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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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Ende. Ich starrte auf das Foto von Sienna und mir aus dem Passbildautomaten, und zum ersten Mal nach langer Zeit war ich stolz darauf, wer ich bin.
    Sienna
    Seit meiner ersten Begegnung mit Nick Redland sind 882 Tage vergangen. Das sind ungefähr zwei Jahre und fünf Monate voller Glück, und ich dokumentiere diese Momente in einem großen schwarzen Buch.
    »Klebstoff bitte, Sienna«, bat mein Vater höflich. Er hielt eine Kinokarte in den Händen. An seinem Kinn klebte eine blaue Paillette.
    »Hier bitte, Pops«, antwortete ich und gab ihm eine Tube mit Künstlerkleber, der beim Trocknen das Papier nicht knittern lässt.
    »Ich finde die Idee so toll«, sagte er strahlend, strich die zähe Flüssigkeit gleichmäßig über die Rückseite der zerknitterten Karte und drückte sie auf das Papier. »Er wird begeistert sein«, meinte er. Er war noch aufgeregter als ich.
    Ich freute mich so sehr darüber, dass er mir half. Auf diese Weise konnten wir einmal etwas wirklich Nettes zusammen tun. Und etwas zusammen zu unternehmen war inzwischen recht schwierig, denn Dad konnte das Haus nicht mehr verlassen, ohne bewusstlos zu werden und umzufallen.
    Im Hintergrund lief unser Lieblingsfilm, Frühstück bei Tiffany , auf dem Flachbildfernseher. Wir hatten ihn so leise gestellt, dass man Audrey Hepburns abgehackte Sätze kaum hörte, aber ihr hübsches kleines Gesicht – regennass, während sie auf der Suche nach Cat durch die Straßen eilte – war gut zu sehen. Das war die beste Szene. Holly Golightly lief in einem Wolkenbruch einem leidenschaftlichen Rendezvous mit dem Mann, den sie liebte, und ihrem rothaarigen Schoßtier entgegen. Ach … Ich schaute aus dem Fenster. Hier regnete es auch, aber es sah bei Weitem nicht so romantisch aus.
    »Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen?«, fragte mich mein Vater. Er schob die Ärmel seines sackartigen blauen Pullovers über die Ellbogen. Ich hatte ihm einen Haufen von Kissen auf dem Sofa aufgetürmt, und er saß so, dass er weich fallen würde, wenn er bewusstlos wurde. Nicht falls – wenn. Basteln strengte ihn ganz schön an.
    »Na ja, mir ist einfach nichts eingefallen, was ich ihm zum Geburtstag schenken könnte – es ist ja ein runder. Alberne Scherzgeschenke oder irgendwelcher Plunder sind da einfach nicht angemessen.« Ich griff in den Stapel von Erinnerungsstücken und zog einen Streifen Fotos hervor, die wir in einem Passbildautomaten in Florida aufgenommen hatten. Auf den Bildern saß ich auf Nicks Schoß, und er hatte mir gerade in die Rippen gestupst, sodass ich laut loslachte, als das Blitzlicht kam. Himmel, wie sehr ich ihn liebte! »Eines Nachts lag ich im Bett und dachte daran, wie viel Spaß wir zusammen gehabt haben. Da fiel mir ein, dass mein Zimmer mit Papieren, Fotos, Eintrittskarten und dergleichen von unseren Abenteuern vollgestopft ist. Also stand ich auf und suchte alles zusammen, und da kam mir die Idee.«
    »Es ist wundervoll. Er wird sich sehr freuen«, sagte Dad wieder. »Ihr zwei seid schon was Besonderes, oder?«, murmelte er, nahm ein Foto und sah es sich näher an.
    »Was hast du da?«, fragte ich. Er drehte das Bild herum. Es war eine Aufnahme von Halloween vor zwei Jahren; wir waren als Batman und Robin verkleidet.
    »Eine Sache macht mir ein wenig Sorgen«, begann er und nahm einen großen Schluck Tee. Aha, jetzt geht’s los, dachte ich. »Er hat eine Freundin, richtig?«
    »Ja. Chloe.« Zum Glück war ich mittlerweile über meine hässliche Eifersucht hinweg, sonst hätte ich mich mit einem Mofa von einer Klippe gestürzt. Sie schien sogar ziemlich nett zu sein – nicht dass ich sie besonders gut kannte. Sie schien immer sicheren Abstand von mir zu halten; wir sprachen höchstens mal miteinander, wenn sie mit Teeholen an der Reihe war und mir meine Tasse reichte.
    »Was meinst du, was sie davon halten wird?«, bohrte er nach. Er hatte diesen Gesichtsausdruck, den er immer dann aufsetzte, wenn ich etwas nicht ganz Lupenreines tat. Etwas, womit man zwar ungestraft davonkam, was aber trotzdem nicht so ganz in Ordnung war. So wie einen Zehner zu behalten, der an einem Geldautomaten vergessen worden ist, schwarzzufahren oder in einem wirklich guten Restaurant kein Trinkgeld zu geben.
    »Du bist schließlich bis über beide Ohren in Nick verliebt«, ergänzte Dad.
    » War verliebt«, verbesserte ich ihn schroff und presste eine Theaterkarte fester als nötig auf die Seite.
    »Okay, du warst in ihn verliebt, entschuldige. Kann sein, dass es

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