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Eine betoerende Schoenheit

Eine betoerende Schoenheit

Titel: Eine betoerende Schoenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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ihn hereingelegt hatte. „Tut mir leid. Ich hoffe, du verzeihst mir.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Du hast mich nicht verärgert. Ich bin nur überrascht. Warum diese Nacht-und-Nebel-Heirat? Und warum Mrs Easterbrook? Ich hatte nicht den Eindruck, dass du sie besonders schätzt.“
    „Das tue ich auch nicht.“ Wenigstens das war die Wahrheit.
    „Warum hast du sie dann geheiratet? Du hast diese Wahl getroffen, als seien Ehefrauen lediglich Menüs auf einer Speisekarte und man eben den Fisch nimmt, wenn das Steak aus ist. Ich bin … du hast mich völlig aus der Fassung gebracht, Christian.“
    Er hatte sie enttäuscht. Er wusste es, ohne dass sie es aussprechen musste. Dass er es ihr verwehrt hatte, an einem der wichtigsten Augenblicke seines Lebens teilzuhaben, und derart unbekümmert den Bund der Ehe eingegangen war – oder zumindest den Eindruck machte, als ob es so war –, musste auf sie so wirken, als ob sie ihn in Wahrheit kaum kannte.
    Er sprach in härterem Tonfall weiter. „Ich habe meine Pflicht getan, Stiefmama. Ich habe geheiratet. Lass uns die Gründe dafür nicht weiter diskutieren.“
    Sie blickte ihn traurig, aber nicht minder scharfsinnig an. „Geht es dir gut, Christian?“
    „Alles wird gut werden“, sagte er. Dann korrigierte er sich: „Alles ist gut.“
    „Was ist mit deiner Frau? Weiß sie von deiner Dame von der Rhodesia …?“
    Er konnte seinen Groll nicht restlos verbergen. „Tut das nicht jeder?“
    „Macht es ihr etwas aus?“
    „Ich glaube nicht.“
    „Christian …“
    „Ich hasse es, so unhöflich sein zu müssen, Stiefmama. Aber meine Herzogin“, das Wort auszusprechen fühlte sich so an, wie Sand herunterzuschlucken, „und ich werden so schnell wie möglich zu unserer Hochzeitsreise aufbrechen. Ich habe keine Zeit zu verlieren.“
    „Christian …“
    Er legte die Hand auf ihre. „Ich bin nun der meistbeneidete Man in ganz England. Freu dich für mich, Stiefmama.“
    Christian hatte seine Stiefmutter kaum hinausbegleitet, als sein Butler ihn höflich in Kenntnis setzte: „Earl Fitzhugh ist hier, Euer Gnaden. Sind Sie zu sprechen?“
    Natürlich war der Bruder seiner neuen Gattin gekommen, um sich lauthals darüber zu beschweren, wie unzeremoniell er die schöne Mrs Easterbrook zum Altar geführt hatte. Die frühere Mrs Easterbrook.
    „Ja.“
    Als Fitz eintrat, war er von der Familienähnlichkeit verblüfft. Was hatte sie gesagt? Ein Bruder und eine Schwester – Zwillinge –, beide zwei Jahre jünger als ich. Er hätte in diesem Moment misstrauisch werden sollen. Er kannte ihre familiären Verhältnisse gut. Doch die frühere Mrs Easterbrook war das Letzte, was ihm durch den Kopf gegangen war, als sie direkt unter, neben oder auf ihm gelegen hatte.
    „Möchten Sie ein Glas Cognac, um mit mir auf meine Hochzeit anzustoßen?“, fragte er, während er Fitz die Hand schüttelte. Er hatte keinen Grund, sich seinem neuen Schwager gegenüber unhöflich zu verhalten.
    „Alkohol bekommt mir leider nicht besonders. Aber ich nehme eine Tasse Kaffee.“
    Christian läutete, um das Getränk zu ordern.
    „Wir waren alle sehr überrascht“, sagte Fitzhugh, während er es sich in einem gemütlichen Lehnsessel bequem machte. „Hatte keine Ahnung, dass Sie um meine Schwester werben.“
    Um ehrlich zu sein, ich auch nicht. „Wir haben es geheim gehalten.“
    „Ich finde es interessant, dass Sie eine ganze Menge wirklich unschmeichelhafter Dinge über sie gesagt haben, und doch ist nicht sie diejenige von Ihnen beiden, die verärgert ist, sondern Sie.“
    Ihm fehlte ja auch die Genugtuung eines beinahe perfekten Rachefeldzuges. „Sie müssen entschuldigen, dass ich mein Gefühlsleben nicht mit jemandem diskutiere, der mir praktisch unbekannt ist.“
    „Ich habe nicht erwartet, dass Sie sich mir offenbaren, Sir.“
    Christian war immer mehr überrascht von der vernünftigen Art, die der Earl an den Tag legte.
    „Meine Schwester bevorzugt es auch, ihr Gefühlsleben für sich zu behalten. Doch manchmal sieht ein Bruder nun einmal Dinge und zieht daraus seine Schlüsse. Ich bin natürlich ohne ihre ausdrückliche Erlaubnis nicht befugt, im Detail über ihre Privatangelegenheiten zu sprechen, aber ich füge sicherlich niemandem Schaden zu, wenn ich ein paar Dinge zu Mr Easterbrooks Tod sage.“
    Mr Easterbrook, ihr vermögender zweiter Gatte, der einsam gestorben war. „Was ist damit?“
    „Lady Fitzhughs Berichten zufolge scheinen Sie dem Irrtum zu unterliegen, dass

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