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Eine Braut für alle

Eine Braut für alle

Titel: Eine Braut für alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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langweilen -»
    «Ich möchte aber trotzdem hingehen», erklärte Ophelia mit Bestimmtheit. «Mit dir kann ich doch jederzeit einen Drink nehmen, nicht wahr? Schließlich», meinte sie nach einer Pause, «ist’s nicht sehr wahrscheinlich, daß einer von uns übers Wochenende wegfährt.»
    «Nein, natürlich nicht. Aber, Ophelia -»
    «Etwas mehr Busen bitte, meine Liebe», rief Humphrey, seine Operationen wieder aufnehmend.
    «Ophelia -»
    «Tut mir leid, Darling. Ich hab zu tun.»
    Ich kehrte in meine Kabine zurück. Sobald Ophelia einmal einen Entschluß gefaßt hatte, war sie, das wußte ich, ebenso schwer umzustimmen wie Captain Spratt. Ich schritt auf und ab und machte dabei meiner Tagesration Zigaretten den Garaus. Ich starrte aus dem Bullauge; vielleicht zog ein Taifun auf und machte das Ganze zunichte? Ich fluchte dem verdammten Schiff und dem verdammten Ozean. Ich hatte die Seereise so beschwingt angetreten wie eine eben flügge gewordene Möwe, und nun saß ich in der scheußlichsten Situation, die man sich vorstellen kann, fest. Ich glaube, dem Alten Seemann der Ballade ist’s nicht anders ergangen.
    Der Nachmittag strich dahin. Ich versuchte mich dadurch abzulenken, daß ich Sir Lancelots Memoiren in Angriff nahm. Die Abendordination hielt ich wie sonst im Schiffsspital ab. Schließlich wurde es Zeit, mein kleines Messejackett und ein steifes Hemd anzulegen, und als ich die Krawatte umband, entschied ich, daß mir nur noch verzweifelte Maßnahmen übrigblieben.
    Unterwegs zur Kabine des Kapitäns glitt ich in eine kleine Nische unterhalb der Kajütentreppe, zwischen dem Kasten mit dem Ölzeug der Offiziere und dem Kreiselkompaß. Während die Gäste an mir vorbeizuströmen begannen, lugte ich um die Ecke nach Ophelia aus, so lange, bis ich mich schon fragte, ob nicht doch der Glücksfall eingetreten sei und sie sich mit starken Kopfschmerzen zu Bett gelegt hatte. Aber sie kam natürlich stets überallhin zu spät, und ich konnte alle Leute bereits droben in der Kapitänskabine munter schnattern hören, als ich sie das Deck entlanggehen sah.
    «Darling! »kreischte sie auf, als ich aus dem schattigen Winkel heraussprang. «Was ist denn los mit dir in letzter Zeit? Ständig hast du’s drauf angelegt, mich zu Tode zu erschrecken. Hast du eine Schockbehandlung mit mir vor?»
    «Ich muß mit dir sprechen», erklärte ich feierlich. «Unter vier Augen.»
    Sie blickte mich verstört an. «Warum diese Geheimnistuerei, um Gottes willen? Ist das Schiff am Untergehen, oder was sonst?»
    «Hier draußen kann ich’s dir schwer erklären», murmelte ich. «Aber wenn du vielleicht doch in meine Kabine zu diesem Drink kommen wolltest -»
    «Also, das hab ich gerne!» Ophelia stampfte mit den Füßen. «Ich freue mich nun mal ganz besonders auf diese Party, und außerdem hab ich ein neues Kleid angezogen. Wie kannst du dich zum Teufel unterstehen, mir vorzuschlagen, ich soll diesen Abend derart vergeuden -»
    «Ich dachte, es wäre doch sehr nett, wenn wir zwei miteinander ein bißchen plaudern könnten», drang ich weiter in sie, immer näher rückend. «Wir haben eigentlich noch nicht viel voneinander an Bord gehabt, nicht wahr, Ophelia, mein Mädel? Und was für Strapazen ich auf mich genommen hab, um mit dir auf dem Schiff zu sein —»
    «Du machst mich krank! Wenn ich einmal im Leben eine Chance habe, all diesen Dreck hinter mir zu lassen und ein paar nette und interessante neue Leute kennenzulernen, kommst du daher und setzt mir zu wie ein brünstiger Bluthund -»
    , «Ophelia!» Nun war ich doch recht verstimmt. «Ophelia, verstehe meine Gefühle dir gegenüber richtig -»
    «Ich verstehe sie nur zu gut.»
    «Verdammt! Ich hab dir doch einmal gesagt, wie ernst es mir ist, dich zu heiraten -»
    «Und ich hingegen kann dir jetzt sagen, es besteht nicht die leiseste Möglichkeit, daß ich je so vertrottelt sein werde, dich mein ganzes Leben ruinieren zu lassen. Ich verlange nichts weiter, als daß du aufhörst, mir meine Ferien zu verpatzen. Ich werde zu dieser Party gehen.»
    Ich packte sie am Arm.
    «Laß mich augenblicklich los, du gemeines Biest! Sonst rufe ich nach einem Matrosen.»
    «Ophelia!» zischte ich. «Nun will ich dir den wahren Grund sagen, warum du heute abend nicht hinaufgehen sollst.»
    «Bitte, sag ihn doch! Niemand würde ihn lieber erfahren als ich.»
    «Basil - Basil Beauchamp - befindet sich in der Kabine des Kapitäns.»
    Sie starrte mich an.
    «Ja. Ich hab ihn dort gesehen. Mit meinen

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