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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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so lange schweigend zugehört hatte, weil sie nicht wollte, dass ich sie weinen sah.
    »Ja, sicher, natürlich. Und was machst du noch so am Wochenende?«, erkundigte sie sich und interessierte sich plötzlich sehr für ihren Salat, zerwühlte die Blätter mit ihrem Blick, als wäre ihr die EC-Karte dazwischengefallen.
    »Komm schon, Si«, sagte ich leise, schob meinen Hintern zu ihr und setzte mich neben sie, sodass unsere Arme und Beine einander berührten.
    »Tja, ich weiß nicht, was du machst, aber ich muss für Dad ein paar Bücher abholen, und danach gehe ich ins Museum. Und dann … und dann …« Und dann fing sie richtig an zu weinen. Mein Magen zog sich zusammen. Mist.
    »Tut mir leid«, japste sie, als sie wieder Luft holte. Offenbar wollte sie noch immer nicht die Sonnenbrille abnehmen, denn sie tupfte mit einem Papiertaschentuch unter den Gläsern herum, als versuche sie verzweifelt, ihre Gefühle aufzusaugen.
    »Ich freue mich nur so sehr für dich. Es ist so toll, dass du endlich die Richtige gefunden hast, weißt du?« Sie schniefte und sah mich an.
    Ich erwiderte ihren Blick. »Also findest du, ich tue das Richtige?« Gott sei Dank, ihre Tränen waren Freudentränen.
    »Ja, du blöder Hund!«, rief sie und stieß mir spielerisch gegen die Brust, sodass ich fast das Gleichgewicht verloren hätte.
    »Aber vergiss mich nicht, Sienna, bitte. Wir können uns trotzdem oft sehen. Chloe mag dich. Es braucht sich nichts zu ändern. Versprichst du mir, dass sich nichts ändern wird?« Ich wandte mich ihr zu und sah sie an, hoffte, dass sie es versprechen würde, denn dann wäre alles in Ordnung. Ich registrierte den Hauch von Verzweiflung in meiner Stimme. Ich machte sogar eine Bewegung mit den Händen und zog eine Grimasse, die sie an unsere Nacht mit Donkey Kong und der Zigarre erinnern sollte. Sienna sah weg wie ein verletztes Tier und blieb still.
    »Si, bitte? Nichts wird sich ändern, okay? Das ist beschlossene Sache.« Ich stupste mit dem Zeigefinger gegen ihren Scheitel. Was sollte das alles? Ich hätte mich auch gleich an ihre Beine hängen und an ihrer Hose zupfen können wie ein kleines Kind.
    »Doch, Nick. Einiges wird sich ändern. Aber das ist gut so«, entgegnete sie schließlich, nachdem sie einen tiefen Zug der süßen Sommerluft eingeatmet hatte. Ich konnte fast körperlich spüren, wie sie sich von mir entfernte; ich wollte sie festhalten, damit sie sich nicht in Sand verwandelte und mir zwischen den Fingern zerrann.
    »Was soll das heißen? Das sehe ich überhaupt nicht so«, erwiderte ich. Ich hatte das Gefühl, dass ich sie inzwischen fast anflehte.
    »Es wäre nicht fair, Nick. Nicht fair gegenüber Chloe. Ich sage nicht, dass wir nicht dicke Freunde sein können, aber wenn es zwischen euch beiden wirklich ernst wird, dann ist das etwas anderes. Verstehst du, was ich meine?« Sie öffnete die rechte Hand, die auf ihrem Knie lag, und ich sah die blasse Haut an der Stelle, wo nie die Sonne hinkommt.
    Ich wusste, wie diese Hände sich anfühlten, dass sie weich und warm waren, denn ich hatte sie einmal gehalten, als Sienna traurig gewesen war. Damals, vor langer Zeit, als wir bei mir im Auto saßen, hatte ich sie geöffnet, nachdem Sienna auf den Beton gestürzt war, und das Blut weggewischt. Man sah nichts mehr davon, es waren keine Narben zurückgeblieben. Bei uns heilt alles erstaunlich gut, dachte ich.
    »Nein, ich weiß nicht, was du meinst«, widersprach ich ihr und spürte wieder den Kloß in meiner Kehle. Verpisst euch, ihr dämlichen Gefühle!
    »Nun, ich weiß, dass du und ich nur Freunde sind und dass nie etwas zwischen uns gewesen ist. Aber wenn ich an Chloes Stelle wäre und mit dir zusammenwohnen würde, würde mir das nicht gefallen. Verstehst du?«
    Ich konnte nicht fassen, was sie da sagte. Die Worte kamen ihr so leicht über die Lippen wie: »Behalten Sie den Rest«, oder: »Bitte ohne Mayo«.
    Von irgendwo aus dem Nichts kam ein Fußball geflogen und traf mich seitlich am Kopf. Mein Ohr klingelte. Ich warf ihn gereizt zurück, etwas fester als beabsichtigt. Das hier war ein wichtiger Moment – zu wichtig, um von den Wurfgeschossen irgendwelcher schlecht erzogener Kinder von verzagten Eltern gestört zu werden.
    Sienna riss den Kopf herum und sah zu, wie der Ball durch die Luft segelte und schließlich im Wasser landete, wo er eine Ente fast zu Tode erschreckte; sie quakte panisch und flatterte mit den Flügeln.
    »Nick! Du hast ihn in den Teich geworfen! Jetzt bekommen

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