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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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Anschlag“, stotterte ich unbeholfen.
    Die männliche Stimme auf der anderen Seite klang beruhigend und kompetent. „Habe ich Sie richtig verstanden? Einen Anschlag? Bitte nennen Sie mir den genauen Ort.“
    „Bei Frankfurt.“
    „Und wo in Frankfurt?“
    „Ich kenne die Adresse nicht. Aber es ist die Forschungsanlage der Firma Hohenberg.“
    „Hohenberg, wie der Konzern?“
    „Ja.“
    „Warten Sie, ich gebe das gleich in meine Maske ein.“ Die Stimme verstummte für eine Weile und je länger ich warten musste, umso mehr steigerte sich meine Angst und das Gefühl alles erstickender Hilflosigkeit.
    Dann meldete sich mein Gegenüber erneut – diesmal entspannt und betont freundlich. „Meinen Sie etwa die Anlage für Lichtwellentechnik der Firma Hohenberg?“
    „Ja, das ist sie!“, schrie ich fast und eine Welle der Erleichterung erfasste mich.
    Ein Seufzen ertönte. „Sie müssen sich nicht aufregen. Ich habe hier auf meinem Bildschirm über zweihundert ähnlich gelagerter Beschwerden und Hinweise genau zu dieser Anlage. Und ich kann Sie beruhigen. Es handelt sich nur um außergewöhnlich emissionsreiche Tests, die dort durchgeführt werden. Auch für heute sind nach unseren Unterlagen Versuchsreihen angemeldet und genehmigt. Das kann durchaus etwas lauter werden, aber deshalb liegt die Anlage auch im Außenbereich. Ich kann Ihnen versichern, es droht keinerlei Gefahr. Weder für die Anlage, noch für die Umgebung.“
    „Aber ich bin mir ganz sicher!“, schrie ich mit überschlagender Stimme. „Verstehen Sie mich denn nicht? Menschen werden sterben!“
    „Junge Frau - ich nehme mal an, dass Sie noch jung sind. Jetzt beruhigen wir uns erst einmal. Ich habe Ihnen das doch gerade erklärt. Sie müssen keine Angst haben. Nichts wird dort explodieren. Aber ich verspreche Ihnen, ich werde Ihren Hinweis an den Werksschutz der Firma Hohenberg weitergeben.“
    Ich war fassungslos, wollte nicht glauben, was ich hörte.
    „Das ist alles? Mehr werden Sie nicht tun? Sie sind doch die Notrufzentrale!“
    „Mehr ist einfach nicht nötig.“ Die Stimme hatte jetzt einen leicht irritierten Tonfall angenommen. „Wie gesagt, dort finden fast täglich Test statt. …Aber jetzt geben Sie mir doch erst einmal Ihre Personalien. Und wenn Sie möchten, kann ich Sie gerne mit unserem psychologischen Dienst verbinden. Mit den Kollegen dort können Sie die Sache nochmals in aller Ruhe besprechen.“
    Kraftlos nahm ich mein Handy vom Ohr und trennte die Verbindung.
    Ich war auf mich allein gestellt. Niemand würde mir helfen.
    Mein Blick fiel auf die Uhr. Es war kurz vor neun.
    Es war zu spät.
    Johannes saß in der Falle.
    Ohne auf meine Wunden zu achten, zog ich Jeans und ein Sweatshirt an, wobei ich die Luft anhalten musste, so sehr schmerzten meine Verletzungen.
    Ich holte meine Motorradjacke, schlüpfte hinein und stolperte die Treppen hinunter. Ich musste zu meiner Suzi.
    Ich musste zu Johannes.
    Gerti stand im Flur und blickte mir entgegen. Sie hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt.
    „Geh mir aus dem Weg“, flüsterte ich heiser.
    Sie rührte sich keinen Millimeter von der Stelle.
    „Lass mich durch“, wiederholte ich lauter.
    „Erst müssen wir miteinander reden“, antwortete sie. Ihre Stimme klang so fest wie immer.
    „Ich habe keine Zeit für dich. Ich muss zu Johannes.“
    „Du wirst dir die Zeit nehmen müssen. So viel bist du mir schuldig.“ Ihr Blick war hart und trotzig.
    Ich sah sie an und ich war es leid, mich mit ihr weiter auseinanderzusetzen. „Mach Platz. Ich bin wildfremden Menschen nichts schuldig.“
    Sie zuckte nicht einmal, sondern blickte mich weiter durchdringend an. „Du hattest Recht. Du bist nicht meine Enkeltochter. Die ist vor vier Jahren gestorben.“
    Schwindel überkam mich. Jede Kraft wich aus mir. Ich hielt mich am Geländer fest und setzte mich auf die kalten Marmorstufen unserer neuen Treppe.
    „Meine Enkelin war tot“, fuhr Gerti fort. Sie wirkte starr wie eine Statue auf mich. „Und dann brachte man mich zu einem Körper, der im Koma lag und nicht sterben wollte. Und als dieser die Augen aufschlug, habe ich dich gefunden. Meine Schwestern und ich wussten damals nicht genau, wer du warst, aber ich habe dich mit in mein Haus genommen.“
    Mir wurde übel. Ich würgte, bittere Galle stieg in meinem Hals hoch.
    „Zuerst warst du für mich nur eine Fremde. Eine Fremde, die mich an meine Enkelin erinnerte. Aber mit der Zeit…“, ihre Stimme versagte.
    Ich konnte ihren

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