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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sie ihre Pferde wenden konnten. Dann übernahm Gillian die Führung. Sie waren gerade aus dem Dickicht herausgeritten und überquerten einen Bach, als sie einen Schrei hörten. Als Gillian sich umwandte, entdeckte sie einen Soldaten, der einen Abhang hinuntergaloppierte, genau auf sie zu. Sie blinzelte gegen die Sonne und erkannte das Plaid der MacPhersons, doch das Gesicht des Mannes konnte sie nicht sehen. Bridgid ritt an ihrer Seite. Sie legte die Hand über die Augen gegen das Licht der Sonne. »Es ist Proster«, rief sie. »Er muss uns gefolgt sein.«
    »Was um Himmels willen tut er nur?«, fragte Gillian, als sie sah, dass der MacPherson-Soldat seinen Bogen nahm und nach einem Pfeil griff. Dabei ging sein Blick zu den Bäumen hinter ihnen.
    Der Hinterhalt überraschte sie vollkommen. Gillian hörte ein sirrendes Geräusch hinter sich und wandte sich gerade in dem Augenblick um, als ein Pfeil an ihrem Gesicht vorbeiflog.
    Und dann hagelte es weitere Pfeile. Gillians Pferd scheute und galoppierte dann los. Hinter Bridgids Stute her jagte sie das Ufer des Flusses hinauf. Gillian glaubte, dass sie beide zusammen ein zu gutes Ziel abgaben, deshalb lenkte sie von der Freundin weg und schrie Bridgid zu, zu Proster zu reiten.
    Es gab einen Moment, in dem sie glaubte, es bis zum Schutz der Bäume zu schaffen. Sie legte sich flach auf den Rücken des Grauen, zog die Knie hoch und barg den Kopf in seiner Mähne, um kein so klares Ziel für die Angreifer zu bieten. Doch in diesem Augenblick traf sie der Pfeil.
    Die Kraft und die Geschwindigkeit des Pfeiles waren so groß, dass er durch ihre Haut und ihre Muskeln bis in den Sattel drang. Der Schmerz kam sofort. Sie schrie auf und versuchte instinktiv, den heißen, brennenden Schmerz zu entfernen, doch als sie den Pfeil berührte, schoss der Schmerz durch ihr Bein, und erst in diesem Augenblick begriff sie, dass sie an den Sattel fest gebohrt war.
    Jetzt wurde sie plötzlich fuchsteufelswild vor Wut. Sie wandte sich um, um ihre Angreifer zu orten, gerade in der Sekunde, in der Bridgids Schrei an ihr Ohr drang. Gillian wirbelte herum, sie sah, dass Bridgids Pferd strauchelte und fiel. Und dann hörte das Schreien unvermittelt auf, und Bridgid lag ganz still auf dem Boden.
    »Nein«, schrie Gillian und trieb ihr Pferd an, um zu ihrer Freundin zu gelangen.
    Bridgids Pfeile lagen verstreut am Boden. Das erinnerte Gillian an ihre eigenen Pfeile. Sie griff sich einen und hob den Bogen. Ein Reiter kam aus dem Schutz der Bäume auf sie zu. Proster ritt von der anderen Seite auf sie zu und brüllte sie an, ihm aus dem Weg zu gehen, während er einen Pfeil in den Bogen legte und zielte. Eine Sekunde später gellte ein grauenhafter Schrei durch das Tal, und der Mann fiel zu Boden, ein Pfeil ragte aus seinem Bauch. Er wand sich wie eine Schlange auf dem Boden. Und dann hörte er auf sich zu bewegen, und sein Schrei endete abrupt mit einem Todesstöhnen.
    Der zweite Angreifer kam auf Gillian zu. Proster griff nach einem weiteren Pfeil. Er zögerte den Bruchteil einer Sekunde, als er den Mann erkannte, doch dann schoss er den Pfeil ab. Sein Feind warf sich flach auf sein Pferd, und Prosters Pfeil verfehlte ihn knapp. Verzweifelt suchte Proster nach einem anderen Pfeil, während das Pferd auf ihn zuraste. Fluchend warf er den Bogen auf den Boden und zog das Schwert aus der Scheide.
    Als der Angreifer näher kam, richtete er seine ganze Aufmerksamkeit auf Proster, und Gillian nutzte diese Gelegenheit. Sie hob den Bogen, betete um einen genauen Schuss und ließ den Pfeil fliegen. Sie hatte gut gezielt. Der Pfeil traf den Mann genau in die Stirn und warf ihn rückwärts von seinem Pferd. Er war sofort tot.
    Gillian keuchte vor Angst, dann begann sie zu würgen. Sie warf den Bogen weg und brach in Schluchzen aus. Gott möge ihr vergeben, sie hatte gerade einen Mann getötet und hatte nicht einmal um Gottes Hilfe gebeten. Sie wusste, sie hatte keine andere Wahl gehabt. Es ging um ihr Leben oder um seines, doch die Wahrheit machte ihre Qual nicht geringer.
    Sie holte tief Luft und versuchte sich zu beruhigen. Jetzt war nicht die richtige Zeit zusammenzubrechen, sagte sie sich und wischte sich die Tränen von den Wangen. Bridgid war verletzt und brauchte sie.
    Proster war zuerst bei ihrer Freundin angekommen. Er hielt Bridgid in seinen Armen, doch ihr Kopf war zurückgesunken, und sie bewegte sich nicht. Blut tropfte aus einer Wunde an ihrer Stirn.
    »Atmet sie?«, rief Gillian und hörte, wie

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