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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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ge­hörst zur Trup­pe, Warz. Du weißt, daß es rich­tig ist. Machst du mit?«
    Ich dach­te scharf nach, schwenk­te mei­ne Bei­ne her­um und streck­te mich auf mei­ner Ko­je aus. »Was soll ich tun?«
    Fisch­ge­sicht nick­te und stand auf. »So­bald wir in der Um­lauf­bahn sind, wird die Kriegs­ad­ler vom Vor­trupp los­flie­gen, um Mel­dung beim Di­rek­tor zu er­stat­ten. Wir ge­hen mit ihr zu­rück auf den Pla­ne­ten und stei­gen beim ers­ten Platz zu­sam­men mit dem Vier­und­zwan­zig-Stun­den-Mann aus. Dann wer­den wir in die Stadt ge­hen und se­hen, was wir ma­chen kön­nen.«

 
25
     
    15. Ju­ni 2144
     
    Wie das Glück es woll­te, ent­schloß sich Bo­ston Beau Dan­cer, uns auf un­se­rem Aus­flug auf den Pla­ne­ten zu be­glei­ten, um den »Vor­rat an orts­an­säs­si­gen Ein­falts­pin­seln ab­zu­schät­zen«, wie er sich aus­drück­te. Kei­ner von der Ba­ra­boo war je zu­vor auf Chy­teew ge­we­sen, au­ßer dem Vor­trupp und dem Rei­se­or­ga­ni­sa­tor, und Bo­ston Beau woll­te die Ge­gend in Au­gen­schein neh­men. Fisch­ge­sicht und ich wa­ren freund­lich, weil wir uns nicht ver­ra­ten woll­ten. Es war nicht leicht. Auf dem Platz bei Mart­haan sag­ten wir Tick Tack ade, und wir drei mach­ten uns zu Fuß auf den Weg in Rich­tung der Hoch­häu­ser. Die Ast­hus, das sind die Ein­ge­bo­re­nen, die auf Chy­teew herr­schen, sind ge­mäß den all­ge­mei­nen Pro­por­tio­nen ei­nes Strau­ßen­eis ge­baut, ob­wohl sie er­heb­lich grö­ßer sind und di­cke, stumpf­ze­hi­ge Bei­ne so­wie dün­ne, vier­fing­ri­ge Ar­me ha­ben. Als wir ei­ne der vie­len Ge­schäfts­s­tra­ßen in Mart­haan ent­lang­gin­gen, trat Bo­ston Beau ein paar­mal ab­sicht­lich in den Weg ei­nes die­ser ei­för­mi­gen We­sen. Die Ast­hus stie­ßen prompt mit Bo­ston Beau zu­sam­men, brach­ten ei­ne kur­ze, un­ver­ständ­li­che Ent­schul­di­gung her­vor und wat­schel­ten wei­ter.
    Bo­ston Beau grins­te dann und mur­mel­te »Reif. Über­reif. «
    Ich warf ihm einen fins­te­ren Blick zu, nach­dem er sei­nen vier­ten Fuß­gän­ger an­ge­rem­pelt hat­te. »Warum tust du das?«
    Er deu­te­te mit dem Kopf auf die Men­ge, die ih­ren Weg in ei­ne Han­dels­bör­se such­te. »Sieh dir ih­re Au­gen an, Warz, klein und fast ganz an der Sei­te ih­rer run­den Köp­fe. Sie kön­nen nicht ge­nau vor sich hin­se­hen. Kannst du dir aus­ma­len, was ein Mann wie Pik Pi­ko mit ih­nen ma­chen wird?« Er ki­cher­te, wink­te zum Ab­schied und folg­te dem Strom der Leu­te in die Han­dels­bör­se. »Ich glau­be, ich seh’ mal nach, was sie am liebs­ten mit ih­ren Cre­dits an­fan­gen.«
    Wir wink­ten zu­rück, dann hielt ich Fisch­ge­sicht an und frag­te ihn: »Kannst du dir vor­stel­len, was Bo­ston Be­aus Ban­de hier an­rich­ten wird?«
    Fisch­ge­sicht nick­te, oh­ne sei­ne Mie­ne zu ver­zie­hen. Dann zeig­te er auf ei­nes der We­sen, das ver­schie­de­ne wei­ße Gür­tel trug und auf ei­ner Weg­kreu­zung stand. Es schi­en den Fuß­gän­ger­ver­kehr zu re­geln. Mir wur­de leicht übel, als ich be­griff, daß die Ast­hus Ver­kehrs­po­li­zis­ten brauch­ten, um die Fuß­gän­ger da­vor zu be­wah­ren, sich ge­gen­sei­tig um­zu­ren­nen. »Das ist ein Po­li­zist. Laß uns fra­gen, wo sei­ne Wa­che ist.«
    Wir gin­gen zu dem Ei mit den wei­ßen Gür­teln, und ich frag­te: »Könn­ten Sie mir sa­gen, wo die Po­li­zei­sta­ti­on ist?«
    Ich stand ge­nau vor dem Po­li­zis­ten, und er dreh­te sich so lan­ge um sich sel­ber, bis eins sei­ner Au­gen mich se­hen konn­te. Es wei­te­te sich, und er stol­per­te einen Schritt zu­rück: »Mig bal­loo­ma!«
    »Po­li­zei­sta­ti­on?« Ich ver­such­te es noch ein­mal.
    Leicht er­holt trat der Po­li­zist einen Schritt auf uns zu und sah uns for­schend erst mit dem einen Au­ge, dann mit dem an­de­ren an. »Eg­ger bley sir­kis.«
    »Was?«
    Der Po­li­zist zeig­te zu­erst auf mich, dann auf Fisch­ge­sicht. »Sir­kis, Sir­kis, dether et?«
    Fisch­ge­sicht stieß mich an. »Hör doch, er sagt ›Zir­kus‹!«
    Der win­zi­ge Mund auf dem Ei wur­de rasch brei­ter, und der gan­ze Kör­per schwank­te von vorn nach hin­ten. »Sir­kis! Sir­kis!« Als sich auf der Kreu­zung die Leu­te zu sta­peln be­gan­nen,

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