Ein Zirkus für die Sterne
an den Kopf geklatscht.
Der Direktor zeigte der Reihe nach auf uns. »Das ist Fischgesicht Frank Gillis, Kindershow-Direktor; er gibt die Anweisungen.« Der Mann nickte und lächelte, als er Fischgesicht die Hand schüttelte. »Rattenmann Jack Savage, unser Reiseorganisator, und Warz Tho, Warz führt unser Bordbuch.« Kopfnicken und Händeschütteln. »Jungs, das ist Boston Beau Dancer.«
Uns dreien verschlug es die Sprache. Jeder hatte von dem berüchtigten Boston Beau, dem König der Zocker, gehört, doch hatten wir niemals erwartet, ihn mit unserer Show ziehen zu sehen. Jeder wußte, was der Direktor von Glücksspielern hielt. Wir murmelten ein paar angemessene Worte und setzten uns auf die Stühle an den Schreibtisch des Direktors.
O’Hara rieb sich das Kinn, räusperte sich und lehnte sich in seinen Sessel zurück. »Jungs, ihr kennt die Klemme, in der wir stecken. Boston Beau hat mir ein Angebot gemacht, das ich schwerlich abschlagen kann. Im Austausch für die üblichen Vergünstigungen wird er eine entsprechende Summe zahlen, um die Restschuld der Baraboo abzudecken und uns einen Profit für das erste Drittel der Spielzeit zu sichern. Das bedeutet …«
»Zocker?« Fischgesicht lief rot an. »Ich kapiere das nicht, Mr. John! O’Hara ist nie mit Zockern gereist. Was wird aus unserem Ruf?«
O’Hara zuckte mit den Schultern. »Ich sehe keinen anderen Ausweg, Fischgesicht. Ich hoffe, du verstehst …«
»Ich verstehe nichts! Ich kündige!« Fischgesicht drehte sich um und stürmte aus der Kabine.
Der Direktor wandte sich wieder an Boston Beau. »Ich muß mich entschuldigen. Es wird wohl einige Zeit dauern, bis Fischgesicht sich an den Gedanken gewöhnt hat.«
Boston Beau lächelte und enthüllte zwei Goldzähne in einer sonst makellosen Sammlung. »Ein Mann in meiner Position kann es sich nicht leisten, beleidigt zu sein, Mr. O’Hara.« Er zog ein kleines Spitzentuch aus dem Ärmel, roch daran und steckte es in den Ärmel zurück. »Um noch einmal auf unsere Abmachung zurückzukommen – im Austausch für meine Zahlung von zweiundzwanzig Millionen Credits werden meine Leute das Kassenfenster übernehmen, die Spiele organisieren, und wir werden alles behalten, was wir einnehmen. Dazu muß ich mir meine eigenen Städte aussuchen können, und meine Leute müssen vom Rest der Show getrennt bleiben.«
»Das gilt für den ersten Planeten. Sollten wir beide am Ende des ersten Drittels der Saison zufrieden sein, haben Sie die Option auf Erneuerung Ihres Angebotes, Boston Beau.« Der Direktor nickte mir zu: »Dann ist da noch die Sache, die ich mit Ihnen besprochen habe.«
Boston Beau sah mich an und lächelte. »Das kann man kaum als Bedingung bezeichnen. Es wird mir eine Ehre sein!«
Der Direktor nickte. »Gut.«
Boston Beau fragte O’Hara: »Ich weiß, daß uns eine reiche Ernte erwartet, wo immer Sie Ihre Zelte aufschlagen, trotzdem bin ich neugierig zu erfahren, wo das sein wird.«
O’Hara forderte Rattenmann auf: »Lies Boston die Zahlen über Chyteew vor, Ratte.«
Rattenmann zog einen Notizblock aus der Tasche, schlug ihn auf und lächelte. »Ja, Mr. John. Die Bevölkerung konzentriert sich in urbanen Produktions- und Handelszentren. Kein Zirkus hat je zuvor auf Chyteew gespielt, doch es gibt Vergnügungsmöglichkeiten, und sie werden subventioniert. Das Bruttoprodukt des Planeten für das Jahr 2143 belief sich auf einundneunzig Billiarden Credits, und die Zahlen für das erste Quartal dieses Jahres zeigen einen Zuwachs von sechzehn Prozent …«
Boston Beau hob eine Hand. »Mehr brauche ich nicht zu wissen.« Er stand auf, beugte sich über Mr. Johns Schreibtisch und schüttelte ihm die Hand. »Ich werde meine Leute und das Geld innerhalb
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