Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine betoerende Schoenheit

Eine betoerende Schoenheit

Titel: Eine betoerende Schoenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
Vom Netzwerk:
Miss Fitzhugh sammelte Material für einen Artikel über die Abschlussklasse von Radcliffe, und Lady Fitzhugh und ich waren ihre Anstandsdamen. Sie können sich wohl vorstellen, wie wir auf die Anschuldigungen des Herzogs reagierten. Miss Fitzhugh hätte seinen gesamten Besitz den Flammen überantwortet, hätte er auf der anderen Seite des Großen Teiches welchen gehabt. Aber ich hatte die bessere Idee. Ich würde den Herzog mit seinem Herzen bezahlen lassen. Deshalb buchte ich eine Passage auf der Rhodesia .“
    Lady Somersby sprang auf. „Sie waren die geheimnisvolle verschleierte Geliebte des Herzogs?“
    „Ah, wenigstens das haben Sie endlich erraten“, sagte Venetia mit eisigem Sarkasmus. „Doch meine Pläne wurden durchkreuzt. Ich bin sicher, der Herzog hatte Spaß. Ich aber verliebte mich. Er ist alles, was mir an einem Mann wünschenswert erscheint – und viel, viel mehr, wenn Sie wissen, was ich meine.“
    Lady Somersbys Augen waren untertassengroß. Christian blieb der Mund offen stehen. Seine Frau ignorierte ihn.
    „Ich war über beide Ohren verliebt, aber ich konnte mich dem Herzog nicht offenbaren. Bei unserem Treffen in London hätte er verlangt, dass ich den Schleier abnehme – und Sie können sich vorstellen, was das für eine Szene gegeben hätte. Aber ich folgte ihm, ins Naturkundemuseum und ins Savoy, wo wir gemeinsam seinen Geburtstag feiern sollten.
    Als es zum Skandal kam, eilte mir der Herzog zur Hilfe – trotz seiner vielen Vorbehalte meinen Charakter betreffend. Er tanzte ein Mal mit mir und fuhr mit mir in der Kutsche im Park spazieren, aber mehr Umgang gestattete er sich nicht mit mir. Dann heirateten wir, aber nur, weil ich in anderen Umständen bin.“
    Lady Avery schlug mit der Hand auf ihren ausladenden Busen.
    „Ach du liebe Güte.“
    „Genau. Mr Townsend hatte mich überzeugt, ich sei unfruchtbar. Der Herzog bewies das Gegenteil. Wenn Sie mir nicht glauben, können Sie gerne mit Miss Redmayne im New Hospital for Women sprechen. Angesichts solcher Konsequenzen hatte ich gar keine andere Wahl, als mit dem Herzog zu sprechen und ihn zu bitten, mich zu heiraten. Er war verständlicherweise wütend, handelte aber ehrenhaft und nahm mich zur Frau. Deshalb heiratete er mich, nicht aus einer tiefen, düsteren Besessenheit heraus, die er seit zahllosen Jahren mit sich herumschleppt, sondern weil er ein Mann ist, für den Pflicht vor persönlichen Ansichten kommt.“
    Christian war sprachlos. Lady Avery und Lady Somersby ging es genauso. Schließlich sagte Lady Somersby: „Bitte entschuldigen Sie uns für einen Augenblick, meine Schwester und ich müssen uns unter vier Augen unterhalten.“
    Sie begaben sich in eine Ecke des Raumes hinter einen Paravent. Christian zog seine Frau in die andere Ecke.
    „Du weihst sie in deinen Zustand ein? Bist du wahnsinnig?“ Es fiel ihm schwer, nicht zu schreien.
    „Vielleicht. Aber ich kann nicht zulassen, dass die beiden herumlaufen und jedem erzählen, du wärst schon ewig in mich verliebt.“
    „Warum nicht?“
    „Weil du das hassen würdest. Außerdem solltest du dir dringend bessere Freunde suchen. Von Mr Grant bin ich außerordentlich enttäuscht.“
    „Grant weiß gar nichts. Ich habe kein Wort zu ihm gesagt.“
    „Wer mag diese Geier dann informiert haben? Ich kann nicht glauben, dass die Dowager Duchess so etwas getan hätte.“
    „Hat sie auch nicht – zu ihr habe ich auch nie etwas gesagt. Ich habe es nur dir erzählt.“
    „Dann …“
    „ Ich habe sie informiert. Sie hatten Beweise aller Art aufgetan, dass Townsend und ich tatsächlich kurz vor seinem Tod zur selben Zeit am selben Ort waren und dass alles andere, was Lady Avery annahm, ebenfalls nachweislich stimmt. Sie wollten beweisen, dass ihr Klatsch zutreffend war. Ich sagte ihnen, sie sollten die Vergangenheit ruhen lassen, dann würde ich ihnen etwas erzählen, was viel faszinierender wäre.“
    Sie blinzelte langsam mit den langen, rußschwarzen Wimpern. „Warum?“
    Er schluckte. „Ich kann nicht zulassen, dass dir schon wieder wehgetan wird. Das geht einfach nicht. Und du, du Dummerchen, du rauschst einfach hier herein und machst mir einen Strich durch die Rechnung.“
    Er machte mit den Händen eine Geste, als wolle er sie erwürgen.
    Sie hielt sich eine Hand vor den Mund und lachte. Gott, wie er ihr Lachen liebte.
    „Du liebst mich“, sagte sie vollkommen erstaunt.
    „Natürlich, du Dummkopf. Wie kannst du glauben, ich liebte dich nicht? Ob ich dich sehe

Weitere Kostenlose Bücher