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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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passiert?«
    »Lady Arianna erhielt das offene Kästchen und den Dolch von dem Knappen. Er ging in ihr Zimmer und stellte die Schatulle auf den Tisch, dann verließ er das Zimmer wieder. Später hat er dem Prinzen erzählt, dass sie die einzige Person im Zimmer gewesen war. Nicht einmal ihre Zofe war anwesend.«
    »Ich weiß, was dann geschehen ist. Sie hat die Kiste gestohlen und den mit Juwelen besetzten Dolch, nicht wahr?«
    Gillian lächelte über die Begeisterung des Kindes. »Nein, sie hat die Schatulle nicht gestohlen. Es wird erzählt, dass Johns Knappe gehört hat, wie sie die Tür hinter ihm verschloss, als er ging. Später kehrte er zurück, um die Schatulle wieder abzuholen, doch Lady Arianna reagierte nicht auf sein Klopfen. Danach ging John zu ihrem Zimmer.«
    »Hat sie ihn denn hereingelassen?«
    »Nein.«
    »Hat sie ihm gesagt, er solle weggehen?«
    »Nein«, antwortete sie. »Man hörte kein Geräusch aus dem Zimmer. John war schon immer für seine Ungeduld bekannt. Es dauerte nicht lange, da wurde er sehr ärgerlich, weil sie sich weigerte, ihm zu öffnen, deshalb befahl er seinen Soldaten, die Tür aufzubrechen. Sie benutzten ihre Kriegsbeile dafür. John stürmte in das Zimmer – und da hat er sie gefunden: Die arme Lady Arianna lag in ihrem Blute auf dem Boden. Jemand hatte sie erstochen.«
    »Hat John dann ihre Knochen in die Kiste getan?«
    »Nein, das hat er nicht getan. Du erinnerst dich doch, dass ich erzählt habe, die Schatulle wäre viel zu klein dafür. Außerdem waren weder das Kästchen noch der Dolch da. Sie waren verschwunden.«
    »Wohin denn?«
    »Ah, das ist das Geheimnis.«
    »Wer hatte denn die hübsche Lady umgebracht?«
    »Niemand weiß das. John hat seinen Soldaten befohlen, das ganze Königreich nach der Schatulle abzusuchen, doch sie hatte sich offensichtlich in Luft aufgelöst. Er glaubte, dass derjenige, der die Schachtel gestohlen hatte, seine einzige wahre Liebe umgebracht hat. Onkel Morgan hat mir erzählt, dass alle paar Jahre das Gerücht auftaucht, dass man Ariannas Schatulle irgendwo gesehen hat, und jedes Mal verstärkt John seine Bemühungen, sie wieder zu finden. Die Belohnung, die er dafür ausgesetzt hat, ist unglaublich hoch. Doch bis heute hat niemand diese Belohnung eingefordert.«
    »Weißt du was?«
    »Ja?«
    »Es ist besser, dass die Lady tot ist, anstatt mit König John verheiratet zu sein.« Nachdem er diese Bemerkung gemacht hatte, wandte er sich noch einmal von ihr ab und spuckte auf den Boden.
    »Warum tust du das?«
    »Das muss ich tun«, antwortete er. »Wann immer wir seinen Namen sagen, müssen wir spucken. Das ist ein Zeichen dafür, was wir fühlen.«
    Sie war sowohl entsetzt als auch belustigt. »Willst du damit sagen, dass jeder in den Highlands ausspuckt, wann immer er den Namen des Königs nennt?«
    »Einige fluchen auch, aber das erlaubt meine Mama mir nicht.«
    »Das will ich auch hoffen.«
    »Brodick flucht, wenn er den Namen des Königs aussprechen muss. Wirst du ihm sagen, dass er damit aufhören muss?« Nachdem er ihr diese Frage gestellt hatte, begann er zu kichern.
    Das Kichern war ansteckend, und sie stieß ihm mit dem Finger gegen die Nase. »Du bist wirklich der netteste kleine Junge, den ich kenne«, flüsterte sie. »Aber du stellst die seltsamsten Fragen.«
    »Also wirst du Brodick sagen, dass er damit aufhören muss?«, drängte er.
    Sie rollte die Augen gen Himmel. »Sollte er jemals in meiner Anwesenheit den Namen des Königs aussprechen und dann fluchen – oder ausspucken«, fügte sie hinzu, »dann würde ich ihm natürlich sagen, dass er damit aufhören muss.«
    Alec brach in lautes Lachen aus. »Das wird dir noch Leid tun, wenn du ihm sagst, was er zu tun hat. Das wird ihm nämlich gar nicht gefallen«, kicherte er. »Ich wünschte, er würde sich beeilen und endlich kommen.«
    »Ich auch.«
    »Vielleicht hättest du ihm doch den Dolch schicken sollen, wie du es zuerst vorhattest«, meinte er. »Wieso hast du eigentlich deine Meinung geändert?«
    »Wenn ich Brodick den Dolch geschickt hätte, den er dir gegeben hat, dann wüsste er, dass der Grund, warum ich ihn sehen will, etwas mit dir zu tun hat. Doch dann habe ich mir Sorgen gemacht, dass vielleicht jemand anderes den Dolch sehen könnte, und das war viel zu riskant. Ich weiß nicht, wem ich trauen kann.«
    »Aber du hast doch den Verräter gesehen, wie er den Weg entlanggeritten ist«, rief er ihr wieder ins Gedächtnis. »Du hast gesagt, du hast ihn von der

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