Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
Vom Netzwerk:
mei­nen, daß Ihr Ge­setz Ta­schen­die­be nicht als Ver­bre­cher be­trach­tet?«
    Goo­bin-stu hob die Hän­de. »Warum soll­te es? Kei­ne Ta­schen.«
    Ich blick­te mich im Sta­ti­ons­bü­ro um. Al­le an­we­sen­den Ast­hus tru­gen blaue Gür­tel, aber kei­ne Ta­schen. Ich wand­te mich wie­der Goo­bin-stu zu. »So, und wo ha­ben Sie Ihr Geld?«
    »Geld?« Hier­auf gab er einen blö­ken­den Laut von sich, rat­ter­te et­was zu Tug­geth-norz, der dar­auf­hin eben­falls blök­te. Als sie mit dem Ge­blö­ke auf­ge­hört hat­ten, schüt­tel­te der Dol­met­scher den Kör­per. »Wir he­ben Geld in Cre­dit­bör­se auf. Wenn nicht, müß­ten wir es in der Hand tra­gen.«
    »Und was ist mit Falsch­spie­lern? In der Show ar­bei­ten Falsch­spie­ler!«
    Ver­ständ­nis­lo­se Bli­cke. Goo­bin-stu streck­te die Hän­de aus. »Falsch­spie­le?«
    »Glückss­pie­le, un­ehr­lich!«
    Goo­bin-stu kratz­te sich seit­lich am Kopf und schüt­tel­te den Kör­per. »Und?«
    Trüb­sinn lag über Fisch­ge­sicht und mir, als wir auf dem Weg zu­rück zum Platz wa­ren. Fisch­ge­sicht schüt­tel­te nur den Kopf. »Ich glaub es nicht, ich kann es ein­fach nicht glau­ben.« Er sah mich an, als wir zum Hauptein­gang ka­men. »Meinst du wirk­lich, daß die­se Ei­er kein Wort für ›ehr­lich‹ ha­ben?«
    Ich nick­te. »Das heißt auch, daß sie kein Wort für ›un­ehr­lich‹ ken­nen!« Ich schüt­tel­te den Kopf. »Und das wie­der­um be­deu­tet, daß Un­ehr­lich­keit kein Ver­bre­chen ist.«
    Fisch­ge­sicht trat ge­gen einen klei­nen Stein. »Was heißt, daß Bo­ston Beau und sei­ne Ban­de Geld schef­feln wer­den, als ge­hör­te ih­nen die Dru­cke­rei.«
    Ich ver­folg­te den Stein mit den Au­gen, und als ich hoch­sah, er­blick­te ich Schie­ber Tims fins­te­res Ge­sicht hin­ter den Stä­ben des Kas­sen­fens­ters. Vor dem Wa­gen stand kei­ne Schlan­ge, doch der Platz da­hin­ter war krach­voll mit blö­ken­den Ast­hus, die durch weiß­ge­gür­tel­te Ver­kehrs­per­so­nen di­ri­giert wur­den. Sp­ät­kom­mer prä­sen­tier­ten an der Pfor­te re­ser­vier­te Vor­ver­kaufs­kar­ten und wur­den durch­ge­las­sen. Wir nick­ten dem Kar­tena­b­rei­ßer zu, gin­gen auf den Platz und auf die Si­des­how zu. Die Ast­hus hör­ten den An­prei­sern zu, gin­gen zu der einen At­trak­ti­on und ka­men von der an­dern – doch ir­gend et­was stimm­te nicht. Nie­mand ver­kauf­te Ein­tritts­kar­ten. Fisch­ge­sicht und ich stell­ten uns zu Mo­tor­mund, dem An­sa­ger für den Wun­der­ba­ren Oz­a­mund. Er hat­te sei­nen Spruch ge­ra­de be­en­det, zeig­te mit ei­nem Stock auf den Zelt­ein­gang und beug­te sich auf sei­nem Po­dest vor, um die Men­ge der blö­ken­den Ast­hus zu be­ob­ach­ten, die sich auf dem Weg zum Zelt an ihm vor­bei­schob. Mo­tor­mund dreh­te sich um und er­blick­te Fisch­ge­sicht und mich. »Habt ihr so was schon ge­se­hen? Sie ver­ste­hen kein Wort von dem, was ich sa­ge, aber sie ste­hen da und hö­ren zu. Wenn mei­ne Vor­stel­lung mit­rei­ßend ge­nug ist, tre­ten sie ein und se­hen sich die Show an.« Er lä­chel­te und sag­te mit ge­senk­ter Stim­me: »Ich will euch nicht ver­heim­li­chen, daß ich für Oz­zie mehr Kun­den zu­sam­men­ge­trom­melt ha­be als der gu­te, al­te Stromlip­pe ge­gen­über für Zel.«
    Ich blick­te zu Ma­dam Zeldas Aus­ru­fer und be­merk­te pflicht­schul­dig, daß we­ni­ger Leu­te bei Stromlip­pe stan­den. Als ich mich wie­der zu­rück­wand­te, frag­te ich: »Warum ver­kauft ihr kei­ne Ein­tritts­kar­ten?«
    Er zuck­te mit den Schul­tern: »Be­fehl vom Di­rek­tor. Die­se Leu­te ha­ben kein Geld bei sich. Mr. John sagt, daß wir uns auf ih­re Ehr­lich­keit ver­las­sen kön­nen.«
    Ich such­te den Weg ab. »Wo sind die Spie­ler?«
    Mo­tor­mund zuck­te mit den Schul­tern: »Weg, glau­be ich. Sie hat­ten nichts zu tun.« Er rich­te­te sich auf. »Ich muß wie­der an die Ar­beit, Warz. Ne­ben­bei – Mr. John woll­te euch bei­de se­hen, so­bald ihr zu­rück seid.«
    Ich nick­te, und Fisch­ge­sicht und ich mach­ten uns auf zum Bü­ro­wa­gen. Mr. John saß auf den Stu­fen, be­ob­ach­te­te das ast­hu­si­sche Ge­wim­mel und lach­te vor sich hin. »Na, ihr zwei, wollt ihr im­mer noch, daß

Weitere Kostenlose Bücher