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Eine betoerende Schoenheit

Eine betoerende Schoenheit

Titel: Eine betoerende Schoenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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errötete Venetia.
    „Ja“, entgegnete sie.
    „Und du bist dir sicher, Lexingtons Charakter zu kennen?“
    „Ja.“
    „Dann meinen Glückwunsch.“
    „Du kannst ihr doch nicht gratulieren“, protestierte Helena. „Das ist ein ganz furchtbarer Fehler.“
    „Helena, du wirst in Zukunft davon absehen, in meiner Gegenwart so respektlos über deinen Schwager zu sprechen. Wenn Lexington weit genug in Venetias Achtung gestiegen ist, dann ist es wirklich an der Zeit, dass du deine Voreingenommenheit ablegst und ihre Entscheidung akzeptierst.“
    Fitz übernahm selten die Rolle des Familienoberhauptes, doch diese ruhig ausgesprochene Anweisung duldete keine Widerrede. Helena biss sich auf die Lippen und blickte zu Boden. Venetia sah ihn dankbar und überrascht an.
    „Venetia, wirst du bereits in Kürze zu deiner Hochzeitsreise aufbrechen?“, fragte Fitz.
    „Ja, heute Nachmittag.“
    „Dann sollten wir nicht länger hier herumstehen“, sagte er. „Du wirst bis dahin noch etliche Dinge regeln müssen. Sollen wir mit dem Essen beginnen?“
    Da Gentlemen keine Eheringe zu tragen pflegten, behelligte Christians Stiefmutter ihn nicht sofort mit Fragen. Doch sie musste sich darüber im Klaren sein, dass er nicht um ein Treffen unter vier Augen gebeten hätte, wenn er ihr nichts Wichtiges mitzuteilen gehabt hätte.
    Sie ließen sich beide viel Zeit. Er erkundigte sich nach den Annehmlichkeiten des Hauses, das sie und Mr Kingston die Saison über gemietet hatten. Sie berichtete von dem herrlichen kleinen Garten, der dazu gehörte. Erst als sie das Essen beendeten, kamen sie auf sein Privatleben zu sprechen.
    „Gibt es Neuigkeiten bezüglich der Dame von der Rhodesia , mein Lieber?“
    Er rührte in der Tasse Kaffee, die vor ihm stand. „Stiefmama, du weißt, was ich von Leuten halte, die nicht zu ihrem Wort stehen.“
    Sie hatte ihm am Morgen eine Nachricht zukommen lassen, in der sie nach dem Abendessen gefragt hatte, und er hatte ihr die Wahrheit gesagt – dass er versetzt worden war. Er hatte in seiner Antwort geschrieben, er habe vor, die Gründe für das Nichterscheinen seiner Dame in Erfahrung zu bringen, und werde die Dowager Duchess darüber in Kenntnis setzen, sobald er etwas herausfand. Letzteres Versprechen hatte er allerdings nicht ganz gehalten.
    „Hat das gereicht, um deine Gefühle zu ändern? Hast du nicht erfahren können, warum sie eure Verabredung nicht eingehalten hat?“
    „Doch.“ Der Kaffee, eine erlesene Röstung, schmeckte viel zu sehr nach der Tasse Kaffee, die er getrunken hatte, als Mrs Easterbrook am ersten Abend auf der Rhodesia an seinen Tisch gekommen war. Ihre Ausstrahlung war so sinnlich gewesen … Es war ihm seitdem unmöglich, schwarzen Kaffee zu trinken, ohne dass ihn eine Welle der gleichen erwartungsvollen Vorfreude erfasste.
    Er goss großzügig Sahne in die Tasse, fügte ebenso großzügig Zucker hinzu. „Unglücklicherweise war das, was ich für ein lebensveränderndes Erlebnis hielt, für sie nur ein Spiel.“
    Die Dowager Duchess schob den Rest ihres Eispudding à la Nesselrode beiseite. „Oh, Christian. Das tut mir so leid.“
    Du hast ja keine Ahnung. „Lass uns nicht mehr darüber sprechen. Es ist Schnee von gestern.“
    „Ist es das?“
    Die Zeit, die vergangen war, hatte weder den Schmerz noch die Demütigung gelindert. Wenn überhaupt war nun, da der Schock abgeklungen war, da er ganz genau wusste, wie sie ihren Plan in die Tat umgesetzt hatte, jede Erinnerung so schmerzhaft wie eine offene Wunde.
    „Sie hat mich benutzt und weggeworfen. Ich habe zu ihr nichts mehr zu sagen.“ Abgesehen davon, dass er weiter über sie reden musste. „Ich wollte dir eigentlich eröffnen, dass ich geheiratet habe.“
    „Entschuldige, ich muss dich falsch verstanden haben. Was hast du gesagt?“
    „Mrs Easterbrook ist seit heute Morgen meine Ehefrau.“
    Sie starrte ihn an, und ihre Ungläubigkeit wich einem Schockzustand, als sie zu verstehen begann, dass er keinen Scherz gemacht hatte. „Warum hast du mir das nicht gesagt? Warum war ich nicht anwesend ?“
    „Wir wollten es geheim halten.“
    „Ich verstehe die Eile nicht – und die Geheimnistuerei. Die Zeit, die du brauchtest, um eine Sondererlaubnis zu bekommen, hättest du ebenso gut nutzen können, mich über dein Vorhaben in Kenntnis zu setzen.“
    Sie war in seinem Leben das, was einer Mutter am nächsten kam. Er hatte ihr Sorgen bereitet und sie verletzt, nur, weil er zu dumm gewesen war, zu erkennen, dass man

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