Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
Vom Netzwerk:
teilte.
    Sinas Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Ihr heißer Atem schlug mir entgegen. „Es ist soweit. Ich habe endlich grünes Licht von Elisabeth erhalten. Es ist Zeit für deinen Showdown!“
    Ich versuchte, mich zu bewegen. Ich versuchte, mich aufzurichten. Es gelang mir nicht. Ich war gefesselt.
    Sina verharrte in ihrer Position dicht über mich gebeugt, und als sie sich sicher war, dass ich mein Bewusstsein wiedererlangt hatte, erhob sie sich und begann, mich mit Hilfe eines Stricks wegzuzerren.
    Ich kippte zunächst auf die Seite und landete schließlich auf meinem Bauch.
    Ich wurde über den Boden geschleift. Ich stieß mit dem Kopf gegen Hindernisse, schrammte über holprige Steine. Das Seil schnitt in meine Handgelenke, quetschte mein Blut ab, während ich weiter in die milchige Dunkelheit geschleppt wurde.
    Der Nebel drückte bleischwer auf mich herab. Erfolglos versuchte ich, mich wieder auf den Rücken zu drehen, um den brennenden Schmerzen zu entgehen, die der harte Untergrund an meinem Oberkörper und in meinem Gesicht hinterließ.
    Die Qualen nahmen kein Ende. Sina zog mich fort. Ich konnte mich nicht wehren.
    Der Boden veränderte sich, alles wurde kalt, bis ich frostigen Schnee unter mir spürte.
    Nach einer schier endlosen Zeit wurden Sinas Schritte kürzer. Schließlich verharrte sie, um mich an den Händen zu packen und hochzuzerren.
    Alles wirkte entrückt, nichts hatte eine wirkliche Bedeutung mehr. Ich wusste, ich würde sterben. Aus diesem Traum würde ich nicht erwachen.
    Sina schlug mich erneut. Ich drohte, ins Nichts abzugleiten, doch ich wandte all meinen Willen auf, um bei Bewusstsein zu bleiben.
    Sina wickelte das freie Ende des fingerdicken Seils um meinen Hals und zog es zu. Ich bekam keine Luft mehr, in meinen Lungen begann ein verzehrendes Feuer zu wüten.
    „Hörst du mich noch, du Dreckstück?“ Sinas Atem zeichnete weiße Schwaden im Halbdunkel.
    Mit größter Mühe schaffte ich es, zu nicken. Zu jeder anderen Reaktion war ich nicht mehr imstande.
    „Weißt du, was ich jetzt mit dir machen werde?“, fragte sie mich und als ich nicht antwortete, lockerte sie den Strick an meinem Hals.
    Ich rang nach Luft.
    „Ich fragte, ob du weißt, was ich jetzt mit dir machen werde!“, wiederholte sie.
    Ich setzte ein paar Mal mit einer Antwort an, doch nur ein heiseres Röcheln drang aus meinem Mund.
    „Du denkst, ich bringe dich jetzt um, nicht wahr? Du denkst, deine Qual ist irgendwann zu Ende, stimmt’s?“ Sina lachte und zog an dem Strick. Wie eine Klammer aus Feuer zog er sich um meine Kehle.
    Sina zwang mich, meinen Kopf zur Seite zu drehen. Ich erblickte einen breiten Fluss unter mir, der aus dem Nichts zu kommen schien, und ohne Ziel am Horizont in zahllosen, weit geschwungenen Bögen verschwand. Die unbarmherzige Kälte hatte seine Oberfläche erstarren lassen.
    „Nein, du wirst nicht sterben. Ich werde dich dort unten in den Fluss werfen und du wirst bis ans Ende aller Zeiten unter dem Eis dahingleiten. Ohne Hoffnung auf Erlösung. Niemand wird dich jemals finden. Nicht hier, in dieser Realität. Dein Körper wird nur eine leblose Hülle sein, die in irgendeinem Krankenhaus vor sich hinvegetiert. Und selbst wenn sie dort irgendwann die Geräte abschalten, stirbt nur dein Fleisch, das – streng genommen – gar nicht deins ist. Du selbst bleibst, wo du bist, bis in alle Ewigkeit in deinem Grab aus Eis und Wasser. Und glaub mir, das ist verflucht lange.“ Sina lachte wieder.
    Ich unternahm einen Versuch, nach ihr zu schlagen, doch meine gefesselten Hände erreichten sie nicht. Ich hatte keine Gewalt mehr über meine Beine und sackte vor ihr auf die Knie.
    Sina packte mich an den Haaren und riss meinen Kopf nach hinten. Vor mir waren die schwarzen Höhlen ihrer Augen, leblos und ohne jedes Mitgefühl.
    „Und damit dir nicht langweilig wird, habe ich noch ein ganz besonderes Geschenk für dich. Zum Nachdenken. Mit schönen Grüßen von Samael.“
    Das Grauen, das mich erfasste, war absolut. Es war überall in mir.
    „Willst du wissen, wo Asmodeo, dein Verflossener, in diesem Moment ist?“
    Mein Verstand erfasste ihre Frage nur verschwommen, in mir war nur noch Verzweiflung.
    „In diesem Moment meine Hübsche, ist Asmodeo auf dem Weg zu Samael. Und Samael wird ihm ein Angebot unterbreiten, das Asmodeo – wie man so schön sagt – nicht ablehnen kann. Er hat dich bereits vergessen und kehrt zu den Seinen zurück. Es geht doch nichts über zarte

Weitere Kostenlose Bücher