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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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mit einem hellrosa lackierten Fingernagel die Seite entlang. Ich fragte mich, wie es sich wohl anfühlte, wenn sie mir damit über den Rücken kratzte … Himmel, Nick, hör auf!
    »Tom wird es ausprobieren und darüber für das WeekEnd -Magazin schreiben, und wir brauchen ein Layout und Illustrationen, die die Fotos ergänzen«, fuhr sie fort. »Ant möchte, dass Sie über das Format entscheiden. Wir brauchen es bis spätestens Mittwochabend um fünf. Äh, ich glaube, das war auch schon alles …«
    Sie wandte sich mir zu, und eine Gänsehaut lief mir den Rücken hinunter. Als ich versuchte, etwas zu sagen, quiekte ich wie ein Teenager im schlimmsten Stadium des Stimmbruchs. Scheiße, wie peinlich! Sie sah auf ihren Schoß hinunter und lächelte.
    Endlich brachte ich die Worte heraus. »Okay, gut. Danke. Ich melde mich, wenn es irgendwelche Probleme geben sollte, damit Sie sie weiterleiten können.« Sie wusste genau, was sie tat. In jeder Hinsicht.
    »Prima. Bis dann.« Sie tänzelte wieder aus dem Büro und schloss sanft die Tür hinter sich.
    Meine Gedanken überschlugen sich: Sex mit Chloe in meinem Büro. Tür geschlossen, Jalousien geschlossen. Alles vom Schreibtisch auf den Boden fegen – darunter auch meinen Mac zum Preis von dreitausend Pfund – und sie darauf heben. Wahnsinn!
    Ach du lieber Gott! Ich war ja genauso schlimm wie alle anderen. Am Rand meines Bildschirms blitzte wieder ein orangefarbener Balken auf. Diesmal war die Nachricht von Tom. Offensichtlich war es ihm noch nicht gelungen, seine Tastatur nach meiner kleinen Generalüberholung heute Morgen wieder in Ordnung zu bringen.
    D# BIST SCHARF A#F SI+, *D+R? D+NN W+NN NICHT, DANN BIST D# A#F J+D+N FALL
ST*CKSCHW#L.
    »Verpiss dich«, schrieb ich.
    Sienna
    Tick.
    Tack.
    Tick.
    Tack.
    Ti c k.
    T.
    A.
    C.
    K.
    Ich konnte es heute kaum abwarten, dass die Uhr endlich fünf schlug. Und das, obwohl ich erst seit ein paar Stunden in der Redaktion war, weil ich morgens in der Stadt ein Interview geführt hatte. Trotzdem war der Tag nur sehr langsam vorbeigegangen, denn ich brannte darauf, mein neues und besseres Leben zu beginnen, zu dem auch gehörte, dass ich ein supersexy Fitnesshäschen wurde.
    Jawohl. Ich war bereit:
    Mitgliedschaft im Fitnessklub, so teuer, dass einem die Tränen in die Augen stiegen? – Vorhanden.
    Energieriegel? – Vorhanden.
    Flauschiges Minihandtuch? – Vorhanden?
    Supereng sitzendes Sportzeug? (Ja, das gibt es tatsächlich.) – Vorhanden.
    Am Sonntag war ich in einer ruhigen Ecke von Covent Garden gewesen und hatte ein wunderschönes und geheimnisvolles Fachgeschäft für Tanzkleidung entdeckt. Ich fand eine Kombination, die relativ flott war, nicht wie Verpackungsfolie an mir klebte und in der sich auch meine Schamlippen nicht abzeichneten. Man konnte es fast als ein Wunder bezeichnen.
    Aber ganz ohne Kampf war auch das nicht zu haben gewesen. Die Frau in dem Laden war irgendwie unheimlich – nein, streichen wir das, sagen wir die Wahrheit: Sie schüchterte mich ein. Früher einmal war sie eine professionelle Balletttänzerin gewesen – das erkannte man, wenn man sie zum ersten Mal sah. Ihr Körper war drahtig und dennoch anmutig, die Lippen geschürzt.
    »Hallo, Liebes«, schnurrte sie. Sie wiegte sich von einer Seite auf die andere, während ihre Jazzschuhe über die Bohlen glitten.
    Oh … äh. »Äh, hallo. Ja, ich hatte gehofft, ich …«
    » Stopp!« , unterbrach sie mich laut und drückte mir einen nach Tabak riechenden Finger fest auf den Mund.
    Was zum Teufel soll das?, dachte ich und erhaschte im Spiegel einen Blick auf mich. Ich sah verängstigt aus. Wie kam ich hier am schnellsten wieder raus? Ich spähte nach rechts und links, rechts und links, aber sie hatte mich zwischen einem hohen Spiegel und einem außerordentlich kratzigen Tutu in die Ecke gedrängt. Fast erwartete ich, unter dem Vorhang einer Umkleidekabine den Fuß eines Kameramanns hervorlugen zu sehen, der dann herauskam und mich fragte, ob ich schon einmal von Versteckte Kamera gehört hätte.
    »Bist du verheiratet?«, wollte sie wissen. Eine scharfe schwarze Augenbraue zeigte Richtung Decke. Sie spitzte ihre Lippen, die schon längst aussahen wie ein Katzenhintern, was eine Wirkung erzeugte, die normalerweise nur die Schurkinnen in Disneyfilmen hinbekommen.
    »Äh, nein. Aber ich weiß nicht, was das hiermit zu tun …«
    Wieder wurde ich unsanft unterbrochen. »Wieso nicht?«, verlangte die schneidende Stimme zu erfahren.
    »Wie bitte? Wieso

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