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Ein Zirkus für die Sterne

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Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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ge­stan­den hat. Wißt ihr, warum ei­ni­ge Ar­tis­ten und Zir­kus­ar­bei­ter den Hauptein­gang zum je­wei­li­gen Stand­platz die Eigth-Ave­nue-Sei­te nen­nen und warum die an­de­ren Sei­ten Stra­ßen­na­men ha­ben? Der al­te Gar­den wur­de von der Eigth und Ninth Ave­nue und von der 50. und 49. Stra­ße flan­kiert. Der Haupt­zu­gang lag an der Eigth Ave­nue. RB&BB be­gan­nen für ge­wöhn­lich ih­re Sai­son dort, be­vor sie mit ih­ren Zel­ten auf Tour­nee gin­gen. Die Zir­kus­leu­te ha­ben sich ein­fach dar­an ge­wöhnt, die Sei­ten ei­nes Plat­zes nach den Stra­ßen zu nen­nen, die den Gar­den um­ga­ben.« Der Di­rek­tor schüt­tel­te den Kopf. »RB&BB ist ver­schwun­den und der Gar­den auch.« Er wand­te den Kopf und sah Patch und Pi­rat Jon an. »Die Stra­ßen sind noch da, aber das ist al­les.«
    O’Ha­ra schau­te zu­rück auf den Schirm. »Als ich noch klein und mein Va­ter der Di­rek­tor war, pfleg­te er die Pfer­de schon zehn Mei­len vor dem je­wei­li­gen Platz aus den Wag­g­ons zu ho­len. Der Di­rek­tor fuhr dann in sei­nem Ein­spän­ner vor­aus, und hin­ter ihm lenk­te der La­de­meis­ter den ers­ten Wa­gen. Das war ein Kä­fig­wa­gen, und dar­in be­fan­den sich Mou­sy Dünn, un­ser Domp­teur, und ein wun­der­schö­ner, rie­si­ger si­bi­ri­scher Ti­ger, der im­mer bei Mou­sy schlief. Doch wenn bei­de in dem Kä­fig wa­ren, hock­te Mou­sy in der einen Ecke, der Ti­ger in der an­dern, und sie fauch­ten und knurr­ten sich an und balg­ten sich von Zeit zu Zeit.
    Hin­ter die­sem Blick­fän­ger ka­men noch mehr Kä­fig­wa­gen, die von Ach­ter-Zü­gen ge­zo­gen wur­den, dann ka­men die Schau­wa­gen. Sie wa­ren mit Spie­geln ver­ziert und mit Bil­dern von Clowns und Tie­ren be­malt, und sie hat­ten ge­schnitz­te Gold­ran­ken rund­her­um. Dar­auf folg­ten die Ele­fan­ten, der hin­te­re den Rüs­sel um den Schwanz des vor­de­ren. Ein­mal hat­ten wir zwan­zig von ih­nen! Dann noch mehr Schau­wa­gen, und zum Schluß kam das Or­che­stri­on. Hin­ter der Mu­sik tum­mel­ten sich die Kin­der. Es war … als ob durch das Vor­bei­fah­ren der Wa­gen der Bo­den auf­brach, um einen Kin­der­auf­marsch er­sprie­ßen zu las­sen. Ganz gleich, wo wir wa­ren, die Ei­sen­bahn konn­te die Wa­gen in der ver­las­sens­ten Ge­gend aus­la­den, die man sich den­ken konn­te, und in­ner­halb von Mi­nu­ten war die Stra­ße voll mit win­ken­den Hän­den, la­chen­den Ge­sich­tern und Au­gen vol­ler Fun­keln …«
    O’Ha­ra rieb sich die Au­gen und sah wie­der auf den Sichtschirm. »Die Er­de hat kei­nen Zir­kus mehr, und der Zir­kus hat die Er­de nicht mehr. Ich kann mir nicht hel­fen, aber ich füh­le, daß bei­de da­bei et­was ver­lo­ren ha­ben.«
    Der Patch spür­te, wie ihm die Trä­nen in den Au­gen stan­den, und er schau­te durch die vor­de­re Sichtschei­be hin­aus auf den hel­len Fleck im Schwarz des Alls, der sich bald ver­grö­ßern und zur Ci­ty of Ba­ra­boo  wer­den wür­de. Patch nick­te. Er war mit­ge­fah­ren in je­nen Wa­gen hin­ter dem al­ten Zir­kus­di­rek­tor und sei­nem klei­nen Sohn mit den ro­ten Bäck­chen. Er sah O’Ha­ra an und nick­te vor sich hin. Er be­gann zu ver­ste­hen, was den Di­rek­tor da­zu trieb, den Zir­kus ret­ten zu wol­len.

 
8
     
    Nach ein­wö­chi­ger Ver­fol­gung jag­te das nu­u­mi­ische Kriegs­schiff in die Or­bi­tal­bahn von Ahn­gar, und in Se­kun­den­schnel­le starr­te sei­ne ge­sam­te Ober­flä­che vor Sen­so­ren und Ka­no­nen. Un­ver­züg­lich wur­de die Ci­ty of Ba­ra­boo  in ei­ner fes­ten Or­bi­tal­bahn lo­ka­li­siert. Das nu­u­mi­ische Schiff peil­te die Ba­ra­boo an und schick­te ei­ne Fäh­re los. An Bord der Fäh­re blick­te der Ur­teils­be­auf­trag­te Ali von Karl Arn­heims hoch­ro­tem, auf­ge­dun­se­nem Ge­sicht auf den eis­kal­ten nu­u­mi­ischen Ge­sand­ten. Ka­pi­tän Green, Kom­man­deur des Ver­stär­kungs­kom­man­dos, trat in die Ka­bi­ne und wand­te sich an Ali. »Al­les klar?«
    Ali nick­te. »Sie schei­nen ko­ope­ra­tiv zu sein, aber blei­ben Sie ih­nen mit Ih­ren Trup­pen auf den Fer­sen. Wir wis­sen nicht, was wir von ih­nen zu er­war­ten ha­ben …« – er mach­te ei­ne Kopf­be­we­gung in

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