die Spannung von meinen Schultern abfiel. Er lachte. »Das habe ich mir halb gedacht, dass du mir Islington zeigst«, sagte er und reichte mir seinen Arm. »Also: Haben wir ein bestimmtes Ziel, oder wollen wir hier Wurzeln schlagen?«
    Ich wurde rot. »Oh, klar. Also, auf der Upper Street ist eine ziemlich nette Bar. Vielleicht gehen wir dort zuerst hin? Wenn du Lust hast?«
    »Ziemlich nett?«
    Die leichte Röte auf meinen Wangen vertiefte sich augenblicklich. Ich hatte keine Ahnung. Helen hatte mir eine Liste mit Bars und Restaurants in die Hand gedrückt, die ich größtenteils noch nie von innen gesehen hatte. Und auch nie von innen sehen wollte. »Sie soll sehr gut sein«, erklärte ich. »Das sagt zumindest meine Mitbewohnerin. Aber wir können auch anderswo hingehen, wenn es dir lieber ist …«
    »Nein! Gehen wir hin und finden heraus, wie es mit ihren Kritikerfähigkeiten aussieht.« Sein Arm war noch immer einladend ausgestreckt, und ich hakte mich entschlossen bei ihm unter. Ein Schauder der Erregung durchzuckte mich.
    Sekunden später gingen wir die Straße entlang – Anthony Milton und ich, als wäre es das Natürlichste auf der Welt.
    »Dein Rock gefällt mir übrigens sehr gut.«, sagte er und lächelte mich schelmisch an. »Es geht doch nichts über einen anständigen Farbtupfer, was? Erinnert mich ein bisschen an Stierkampf.«
    »Wirklich? Findest du, dass er okay aussieht? Ich meine, also, danke …«
    Ich unterbrach mich. Es fiel mir so schwer, immer und andauernd die neue Jessica Wild zu sein, die Frau, die wusste, wie man sich Komplimente machen ließ.
    »Ich

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