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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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Ganze sollte. Aber davon ließ ich mich in meinem Alter nicht mehr schocken …
    Ich arbeitete mich durch eine Vielzahl von Schichten, bis ich schließlich ein schweres gebundenes Buch fand. Ein schwarzes Buch. Es machte mich ein wenig nervös. Vorsichtig schlug ich es auf und entdeckte auf der ersten Seite einen verblassten Zeitungsausschnitt. Ich sah ihn mir näher an und erkannte das Foto eines Eichhörnchens auf Wasserskiern. Darunter stand handgeschrieben:
    Alles begann in einem Zug …
    Heilige Scheiße! Das Paket war von Sienna. Ein wunderbares warmes Gefühl überflutete mich, und ich erinnerte mich an das erste Mal, dass ich ihr in die Augen gesehen hatte. Ich zitterte ein wenig, als ich auf die nächste Seite umblätterte.
    Schon bald dämmerte mir, dass sie ein Buch zusammengestellt hatte. Ein komplettes Buch nur für mich. Die Geschichte von Sienna und Nick hieß es. So etwas Rührendes und Persönliches hatte noch nie jemand für mich getan. Der Kloß kehrte in meine Kehle zurück, und es war, als bliebe die Zeit stehen. Ich hörte nichts mehr, nicht mal die Geräusche von der Straße. Es war, als wäre die ganze Welt auf »stumm« gestellt worden. Siennas Geste hatte mich kalt erwischt und schien mich nun in eine feste Umarmung zu ziehen.
    In dem Buch war einfach alles: Kinokarten, Flugzeugbordkarten, jedes einzelne Foto von uns, Miniposter unserer Lieblingsfilme. Es enthielt Songtexte, Witze, Anekdoten … Lauter freudige Erinnerungen an das, was uns während unserer kurzen Bekanntschaft an gemeinsamen Erlebnissen vergönnt gewesen war, steckten in dem Buch, waren über die Seiten ausgebreitet, mit Liebe und Sorgfalt zusammengestellt.
    Ich bemerkte, dass sich die Härchen auf meinen Armen aufgestellt hatten. Ich spürte, wie dieses vertraute Gefühl über mich hinwegkroch, und ich begann noch einmal auf der ersten Seite.
    Mit den Füßen auf dem Couchtisch begab ich mich auf eine Reise der Erinnerungen an alles, was geschehen war, seit ich Sienna kennengelernt hatte. Mit dem Zeigefinger fuhr ich über ihr Gesicht auf dem Foto, das wir in einem Passbildautomaten in Florida aufgenommen hatten. Sie saß auf meinem Schoß und lachte. Gott, sie war bezaubernd!
    Als ich sie kennenlernte, war sie wirklich noch ein kleines Mädchen gewesen und dennoch viel besser auf die Welt vorbereitet, als ich es war – oder je sein würde.
    Ich roch es. Ich schmeckte es. Ich spürte ihre Wärme neben mir. Ich schäme mich fast, es zuzugeben, aber mir rann eine große Träne aus dem rechten Auge und kullerte meine Wange hinunter. Es war eine Freudenträne. Zum ersten Mal hatte jemand – Sienna Walker – einen der furchterregendsten Tage meines Lebens genommen und aus ihm einen der glücklichsten gemacht. Und dabei war sie nicht einmal hier …
    Zitternd nahm ich mein Handy und drückte mit pochendem Herzen die Zwei.
    »Hallo, Nick.« Es klang, als lächelte sie über das ganze Gesicht.
    »Scheiße, Sienna. Vielen Dank. Vielen herzlichen Dank. Du hast ja keine Ahnung, wie sehr … wie unglaublich … Uugh!« Ich bekam kaum die Wörter heraus, aber ich hoffte, dass sie mich trotzdem verstand. Ich bemerkte, dass ich den Kopf knapp über dem Schoß und die Hände im Nacken hatte, das Handy hatte ich zwischen mein rechtes Ohr und meine Schulter geklemmt.
    »Herzlichen Glückwunsch, Süßer«, erwiderte sie, und die vertraute Wärme ihrer Stimme schwang durch die dünne Leitung.
    »Das wäre wirklich nicht nötig gewesen. Da musst du doch Ewigkeiten dran gesessen haben. Es ist … na ja, es ist einfach unglaublich, Si«, sagte ich und war plötzlich nervös. Eingeschüchtert davon, wie großartig sie war. Es entstand eine kurze Pause, in der ich hörte, wie sie irgendwohin ging, vermutlich in die Damentoilette.
    »Das klingt jetzt bestimmt kitschig«, begann sie und holte tief Luft, »aber du bedeutest mir unglaublich viel, Nick Redland. Du hast mich durch das alles hindurchgebracht. Ohne dich wäre ich verloren. Deshalb war das das Mindeste, was ich tun konnte. Danke, dass es dich gibt.« Sie klang nervös.
    Ihre Worte trafen mich. »Ich muss dich sehen, Sienna.« Der Satz sprang mir einfach aus dem Mund. Ganz unwillkürlich. Er kam einfach heraus, weil er das Natürlichste auf der ganzen Welt war.
    »Wir sehen uns bald, das verspreche ich dir. Hör zu, ich muss aufhören. Ich wünsche dir einen wunderbaren dreißigsten Geburtstag, Nick. Und sei stolz auf alles, was dich ausmacht.«
    Und das war es. Die Verbindung war zu

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