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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Maultier gewesen sein.«
    Mathew lachte und nickte.
    »Allerdings. Ich kann nicht behaupten, dieser Wesenszug sei unserem Zweig der Familie fremd.«
    Obwohl er seine Dienerschaft auf Ramstone mit der Ankündigung seiner bevorstehenden Hochzeit in helle Aufregung versetzt hatte, ritt Luc am nächsten Morgen zuversichtlich los, dass Bissell, Hinton, Mrs. Marsh und Alice die Lage bestens im Griff hatten. Wenn Gillian Ramstone betrat, würde sie nichts daran auszusetzen finden.
    Er hatte leise Zweifel wegen Mathews Hilfsangebot bei der Besorgung der Sondererlaubnis, und da sie nun einmal wenig mehr als Fremde waren, blickte er der gemeinsamen Reise nach London nicht unbedingt mit Begeisterung entgegen. Zu seiner Verwunderung erwies sich Mathew als angenehmer Reisegefährte und zeigte ihm eine Seite an sich, die nur seine Brüder und die, die ihm nahestanden, je zu sehen bekamen. Hinter der kühlen Arroganz, die Mathew der Welt zeigte, befand sich ein intelligenter, geistreicher und umsichtiger Mann.
    Luc war nicht der einzige Gentleman, der seine Meinung über den anderen änderte. Mathew, der in Luc nicht mehr gesehen hatte als einen geschickten Glücksritter und das schwarze Schaf der amerikanischen Joslyns, entdeckte, dass er sich geirrt hatte. Zum ersten Mal erlebte er Lucs mühelosen Charme und entspannte sich, genoss Lucs ungezwungene Art und seine amüsanten Geschichten über das Leben in Amerika. Sie sprachen über den Krieg mit Frankreich, und Mathew fiel die scharfe Intelligenz in den azurblauen Augen auf, die seinen eigenen so ähnlich sahen. Die Einsichten und Erkenntnisse, die Luc in seiner Zeit in Frankreich gewonnen hatte, fand er höchst faszinierend, und einen großen Teil der Reise verbrachten sie damit, über Englands bislang betrüblich unzulängliches Abschneiden in dem Konflikt zu diskutieren. Beide Männer interessierten sich für Pferde, und Luc erzählte ihm, dass er mit dem Gedanken spiele, Ramstone in ein Gestüt zu verwandeln. Mathew hielt das für eine gute Idee. Als sie das Stadthaus der Joslyns erreichten, wo sie auf Barnabys Einladung hin unterkamen, mochten sie einander durchaus gerne.
    Zu dieser Jahreszeit waren nur sehr wenige Mitglieder der guten Gesellschaft in der Stadt, aber das war Mathew nur recht. Mit Luc als seinem Gast ging er zu White’s und entkräftete damit die Gerüchte, er sei Einsiedler geworden. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Da er für seine strenge Einstellung und seine Enthaltsamkeit bekannt gewesen war, nahm man sein leichtsinniges Spiel und sein übermäßiges Trinken in jener Nacht mit hochgezogenen Brauen zur Kenntnis. Als er und Luc schließlich in den frühen Morgenstunden ins Stadthaus zurückkehrten, war Mathew betrunken und hatte mehr als dreitausend Pfund an den Spieltischen verloren. Ob er es nun beabsichtigt hatte oder nicht, Mathew konnte sich zu Bett begeben in dem Wissen, dass es keine weiteren Gerüchte mehr über den »von Kummer zerfressenen Mathew Joslyn« geben würde.
    Trotz seines schmerzenden Kopfes arrangierte er für Luc das Treffen mit dem Bischof. Alles ging nach Plan, und am frühen Nachmittag befanden sich Mathew und Luc, der die Sondererlaubnis sicher in seiner Rocktasche verwahrte, auf dem Rückweg nach Windmere. Es war weit nach Mitternacht, als sie vor dem Herrenhaus ankamen. Wenn Barnaby sich noch nicht für die Nacht zurückgezogen hatte, wollte Luc noch kurz mit ihm sprechen, ehe er weiter nach Ramstone ritt.
    Luc und Mathew fanden Barnaby mit Simon und Lamb in Barnabys Arbeitszimmer. Ein Blick in die Gesichter der drei Männer reichte, und es war den soeben Eingetroffenen sofort klar, dass etwas geschehen war … und zwar nichts Gutes.
    »Was ist los?«, verlangte Mathew.
    Barnaby winkte zu Simon.
    »Frag deinen Bruder. Er ist vor einer halben Stunde mit der Nachricht hier angekommen.«
    Luc und Mathew richteten beide ihre Blicke auf Simon.
    Der verkündete ohne lange Vorrede:
    »Canfield ist tot.«

Kapitel 16
    » Mon Dieu ! Wie ist das passiert?«, verlangte Luc zu wissen und ging zu Barnaby, Simon und Lamb, die vor dem Feuer saßen.
    Simon starrte in den Brandyschwenker in seiner Hand.
    »Vor ein paar Stunden war ich mit Padgett, St. John und Stanton im Ram’s Head und habe mich über Barnabys Langweiligkeit beklagt« – er schaute zu Mathew – »und über die Ankunft meines Bruders, als Townsend in Begleitung von Nolles in den Privatsalon kam, wo wir Karten gespielt haben.« Simon trank einen Schluck

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