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Eine besondere Behandlung (German Edition)

Eine besondere Behandlung (German Edition)

Titel: Eine besondere Behandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa L. Andersson
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Stirn, was mich, als Experte von solchen Workaholic-Wunden, annehmen lässt, dass erst unser Erscheinen dich heute früh geweckt hat. Ich hab dich extra gewarnt. Warum mach ich das wohl, Lara?«
    »Ich dachte, es wäre ein Witz!« Lara rang sich ein Lächeln ab und musste nun husten.
    »Nun ich lache nicht. Ganz und gar nicht.« Noch bevor Lara darauf irgendetwas entgegnen konnte, stand Ben plötzlich vor ihr, legte seine Hand auf ihre Stirn und prüfte ihren Puls. »Wann hast du zuletzt was gegessen?« Mit einem Griff brachte er ihren Kiefer dazu, aufzuklappen. Er schaute ihr in den Rachen und tastete ihren Hals ab. Dann fühlte er ihre Hände.
    Erneut musste Lara husten, doch sie war so wütend, dass selbst das sie nicht vor dem nächsten Satz stoppen konnte. »Was soll das Ben?! Macht dich das an? Hier den lieben Onkel Doktor zu spielen? Du musst das nicht. Denn ob du es glaubst oder nicht: Ich bin erwachsen und ich kann tun und lassen, was ich will.« Wütend begegnete Lara seinem Blick und ließ Ben spüren, dass sie trotz Schmerzen und Müdigkeit dickköpfig genug war, hier einen Punkt für sich rauszuschlagen. Davon ließ er sich jedoch wenig beeinflussen.
    »Jetzt hört aber auf! Ich weiß sehr wohl zu unterscheiden, wann jemand krank ist und wann nicht!«
    »Ich dachte, du wärst immer …«
    »Geil?« Ben schüttelte ungläubig über Lara seinen Kopf. Er zog sein Jackett aus und legte es ihr kommentarlos um die kalten Schultern, wobei seine Hände länger als nötig dabei auf ihr ruhten. »Auf dich? Ja, wenn es dich beruhigt, das zu wissen. Meine Gedanken kreisen pausenlos um dich, oder was glaubst du, warum ich wie ein Psychopath versucht habe, dich alle paar Minuten zu erreichen? Du kannst dir nicht vorstellen, was mir dabei durch den Kopf ging und ich bin erleichtert dich hier zu finden – wo ich dich am wenigsten erwartet hätte. Vorgestern sahst du um Längen gesünder aus als heute. Also darf ich ja wohl besorgt sein. Wie kannst du allen Ernstes hier noch sitzen und weiterschuften?!« Ben löste sich von ihr, bemüht die Fassung zu bewahren, und ballte seine Hände zu Fäusten. »Und nun setz dich endlich hin, Lara! Ich finde schon einen Platz für mich. Dir geht es schlecht, nicht mir. Ich kann das durchaus ganz normal feststellen, ohne mich sofort auf dich zu stürzen.«
    »Du bist nicht meine Mutter! Ich bin nur etwas müde, Ben, das ist alles. Dazu eine kleine Erkältung … du kannst mich kaum davon abhalten, hier meinen Job zu tun!«
    Es klopfte.
    »Wir sind noch nicht fertig«, grollte Ben unwirsch, doch jemanden wie Mike konnte er damit nicht vergraulen.
    »Schätzchen, ich hab dir hier noch eine Teekanne aufgesetzt. Geht's dir besser?« Lara lächelte ihn beschwichtigend an und unterdrückte ein erneutes Niesen. Deutlich sah sie die Fragen in seinen Augen. Sie trug Bens Jackett und der Bildschirmschoner lief und Mike musste sehr schnell registriert haben, dass sich hier in diesem Raum Dinge abspielten, die mit Arbeit nichts gemein hatten.
    »Danke«, sagte Ben noch schneller als es Lara konnte, nahm ihm die Kanne ab und schloss die Tür wieder.
    »Was ist jetzt mit den Charts?«, fragte Lara matt vom Streiten und fühlte sich selbst ihre Stirn. Auf dass die Tabletten bald wirkten. »Wenn das nur ein Vorwand von dir war, um mich zu sprechen und da nichts ist, würde ich nämlich gerne weitermachen.«
    »Langsam, Prinzessin! Hier, trink etwas!« Ben goss Tee ein und reichte ihr den Becher. Dann räumte er sich einen Platz ihr gegenüber frei und setzte sich. »Und jetzt erklär mir mal ganz in Ruhe, was dieses Chaos zu bedeuten hat?«
    Lara rang mit sich und schaute auf den Fußboden, der ganz dringend eine Teppichreinigung bräuchte. Frierend zog sie Bens Jackett enger um sich, aber ihr war immer noch kalt.
    »Du hast gestern Franziska angerufen, oder? Franziska Bergmann?« Als Ben nickte, gab sich Lara einen Ruck. »Sie hat dir bestimmt etwas von unserer angeblichen Firmenpolitik erzählt, nach der wir am Sonntag keine Daten herausgeben.« Eines musste Lara ihm lassen, er hörte aufmerksam zu und unterbrach sie nicht. »Das war gelogen. Unser Chef ist ziemlich verpeilt, weißt du? Nicht schlecht oder so, nur etwas durcheinander. Er hat euren Prüftermin falsch weitergegeben, ein einfacher Zahlendreher mit fatalen Folgen. Heute ist der 7. Juni. Wir haben euch erst am 6. Juli erwartet, einen Monat später«, gab Lara kleinlaut zu, als wäre es ihr Fehler und nicht der ihres Chefs. »Also haben

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