Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Andere Welt

Eine Andere Welt

Titel: Eine Andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
ziemlich verschlafenen Taverner zurück, als dieser zur blauweißen Tür hinüberwollte. »Ich kann Ihre Einstweilige Kennkarte nicht erneuern, wenn jemand weiter unten sie für verfallen erklärt. Verstehen Sie? Am besten stellen Sie völlig vorschrismäßig einen Antrag für einen kompleen Satz von Ausweispapieren. Das bedeutet intensive Befragungen, aber ein Sechser kann das vertragen.« Und er knue freundschalich Taverners Oberarm.
    »In Ordnung«, sagte Jason Taverner. Er verließ das Büro, und die blauweiße Tür fiel hinter ihm zu.
Buckman beugte sich über das Tischgerät und sagte in die Gegensprechanlage: »Herb, vergewissern Sie sich, daß unsere Leute ihm einen Mikrosender und eine heterostatische Ladung Größe achtzig anheen. Damit wir ihn verfolgen und wenn nötig jederzeit vernichten können.«
»Wollen Sie auch ein Mikrofon?« fragte Herb.
»Ja, wenn Sie ihm eins verpassen können, ohne daß er es merkt.«
»Ich werde mit Peggy darüber sprechen«, sagte Herb und schaltete aus.
Häe McNulty mehr Informationen aus dem Mann herausholen können? fragte er sich. Nein, sicherlich nicht. Taverner wußte selbst nicht, was mit ihm los war. Darum war es nötig, abzuwarten, bis er die Antwort finden würde ... und dann dabei zu sein, entweder physisch oder elektronisch.
Dennoch beschäigte ihn der Gedanke, daß es sich entgegen aller Wahrscheinlichkeit um eine Sache handeln könnte, welche die Sechser als Gruppe inszenierten – trotz ihrer üblichen Animositäten.
Nach einem weiteren Druck auf die Taste sagte er: »Herb, veranlassen Sie, daß diese Popsängerin Heather Hart oder wie immer sie sich nennt, ab sofort bei Tag und Nacht unter Beobachtung gestellt wird.
Und besorgen Sie sich von der Datenzentrale alles Material über Sechser. Haben Sie verstanden?«
»Sind die Personalkarten dafür gelocht?« fragte Herb.
Buckman seufzte. »Wahrscheinlich nicht. Niemand wird vor zehn Jahren daran gedacht haben, als Dill-Temko noch lebte und von der fixen Idee besessen war, die Erde mit immer vollkommeneren und unheimlicheren Übermenschen zu bevölkern.« Wie uns Siebenern, dachte er mit schiefem Lächeln. »Und heute, nachdem klar ist, daß die Sechser politisch versagt haben, würde erst recht keiner daran denken. Was sagen Sie?«
»Ich sehe das genauso«, sagte Herb. »Aber ich werde mich trotzdem darum kümmern.«
»Sollten die Karteikarten von Sechsern eine besondere Lochkombination haben«, sagte Buckman, »möchte ich, daß alle Sechser festgestellt und rund um die Uhr überwacht werden. Selbst wenn wir sie nicht alle ausfindig machen können, sollten wir wenigstens diejenigen beschaen, die uns bekannt sind.«
»Wird gemacht, Mr. Buckman.«
A
    uf Wiedersehn und viel Glück, Mr. Taverner«, sagte die Polizistin namens Peggy, als sie die weite Eingangshalle des großen grauen Gebäudes der Polizeiakademie durchmessen haen und ins Freie traten.
    »Danke«, sagte Jason. Er tat einen tiefen Atemzug der sonnendurchfluteten Morgenlu, abgasverseucht wie sie war. Ich bin frei, sagte er sich. Sie häen mir tausend Sachen anhängen können, aber sie haben es nicht getan. Sie ließen mich laufen.
    Ganz in seiner Nähe sagte eine sehr kehlige, guurale Frauenstimme: »Kleiner Mann, was nun?«
Nie in seinem Leben hae man ihn ›kleiner Mann‹ genannt; er war über einsachtzig groß. Er wandte sich um und wollte etwas antworten, da sah er die Sprecherin, und es verschlug ihm die Sprache.
Sie war genauso groß wie er. Aber im Gegensatz zu ihm trug sie eine eng anliegende schwarze Lederhose, ein ledernes rotes Hemd mit Fransen, goldene Ohrringe und einen Gürtel, der aus einer Kee gemacht war. Und gespornte Stiefel! Mein Go, dachte er angewidert, wo hat sie ihre Peitsche?
»Meinen Sie mich?« fragte er.
»Ja«, sagte sie lächelnd. Er sah, daß ihre Zähne mit kleinen Tierkreiszeichen in Gold geschmückt waren. »Bevor man Sie da herausließ, präparierte man Sie mit verschiedenen Gegenständen; ich denke, Sie sollten das wissen.«
»Ich weiß«, sagte Jason, der sich fragte, wer oder was sie sei.
»Einer von ihnen«, sagte sie, »ist ein miniaturisierter nuklearer Sprengsatz. Er kann durch ein Radiosignal gezündet werden, das von diesem Gebäude ausgeht. Wußten Sie das auch?«
Nach kurzem Schweigen schüelte er den Kopf. »Nein, das wußte ich nicht.«
»Es ist die Methode, mit der mein Bruder arbeitet«, sagte die Frau. »Er spricht ne und verständnisvoll mit einem, zivilisiert, und dann läßt er Sie von einem aus

Weitere Kostenlose Bücher