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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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leicht am Rücken, was die Angelegenheit aber auch nicht grundsätzlich verbesserte. Ich schnaufte tief durch und richtete mich auf. Asmodeo stand bereits. Erneut umarmte er mich und küsste mich ein letztes Mal.
    Wir schlitterten durch den weichen Sand der Düne nach unten, bis wir den Fußweg erreichten. Wir wagten es nicht einmal, Hand in Hand zu gehen, sondern liefen wie Fremde nebeneinander her.
    Wir waren schon fast bei der Einfahrt zu unserer Feriensiedlung, als ich Asmodeo fragte: „Dieser fremde Dämon, der kommt nicht wieder. Oder?“
    „Das wäre ein toller Trick. Nein“, Asmodeo blieb sehr ernst. „Der wird dir nicht erneut auflauern.“
    „Was hat er denn gemeint, als er Samael gerufen hat?“
    „Du weißt nicht, wer Samael ist?“, fragte Asmodeo überrascht, gleichsam aber seltsam zurückhaltend, beinahe schon unwirsch.
    „Stell dir vor, nein. Wir wurden einander noch nicht vorgestellt. Und an meiner Schule war Samael auch nicht. Das wäre mir vermutlich aufgefallen“, antwortete ich pampig.
    Asmodeo ignorierte meinen Unterton. „Samael ist die Nummer Eins.“
    „Die Nummer Eins, wovon?“
    „Na die Nummer Eins unter den Dämonen.“
    „Samael ist dein Boss?“
    Diesmal lachte Asmodeo. „Nein. Wirklich nicht. Ich bin sozusagen freischaffend. Aber wir kennen uns sehr gut, auch wenn wir uns schon lange nicht mehr gesehen haben. Samael ist die Nummer Eins hier.“
    „ Hier ? Heißt das, es gibt auch ein Anderswo ?“
    „Eigentlich existieren die meisten Dämonen in einer anderen Welt, oder besser gesagt, in einer anderen Dimension. Die Menschen sagen Hölle dazu“, erklärte Asmodeo so selbstverständlich, als würde er mir Auskunft darüber geben, wo sich der nächste Bahnhof befand.
    „Und was machen die Dämonen in der anderen Dimension den ganzen Tag?“, fragte ich.
    Asmodeo zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Was Dämonen eben machen. Sie leben sich aus. Sie betrügen, manipulieren und erniedrigen,… sie gehen sich gegenseitig nach, …mit Vorliebe quälen sie gefallene Seelen verstorbener Menschen, vernichten sie, kochen sie ab…“ Wieder zuckte Asmodeo mit den Schultern.
    „Das alles gibt es aber auch hier – bis auf die Sache mit den Seelen. So unterschiedlich ist es in der anderen Dimension dann nicht“, stellte ich fest.
    „Oh doch, Lilith. Da ist ein himmelweiter Unterschied. Du kannst dir das Ausmaß des Bösen gar nicht vorstellen. Hier herrscht dagegen das reinste Paradies.“
    „Das reinste Paradies, sagst du? Aber warum kommen die Dämonen dann nicht alle hierher zu uns? Ich meine, für Dämonen müsste es doch äußerst reizvoll sein, sich hier zu entfalten .“
    Asmodeo wurde mit einem Mal erneut sehr ernst. „Ich denke, die Dämonen würden nur zu gerne hierher kommen. Sei froh, dass das ausgeschlossen ist. Die Menschheit wäre in kürzester Zeit ausgelöscht. Das Universum, so wie es jetzt besteht, wäre schnell vernichtet. Das Chaos würde auch hier regieren.“
    Ich konnte Asmodeos Worte nur ansatzweise begreifen, aber das reichte völlig aus. Ich wusste nicht, woher sie kamen, aber vor meinem inneren Auge spielten sich grauenvolle Bilder ab, meine Vorstellungen waren absolut entsetzlich. „Sie können wirklich nicht hierher kommen, auf keinen Fall?“, vergewisserte ich mich.
    Asmodeos Handbewegung hatte etwas Endgültiges. „Die Dimensionen sind seit Ewigkeiten getrennt. Das hat etwas mit dem Gleichgewicht der Kräfte zu tun. Nur auf diese Weise kann es gewährleistet werden. Es gibt lediglich eine Einbahnstraße für Seelen in das Chaos hinein – für schwarze Seelen verstorbener Menschen, die sich zu ihren Lebzeiten dem Bösen verschrieben hatten. Aber es existiert keine Verbindung aus dem Chaos heraus. Du brauchst dir wirklich keine Gedanken zu machen. Diese Verbindungen lassen sich auch nicht neu aufbauen. Das ist völlig unmöglich.“
    Staunend und erleichtert zugleich dachte ich über seine Erklärung nach. Dann fiel mir noch etwas ein. „Samael! Hat Samael den Eindringling zu mir geschickt?“
    Asmodeo überlegte, wobei ich den Eindruck hatte, dass er nicht über den Inhalt meiner Frage an sich nachdachte, sondern eher darüber, was er antworten sollte. Betont harmlos sagte er: „Die Idee ist mir bislang nicht gekommen. Welche Motivation sollte Samael haben? Ich kann keine finden. Samael befasst sich nicht mit solch kleinen Details. Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass Samael den Dämon gesandt hat. Das war eher ein letzter

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