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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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…“
    Asmodeo unterbrach mich mit einem Kopfschütteln. „Das hier war sozusagen ein Notruf, Lilith. Ein verzweifelter Hilfeschrei, wenn du so willst. Eine Dämonin war in Lebensgefahr und du bist mit ihr in Verbindung getreten. Sie hat dich mit in ihr Leben gezogen, weil sie wollte, dass du sie unterstützt.“
    Ich war entgeistert. „Aber wieso hat sie mich gewählt? Ich war doch vollkommen hilflos und wusste gar nicht, was ich tun sollte.“
    Asmodeos Mund wurde hart. „Daran bin einzig und allein ich schuld. Ich hätte dir das längst zeigen sollen. Ich hätte dir beibringen müssen, wie man sich vor solchen Kontaktaufnahmen und Notrufen schützen kann, und wie man sich verhält, wenn man die Verbindung zulässt.“
    „Das helle Licht, das mich herausgeholt hat, das warst du“, stellte ich staunend fest.
    „Ich bin im allerletzten Moment gekommen“, bestätigte er. Sein Mund war noch immer eine harte Linie.
    Dass Asmodeo den Vorfall sehr ernst nahm, beunruhigte mich weitaus mehr, als das Erlebte selbst. „Aber mir wäre doch nicht wirklich etwas passiert, oder? Ich war doch nur …eine Zuschauerin. Das war doch nicht ich. Stimmt’s Asmodeo? Für mich bestand doch gar keine richtige Gefahr?“
    Asmodeo drückte meinen Kopf an seine Brust. „Manchmal bekommt man nur Erinnerungen geschickt. Da kann dir nichts Dramatisches passieren. Aber in diesem Fall war es quasi eine Live-Übertragung. Ein paar Sekunden später und du wärst mit der fremden Dämonin auf dem Scheiterhaufen verbrannt.“
    Ein unsägliches Grauen lähmte mich, als ich seine Worte begriff.
    „Gleich morgen werde ich anfangen, mit dir zu üben. Ich werde dir zeigen, wie du dich verhalten musst. Ich kann nicht unablässig in deiner Nähe sein und weder Johannes noch Mozart könnten dir in einer solchen Situation helfen.“
    Ich drückte mich fester an ihn und wünschte, er würde lügen. Doch ich spürte, dass er die Wahrheit sagte.
    Und etwas anderes wurde mir klar. Mit einem Mal wusste ich, warum die Dämonin ausgerechnet mit mir Kontakt aufgenommen hatte. Sie hatte nicht nur Unterstützung erwartet. Sie hatte mich warnen wollen. Sie hatte mir durch ihre Augen die Springerstiefel gezeigt, die sie gejagt hatten.
    Ich kannte diese Stiefel. Die Leute der Studentenverbindung, die mich verfolgt und gefoltert hatten, hatten die gleichen getragen.
    Meine Furcht glich mehr einer beginnenden Panik, als ich zu Asmodeo sagte: „Die Gefahr ist nicht vorbei. Ihre Stiefel…“
    „Ich habe sie auch gesehen“, unterbrach er mich.
    Und als wir schließlich gemeinsam im strahlenden Sonnenschein zu unserem Haus zurückkehrten, versuchte ich, das Gefühl abzustreifen. Das Gefühl reinen Glücks, das ich spürte, seit die fremde Dämonin und ich einem der Verfolger den Schädel zerschmettert hatten.
     
    3
     
    Wir fanden das Haus wie verlassen vor. Nur Laurent lag auf Mozarts Decke und döste vor sich hin. Ihr eines Auge war halb geschlossen.
    Asmodeo ging eilends hinein und ich hörte, wie ihn Mozart mit einem leisen Kläffen begrüßte. Aufgewühlt setzte ich mich auf die Brüstung. Das Erlebte klebte an mir, ich konnte mich nicht davon lösen.
    Viel zu schnell war Asmodeo mit Johannes zurück. Johannes hatte frische Kleidung an. Er wirkte ausgeruht, aber nachdenklich. Er musterte mich kritisch. Ich lächelte ihn betont harmlos an. Wie immer konnte er meine Gedanken und meine Stimmung erraten und ihm war bewusst, dass etwas Schlimmes vorgefallen sein musste.
    „Ihr wart aber lange weg“, bemerkte er schließlich.
    „Lilith ist auf der Mole ausgerutscht und hingefallen“, sagte Asmodeo. Sein Tonfall klang für mich nicht überzeugend.
    Johannes schaute auf meine Knie und betrachtete die frischen Schürfstellen. Er wartete darauf, dass ich ihm den Vorfall näher erklärte. Als ich keine Anstalten machte, ihn weiter anzulügen, verstand er, dass ich ihn damit nicht belasten wollte. Sein Gesicht verschloss sich vor mir. Er fühlte sich ausgegrenzt. Das machte es noch unerträglicher.
    „Mir geht es gut, Johannes. Ich bin froh, bei dir zu sein“, sagte ich zu ihm. Das war die Wahrheit und überraschenderweise tröstete ihn das.
    Ich selbst hingegen, konnte nicht so einfach loslassen. Ich fühlte mich überdreht. Meine innere Rastlosigkeit zerrte an meinen Nerven, bis ich das Gefühl hatte, sie würden wie falsch bespannten Saiten eines Klaviers mit einem überlauten Ping wegspringen, wenn mich jemand auch nur antippen würde. Ich hatte nur noch einen

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