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Eine besondere Herzensangelegenheit

Eine besondere Herzensangelegenheit

Titel: Eine besondere Herzensangelegenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milena Mayfeldt
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zurückblicke, tun meine Eltern mir wirklich leid, bei dem, was sie alles meinetwegen durchmachen mussten. Aber so etwas Schwerwiegendes wie bei dir ist zum Glück nie passiert. Und im Nachhinein wird mir erst klar, dass ich manchmal ziemlich mit dem Feuer gespielt habe. Ich hatte echt Glück, dass ich immer so glimpflich davongekommen bin. Ein paar Mal hätte es bei mir durchaus ähnlich schiefgehen können wie bei dir.
    Umso mehr freut es mich, dass du dich wieder mit Mona versöhnt hast. Ich denke, das war wirklich wichtig für euch beide. Und ehrlich gesagt bewundere ich den Mut, den du dafür aufgebracht hast.
    So, jetzt aber zu meiner Wochenaufgabe. Es geht zwar auch um eine frühere Freundin von mir, aber gegen deine Geschichte wird dir das wahrscheinlich vorkommen wie Kinderkram.
    Wie gesagt, früher habe ich viel Unsinn gemacht, und manchmal habe ich mich auch echt mies aufgeführt. Eine Zeit lang war ich viel mit zwei Zwillingsschwestern zusammen, Sabina und Sabrina (das ist kein Witz, die Eltern von denen müssen einen kompletten Dachschaden gehabt haben, oder sie standen unter ganz üblen Drogen, als sie die Namen ausgesucht haben). Die beiden sahen sich nicht nur verdammt ähnlich, sondern sie haben auch noch zusammen gewohnt.
    Einmal, als ich bei ihnen übernachtet habe, lag Geld auf dem Küchentisch. Ich war gerade ganz knapp bei Kasse, musste sogar noch Schulden zurückzahlen, na ja, da habe ich es einfach eingesteckt. Sabina – ihr gehörte das Geld – hat aber Sabrina beschuldigt, sie bestohlen zu haben. Die ist daraufhin völlig ausgerastet. Ich hatte ein tierisch schlechtes Gewissen, habe mich aber nicht getraut, die Wahrheit zu sagen, weil Sabrina so getobt hat. Es kam schließlich soweit, dass die beiden sich völlig verkracht haben und sich sogar jede eine eigene Wohnung gesucht hat. Ich habe schon lange zu beiden keinen Kontakt mehr, doch am Wochenende habe ich Sabina angerufen und ihr endlich alles gestanden. Selbst nach der langen Zeit hat mich das noch ganz schön Überwindung gekostet.
    Und weißt du, was sie gesagt hat? Das wäre ja ganz nett, dass ich es zugebe, aber das hilft jetzt auch nicht mehr. Sie will weder mit mir noch mit ihrer Schwester jemals wieder etwas zu tun haben.
    Im Nachhinein habe ich beschlossen, dass sie eine blöde Schnepfe ist und es eigentlich gar nicht besser verdient hat. Aber zum Nachdenken hat mich die Sache trotzdem gebracht. Und ich habe mir für die nächste Zeit fest vorgenommen, ein paar Fehler, die ich in der Vergangenheit gemacht habe, wieder gutzumachen. Oder mich zumindest dafür zu entschuldigen. Und mit deiner Geschichte über Mona hast du mich nur darin bestärkt.
     
    Ich schmunzelte, während ich meine Antwort tippte:
    Ich gebe dir in allen Punkten recht. Erstens: Sabina ist eindeutig eine blöde Schnepfe, zweitens: Das ist auch kein Wunder. Wer Eltern hat, die ihren Zwillingen solche Namen geben, kann einfach nicht normal werden, und drittens: Es erleichtert ungemein, wenn man die Dämonen, die man mit sich rumträgt, zum Teufel jagt – oder sie wenigstens ein bisschen mit dem Dreizack piesackt.
    So, jetzt kann ich es aber kaum noch erwarten, die Aufgabe für die nächste Woche zu erfahren, also lass mich nicht länger zappeln!
     
    Diesmal dauerte es nicht lange, bis der Eingang einer neuen Mail angezeigt wurde.
    Nachdem du die Messlatte letztes Mal ja schon ziemlich hoch gelegt hast, musste ich mich ganz schön strecken, um sie noch ein Stück höher zu schieben. Oder anders ausgedrückt: Ich musste echt lange überlegen, um etwas zu finden, das noch einen draufsetzt , schrieb Lily . Aber ich habe es tatsächlich geschafft ;-)
    Die neue Aufgabe lautet: Verändere das Leben eines Menschen, den du noch nie gesehen hast.
     
    Nachdem ich mich noch kurz von Lily verabschiedet hatte, saß ich einfach nur da und starrte auf meinen Monitor. Ich war ratlos. Wie sollte ich das Leben eines Menschen verändern, den ich noch nie gesehen hatte? Gut, es zum Negativen zu verändern, war eigentlich ganz einfach. Da fielen mir spontan Dutzende Möglichkeiten ein. Es reichte schon, wenn man irgendein Auto demolierte, eine Katze entführte oder ein Haus anzündete. Aber abgesehen davon, dass das meiste davon kriminell war, strebte ich doch eher eine positive Veränderung an. Und so ganz lapidar sollte die Veränderung ja auch nicht sein, sondern deutlich spürbar.
    Ich überlegte hin und her und wartete auf einen Geistesblitz, aber wie immer, wenn man ihn

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