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Eine betoerende Schoenheit

Eine betoerende Schoenheit

Titel: Eine betoerende Schoenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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teilnahmslos: Sie mochte den Geistlichen davon abgehalten haben, noch weiter einen Narren aus sich zu machen, aber der Herzog wusste genau, was der Mann vorgehabt hatte, und gab ihr die Schuld dafür.
    Die Trauzeugen kamen. Der Geistliche, wieder zur Vernunft gekommen, sah nun überall hin, nur nicht zu Venetia. Er spulte eilends die Gebete ab und forderte sie dann dazu auf, ihm das Ehegelübde nachzusprechen.
    Als sie die gemurmelten Worte des Geistlichen wiederholte, fühlte sie sich plötzlich und unweigerlich elend. Was tat sie da? Hielt sie immer noch an der Illusion fest, er würde eines Tages wieder ihr Geliebter werden, wie auf der Rhodesia ? Verwettete sie darauf ihr gesamtes Leben? Selbst Ehen, die voller Hoffnung und mit gegenseitiger Gunst geschlossen wurden, konnten sich entsetzlich entwickeln. Was durfte man für eine Verbindung erhoffen, die auf derartiger Feindseligkeit und solchem Misstrauen aufgebaut war?
    Der Herzog sagte sein Gelübde mit bemerkenswerter Gleichgültigkeit auf. Venetia hatte gehört, wie Fitz selbst lateinische Deklinationen mit mehr Gefühl aufsagte. Wo war der Mann, der jede Minute seines Lebens mit ihr verbringen wollte? Der bereit war, jeden Widerstand zu überwinden, um in ihrer Nähe zu sein?
    Das Schlimmste an dieser unfreiwilligen Hochzeit war, dass sie auf der Rhodesia wirklich sie selbst gewesen waren. Die zwei Menschen, die an diesem Tag den Bund der Ehe eingingen, waren dagegen nur Fassaden, die Große Schönheit und der hochmütige, gefühlskalte Herzog.
    Würde sie je sein wahres Selbst wiedersehen? Und würde sie es je wagen, ihm ihres zu zeigen?
    Helena drohte den Verstand zu verlieren.
    Die Kosten für Papier waren wieder gestiegen. Zwei Manuskripte, auf die sie gewartet hatte, ließen weiter auf sich warten. Susie, ihre neue Gefängniswärterin, saß vor ihrem Büro und bestickte mit der Geduld einer hundert Jahre alten Schildkröte ein Paar Handschuhe. Trotzdem wäre es Helena gut gegangen, wenn Andrew an diesem Morgen zu seinem offiziellen Termin bei Fitzhugh & Co. erschienen wäre, um das druckfrische erste Exemplar des zweiten Bandes seiner „Geschichte Ostangliens“ in Empfang zu nehmen.
    Drei Wochen waren seit ihrer Ankunft in England vergangen, drei lange, frustrierende Wochen, besonders seit sie den letzten Brief von ihm am Tag nach dem Ball der Tremaines erhalten hatte. Er hatte sich unterwürfigst entschuldigt und behauptet, sein Fehlverhalten eingesehen zu haben und ihren Ruf nie wieder in Gefahr bringen zu wollen.
    Zum Teufel mit ihrem Ruf. Dachte denn niemand an ihr Glück?
    Andrews Mutter hatte sich gänzlich von ihrem Fieber erholt, das alle so beunruhigt hatte. Helena hatte sie sogar bei einem offiziellen Anlass gesehen. Sie hatte geschwächt, aber entschlossen gewirkt. Er blieb aber weiterhin jeglichen Kreisen der Gesellschaft fern. Er war ihr nur einmal über den Weg gelaufen, als sie mit Millie unterwegs gewesen war, und sie hatte nicht mehr als ein Lächeln und ein Nicken gewagt. Und nun hatte er ihre Verabredung abgesagt.
    Sie ging auf und ab. Das brachte sie aber nur noch mehr auf. Also setzte sie sich, überflog einen Stapel Briefe und öffnete ein Paket mit einem Manuskript. Das Manuskript war das eines Kinderbuchs. Fitzhugh & Co. veröffentlichte keine Kinderbücher, doch die Zeichnung der zwei Entchen auf der Vorderseite war so niedlich, dass sie gegen ihren Willen die erste Seite umblätterte – und eine verzauberte Stunde verbrachte.
    Das Manuskript beinhaltete eine Handvoll Geschichten, die sich alle um die Abenteuer derselben bezaubernden Tiercharaktere drehten. Sie liebte sie, doch sie waren nicht in der richtigen Reihenfolge angeordnet. Ein paar Kniffe und Veränderungen würden genügen, um sie nach Jahreszeiten und damit chronologisch zu sortieren. Sie würde die erste Geschichte im September publizieren und von den elf übrigen dann je eine im Monat. Die Bekanntheit und Beliebtheit der Geschichten würden mit der Zeit zunehmen, und dann könnte sie sie alle zusammen in einem schönen Schuber an Weihnachten des kommenden Jahres noch einmal herausbringen.
    Sie riss sich aus ihrer Versunkenheit und betrat schwungvoll den Nebenraum.
    „Miss Boyle, ich möchte, dass Sie auf der Stelle einen Brief an“, sie warf einen Blick auf das Manuskript in ihren Händen, „Miss Evangeline South schreiben und ihr hundertundzwanzig Pfund für die Rechte an ihrer Geschichtensammlung anbieten. Oder unsere Standardbeteiligung. Schreiben Sie ihr,

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