Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
tun«, versprach er. »Sagt mir, was Ihr von mir wollt, und dann werde ich mich entscheiden.«
    »Ihr müsst eine Botschaft für mich überbringen«, flüsterte sie. »Sagt genau diese Worte: ›Lady Gillian hat Ariannas Schatz gefunden.‹«
    Randall wiederholte ihre Worte zweimal, dann nickte er. »Und jetzt sagt mir, wem ich diese Botschaft überbringen soll, Mylady.«
    Gillian beugte sich ganz nahe zu ihm und flüsterte den Namen in sein Ohr. Randalls Knie wurden weich.
    »Ihr … seid auch ganz sicher?«
    »Ja, ich bin sicher.«
    Der alte Mann bekreuzigte sich. »Aber sie sind Heiden, Mylady … sie alle.«
    »Was ich von Euch verlange, braucht Mut. Werdet Ihr meine Botschaft überbringen?«
    Randall nickte langsam. »Ich werde mich in der Morgendämmerung aufmachen.«

37
    Dunhanshire wimmelte von Soldaten. Es war eine dunkle, mondlose Nacht, doch der Besitz war so hell erleuchtet wie der Palast eines Königs. Fackeln warfen ihre orangeroten Lichter über die Zinnen und die Gänge, und aus einiger Entfernung sahen die Feuer aus wie Augen von Dämonen, die sie anstarrten.
    Die fünf standen eng beisammen, gut versteckt im dichten Wald hinter der Wiese. Sie waren still und lauschten dem Klappern der Zugbrücke, die gesenkt wurde. Dann sahen sie, wie noch ein weiterer Trupp Soldaten in das Schloss ritt.
    »Sie marschierten alle in die Abgründe der Hölle«, flüsterte Ker. »Ich kann das Böse fühlen.«
    »Warum sind dort so viele Soldaten?«, fragte Proster. »Der Baron muss sich auf einen Kampf vorbereiten. Ich schwöre, ich habe über hundert Männer gezählt, seit wir das Schloss beobachten.« Gillian schüttelte den Kopf. »Alford umgibt sich immer mit einem riesigen Verband von Soldaten, die ihn beschützen sollen. Er möchte sichergehen, dass sich niemand an ihn anschleicht und ihn überrascht.«
    »Er fürchtet sich vor dem Tod, nicht wahr?«, fragte Bridgid. »Er weiß, dass er für seine Sünden in der Hölle schmoren wird. Ist er ein alter Mann?«
    »Nein«, antwortete Gillian. »Als ich noch ein Kind war, glaubte ich, er sei ein alter Mann, doch damals war er noch sehr jung. Wegen seiner Freundschaft mit John hat er Macht, und es ist sein lebenslanges Ziel gewesen, noch mehr Macht zu erringen. Dunhanshire war ein so fröhlicher Ort«, fügte sie traurig hinzu. »Doch Alford hat all das mit seiner Gier verändert. Er hat meinen Vater umgebracht und meine Familie zerstört.«
    »So Gott es will, werden unsere Soldaten morgen den Hügel hinuntergedonnert kommen und angreifen«, meinte Proster.
    »Ich bete zu Gott, dass sie wegbleiben, bis alles hier erledigt ist«, gab Gillian zurück.
    »Glaubst du, dass dein Onkel in Dunhanshire ist?«, fragte Bridgid.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Gillian. »Aber das werde ich morgen herausfinden. Wir werden heute Nacht hier unser Lager aufschlagen.« Sie löste die Gurte, mit denen ihre Decke auf dem Rücken des Pferdes festgebunden war, und breitete die wollene Decke unter einer großen Eiche aus. Bridgid folgte ihr und setzte sich neben sie.
    »Bis hierher sind wir zusammen gegangen«, erklärte Gillian. »Den Rest muss ich allein erledigen.«
    »Du weißt, dass Proster dich nicht allein nach Dunhanshire gehen lassen wird.«
    »Du musst mir dabei helfen, dass er es begreift«, flüsterte Gillian. »Ich werde in Sicherheit sein, solange Alford glaubt, dass ich das habe, was er will. Aber wenn Proster mich begleitet, dann kann ich dir versprechen, dass er ihn gegen mich benutzen wird. Er muss hier bleiben, bei dir und Ker und Alan.«
    Proster kniete sich neben Gillian. »Wir haben miteinander geredet«, meinte er und deutete mit dem Kopf auf seine Freunde. »Und wir haben entschieden, dass Ihr hier warten sollt, bis Euer Mann kommt. Dann könnt Ihr ins Schloss gehen.«
    »Wir haben uns fest entschieden«, bekräftigte Ker.
    »Ich werde bis zum Mittag warten«, erklärte Gillian in bestimmtem Ton, »der Baron ist früher nicht wach, doch länger auf gar keinen Fall.«
    »Entweder wartet Ihr auf Euren Mann – oder ich werde mit Euch gehen«, machte ihr Proster deutlich.
    »Wir werden die Diskussion auf morgen verschieben. Jetzt sollten wir uns ausruhen.« Sie schloss die Augen, um den Soldaten davon abzubringen, ihr zu widersprechen.
    Bridgid schlief beinahe sofort ein, doch Gillian wachte während der Nacht immer wieder auf. Die Soldaten schliefen zu ihren Füßen, mit ihren Schwertern in den Händen.
    Niemand hörte, wie sie verschwand.
     
    Als sie die

Weitere Kostenlose Bücher