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Eine bezaubernde Erbin

Eine bezaubernde Erbin

Titel: Eine bezaubernde Erbin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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Sie von Somerset?“
    Sie hatten es geschafft.
    Als die Clements nach dem Tee auf ihr Zimmer gebracht worden waren, um sich für das Abendessen umzuziehen, ging Fitz zu seiner Frau und drückte ihr die Hand. „Gut gemacht, meine Liebe.“
    Sie sah ihn überrascht von seiner Geste an. Dann lächelte sie. Sie war in der Tat ein hübsches Mädchen mit schönen, ebenmäßigen Zähnen. „Sie haben sich auch gut geschlagen. Seien Sie jetzt nur für den Rest ihres Besuches für alles zugänglich, was der Colonel zu sagen hat.“
    Er verstand genau, was sie meinte und nickte. „Ich werde ganz ergeben und umgänglich sein.“
    Sie machten den Nordflügel nicht einfach dem Erdboden gleich, sondern bewahrten viele der Baumaterialien sorgfältig auf: Die Glasscheiben des Wintergartens waren zum Wiederaufbau der Gewächshäuser bestimmt, die Steine der Mauer für eine spätere Renovierung der Küche und die Dachschindeln für den Hühnerstall, den Taubenschlag und das Kutscherhaus.
    Noch seltsamer aber war, dass Lord Fitzhugh einen viereinhalb Meter langen Streifen der Mauer stehen ließ. Als Millie ihn fragte, warum sie noch nicht zusammen mit allem anderen abgerissen worden war, erwiderte er leichthin: „Die bleibt für die Tage stehen, an denen uns mal wieder danach ist, etwas zu zertrümmern.“
    Der erste dieser Tage kam eine Woche nach ihrem ersten Hochzeitstag, der ohne groß zur Kenntnis genommen zu werden, verstrich.
    Sie hörte früh am Morgen von ihrem Wohnzimmer aus den Klang des Vorschlaghammers. Die Antwort auf ihre Frage fand sie in der Times . Miss Pelhams Mutter hatte die Verlobung ihrer Tochter mit einem Captain Englewood bekanntgegeben. Der Name war ihr irgendwie vertraut. Sie suchte die Gästeliste ihrer Hochzeit heraus und fand eine Familie namens Englewood. Captain Englewood war wohl entweder einer von Lord Fitzhughs Klassenkameraden aus Eton oder der ältere Bruder eines seiner Kommilitonen.
    Zum Mittag brachte sie ihm ein belegtes Brot und Tee. Er saß in Hemdsärmeln auf einem leeren Fensterbrett, sein Kopf ruhte am Mauerrahmen, und er hielt Alice in der Hand.
    „Es tut mir leid“, sagte sie. Es schmerzte sie, ihn so leiden zu sehen.
    Er zuckte die Achseln. „Es musste irgendwann passieren.“
    „Aber es wäre Ihnen lieber, wenn es später passiert wäre – oder gar nicht.“
    „Ich streite nicht ab, dass ein Teil von mir sie nie loslassen will. Aber ich wünsche ihr nicht, allein durchs Leben gehen zu müssen. Es ist besser, wenn sie heiratet. Wenn ich bei dem Gedanken nur nicht so …“
    Er sah zum Himmel hinauf. „Ich habe mich nicht über sie auf dem Laufenden gehalten. Als wir heirateten, habe ich beschlossen, mich ganz aus ihrem Leben zurückzuziehen. Ich kenne also die Umstände ihrer Verlobung nicht. Einerseits fürchte ich, dass sie Ja zu Captain Englewood gesagt hat, weil sie einfach nicht mehr allein sein wollte. Andererseits könnte sie ihn lieben und er könnte ihr ein wunderbarer Ehemann sein. Und bin ich froh bei dem Gedanken? Nicht im Geringsten. Wenn es ihr schlecht geht, geht es mir schlecht. Wenn sie glücklich ist, dann bin ich immer noch hier und schlage mit einem Vorschlaghammer auf eine Wand ein.“
    Millie wusste nicht, was sie tun sollte. Oder sagen. Tränen stiegen ihr in die Augen, und sie ließ sie fallen. Welchen Sinn hatte es schon, nicht zu weinen? Sein Schmerz und ihr eigener schienen eine seltsame Einheit zu bilden: eine Sehnsucht nach etwas, was man nicht zurückerhalten konnte, oder nach etwas, was man nie besessen hatte.
    Sie wischte sich die Tränen fort, ehe er sie sehen konnte.
    „Vielen Dank für das Mittagessen“, sagte er. „Ich bin mir sicher, dass Sie im Haus viel zu tun haben.“
    Mit anderen Worten: Er wollte allein sein.
    „Ich kann … ich kann das auch morgen noch machen“, sagte sie vorsichtig.
    Er schüttelte leicht den Kopf. „Das ist sehr freundlich von Ihnen, aber hier draußen ist es heiß und trocken.“
    „Dann“, sagte sie, „gehe ich rein, wo es so viel schöner ist.“
    Er sah nicht auf. Er hatte nur Augen für Alice, seine geliebte Alice.
    Wann würde sie aufhören zu glauben, ihr Schmerz wäre der gleiche? Während sie jede Gelegenheit begrüßte, ihm nahe zu sein, selbst wenn er von seiner Liebe zu einer anderen Frau sprach, konnte er andererseits ihren Anblick manchmal nicht ertragen.
    Auch wenn sie sich gelegentlich als Verbündete bewies, so war sie doch immer die Personifizierung all der Kräfte, die ihn sein Glück

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