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Eine bezaubernde Erbin

Eine bezaubernde Erbin

Titel: Eine bezaubernde Erbin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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im Raum zu wünschen übrig ließ. Aber er konnte die eine Hälfte ihrer köstlich geformten Wade sehen.
    Köstlich. Ein eigenartiges Wort für die eigene Frau. Aber alles, worauf sein Blick fiel, war unverbraucht und schön. Und alles, was er nicht sehen konnte …
    Er zwang seine Gedanken von dieser unproduktiven Richtung weg: Alles, was er nicht sehen konnte, würde sich noch einige Jahre lang seinem Blick entziehen. Sechs Jahre hatte sie vorgeschlagen, aber er hatte es auf acht verlängern müssen. Wie dumm er doch gewesen war zu glauben, dass er für sie, für alles, immer dasselbe empfinden würde.
    Sie regte sich schwach, seine geheimnisvolle Frau.
    Er hielt im Grunde nichts vor ihr geheim, aber sie, sie war wie eine Burg aus alten Zeiten, voller Geheimgänge und verborgener Nischen, die sie niemandem preisgab und die er nur erahnen konnte.
    Bis zu ihrem detaillierten Vortrag am vergangenen Abend hatte er nie über seine Vorgehensweise nachgedacht, wie er eine Frau in sein Bett bekam. Es stimmte, dass er es bevorzugte, sein Ziel diskret zu erreichen, und dabei so wenig Energie wie möglich aufzuwenden, aber sie irrte, wenn sie ihn mit einer Spinne verglich.
    Auch wenn es nicht so aussah, war er Frauen gegenüber immer schüchtern gewesen. Selbst bei Isabelle. Sie war diejenige gewesen, die die Initiative ergriffen und ihm gesagt hatte, dass er sie jedem anderen Mädchen auf der Welt vorzog. Er hatte nur zustimmen müssen.
    Sich eine Frau zu suchen, um seine Lust zu stillen, war kaum dasselbe wie sein Herz offenzulegen, aber er war dabei ebenso zurückhaltend. Es war ihm lieber, dass die Frauen zu ihm kamen, und „jung, strahlend und selbstsicher“ waren die einzigen Hinweise auf seine Absichten.
    Sie regte sich wieder und drehte sich auf den Rücken. Sie wackelte ein wenig mit ihren Zehen. Mit einem Fuß fuhr sie langsam über ihr anderes Bein. Er beobachtete sie voller Interesse. Es würde ihn nicht stören, wenn ihre schlaftrunkenen, unachtsamen Bewegungen den Saum ihres Nachthemdes weiter nach oben schieben würden – viel weiter nach oben.
    Sie erstarrte. Dann zog sie langsam und bewusst die Beine hoch und bedeckte sie mit der Bettdecke.
    „Guten Morgen“, sagte er.
    Sie setzte sich hin, offensichtlich bereit, so zu tun, als hätte er sie nicht bis zu den Knien entblößt gesehen. „Guten Morgen.“
    Sie blickte sich im Raum um. Obwohl er Hemd und Hose angezogen hatte und vorzeigbar genug war für seine eigene Frau, schien sie sich Mühe zu geben, ihn nicht anzusehen. Er war in der Regel nicht besonders davon angetan, wenn sich eine Frau zu prüde verhielt, aber irgendwie schien ihre Geziertheit nichts mit Spießigkeit zu tun zu haben, sondern glich eher einem Ausweichmanöver. Als wollte sie selbst nicht wissen, wie sie sich in einer angespannteren Situation verhalten würde. Und das machte ihn neugierig: Wie würde sie sich verhalten?
    „Gut geschlafen?“, fragte er.
    „Einigermaßen. Und du?“
    „Lass mich mal nachdenken. Mitten in der Nacht musste ich aufstehen und mich auf einen Stuhl setzen, weil meine Frau nicht neben mir liegen wollte. Wie, denkst du, habe ich wohl geschlafen?“
    Sie starrte die Bettdecke über ihren Knien an. „Ich hätte auch den Stuhl genommen.“
    Er schnaubte spöttisch. „Als ob ich dich auf dem Stuhl schlafen ließe, während ich es mir im Bett bequem mache.“
    „Tut mir leid.“
    „Hab ich irgendwas gemacht?“
    Ihre Hand hatte beliebige Muster auf das Laken gemalt. Jetzt hielt sie inne. „Warum denkst du, dass du etwas getan hättest?“
    „Ich erinnere mich nicht allzu genau. Aber das Bett ist schmal und die Triebe eines Mannes sind stark. Außerdem hast du das Glas vom Tisch geworfen, als du aus dem Bett geflüchtet bist. Das war ein ziemlich guter Hinweis.“
    „Es war nichts Schlimmes. Hat vermutlich nur eine alte Jungfer wie mich verschreckt.“
    „Du hast dich erschreckt?“
    „Ich bin geflüchtet oder etwa nicht?“
    Warum hast du nicht nachgegeben?
    Und diesem Gedanken folgte eine plötzliche Erinnerung an Erregung, ihr Körper an seinen gedrückt, ihre Brust in seiner Hand, warm und weich, ihre Brustwarze hart.
    Er atmete scharf ein. „Du weißt, dass du von mir nichts zu befürchten hast.“
    „Natürlich nicht“, stimmte sie ihm allzu bereitwillig zu.
    Er verließ den Raum, damit sie sich anziehen konnte. Als er zurückkehrte, schickte er sie weg. „Ich muss noch etwa eine Stunde Schlaf nachholen.“
    Er verschloss die Tür und legte

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