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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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Tür­pa­neel, es öff­ne­te sich zi­schend, ich trat ein, und es schloß sich zi­schend hin­ter mir. Streck Di­rak saß dem Di­rek­tor ge­gen­über am Schreib­tisch, und bei­de trock­ne­ten sich ge­ra­de die Au­gen.
    »Was gibt’s zu la­chen?«
    Der Di­rek­tor reich­te mir ein Blatt Ko­pier­pa­pier mit ei­ner Funk­mel­dung. Ich las und war so­fort to­tal ver­wirrt. Die Ni­thads – die Ober­schicht wie die Be­frei­ungs­front – hat­ten die Re­vo­lu­ti­on ab­ge­sagt und sich ge­schwo­ren, zu fried­vol­len Mit­teln zu grei­fen, um die Pro­ble­me, die sie von­ein­an­der ent­fern­ten, zu lö­sen. Es zeig­te sich, daß der gänz­li­che Man­gel an Krieg wäh­rend der vor­an­ge­gan­ge­nen zwan­zig­tau­send Jah­re die Ni­thads für die Art der Aus­ein­an­der­set­zung, die sie zwi­schen den bei­den Shows er­lebt hat­ten, un­vor­be­rei­tet ge­las­sen hat­te. Auf die­sen Ein­druck hin hat­ten bei­de Sei­ten be­schlos­sen, daß es einen an­de­ren Weg ge­ben muß­te, und un­ver­züg­lich mit Ver­hand­lun­gen be­gon­nen. Die Nach­richt stamm­te von der Kom­mis­si­on des Neun­ten Qua­dran­ten und schloß da­mit, die Abe-Show und O’Ha­ra’s Grea­ter Shows als »Ver­fech­ter von Ver­nunft und Frie­den« zu be­zeich­nen.
    Ich blick­te den Di­rek­tor an. »Be­deu­tet das, daß wir un­se­re Tour­nee auf Wall­abee be­en­den kön­nen?«
    »Nein.« Er lach­te und gab mir ein neu­es Blatt. »Ich bin di­rekt zum Obers­ten Rat von Wall­abee ge­gan­gen und ha­be ge­fragt. Das ist die Ant­wort.«
    Ich nahm das Blatt und las. Da stand aus­zugs­wei­se: »… müs­sen wir ab­leh­nen. Ein Pla­net wie der un­se­re kann nur ein be­stimm­tes Maß an ›Ver­nunft und Frie­den‹ Ih­rer Prä­gung ver­tra­gen.«

 
Die feinen Herren
Edi­ti­on 2144
     

 
20
     
    Die Se­kre­tä­rin öff­ne­te mit ei­nem Stoß die Tür zu dem dunklen Bü­ro. Nach dem Ein­tre­ten schloß sie die Tür hin­ter sich und er­kann­te im sel­ben Au­gen­blick in der schwar­zen Mas­se vor dem Glit­zern der Stadt­lich­ter die Ge­stalt Karl Arn­heims. »Mr. Arn­heim?«
    Die schwar­ze Mas­se rühr­te sich nicht. Die Se­kre­tä­rin trat zur Sei­te und konn­te nun die Stra­ßen­lich­ter se­hen, die sich in Karl Arn­heims un­be­weg­ten Au­gen wi­der­spie­gel­ten. »Mr. Arn­heim?«
    Die Au­gen blin­zel­ten, starr­ten aber wei­ter in die­sel­be Rich­tung. »Ja, Ja­ni­ce?«
    »Mr. Arn­heim, ich ge­he jetzt nach Hau­se. Soll ich Ih­ren Wa­gen ru­fen las­sen?«
    »Nein.«
    Ja­ni­ce wur­de un­ru­hig. »Ich ha­be Ih­re jähr­li­che Vor­beu­ge­un­ter­su­chung für mor­gen um zehn ar­ran­giert …«
    »Sa­gen Sie sie ab.«
    »Aber Mr. Arn­heim, das ist schon das drit­te Jahr, daß …«
    »Ich ha­be ge­sagt, sa­gen Sie ab!« Die Mas­se dreh­te sich um. Sie konn­te sein Ge­sicht nicht se­hen, spür­te aber, wie sich sei­ne Au­gen in sie hin­ein­brann­ten. »Ha­ben Sie die Gel­der nach Ahn­gar über­wie­sen, wie ich es an­ge­ord­net hat­te?«
    »Ja, Mr. Arn­heim. Und ich ha­be die Un­ter­la­gen für die Vor­stands­sit­zung mor­gen vor­be­rei­tet. Vie­le der Ak­tio­näre sind mit Mil­ton Sto­ne für …«
    »Für was?« Schwer hing die Stil­le im Raum, dann kam das Ge­räusch ei­ner Faust, die auf ei­ne har­te Ober­flä­che knallt. »Sto­ne, die­ser schä­bi­ge Buch­hal­ter! Was kann er schon au­ßer Blei­stif­te spit­zen! Ich lei­te die­ses Un­ter­neh­men so, wie ich es im­mer ge­tan ha­be, und wenn es mir ein­fällt, je­den Pfen­nig zu be­nut­zen, um O’Ha­ra den Rest zu ge­ben, dann tu’ ich’s! Und kei­ner kann mich dar­an hin­dern!«
    Ja­ni­ce schlug die Hän­de zu­sam­men und such­te nach ei­ner Ge­le­gen­heit, um ih­rem Ar­beit­ge­ber ei­ne gu­te Nacht zu wün­schen. »Sir, ich …«
    »Ja­ni­ce, wenn die­se Sai­son vor­bei äst, wird O’Ha­ra rui­niert sein. Er sitzt jetzt schon auf dem tro­ckenen, und er muß die­ses An­ge­bot an­neh­men – er muß ein­fach.«
    »Ja­wohl, Sir.«
    Die schwar­ze Mas­se dreh­te sich weg, und Ja­ni­ce konn­te wie­der se­hen, wie die Lich­ter der Stadt sich in Arn­heims un­be­weg­ten Au­gen spie­gel­ten. »In ein paar Mo­na­ten wird O’Ha­ras Na­me kei­nen Schuß Pul­ver mehr

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