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Eine Braut für alle

Eine Braut für alle

Titel: Eine Braut für alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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einem recht niedlichen Präsent ganz zu schweigen, das einigen Glanz in dein Leben bringen wird.»
    «Na gut, Darling.» Ihre Stimme klang skeptisch. «Für einen ganz Schnellen kann ich mich wohl frei machen, wenn du mich um sechs hier abholen kommst.»
    Ich hatte einen Strauß Blumen erstanden, indem ich auf den Lunch verzichtete, und war gerade im Begriff, meinen Keller zu verlassen, als ich Miles’ Wagen entlang der Gosse Vorfahren sah.
    «Gaston!» rief er mich durch das Fenster an. «Bist du dir dessen bewußt, daß ich halb London nach dir durchsucht habe? Was ist dir nur eingefallen, dich in diesem widerlichen Bezirk zu vergraben?»
    «Oh, hallo, Miles. Wenn die Sonne über Wormwood Scrubs untergeht, ist es ganz reizvoll hier -»
    «Du mußt mich auf der Stelle zu Sir Lancelot begleiten.»
    «Zu Sir Lancelot? Aber ich habe leider eine recht dringende Verabredung -»
    «Du mußt die betreffende Dame einfach versetzen.» Miles glotzte die Blumen an. «Sir Lancelot legt ganz besonderen Wert darauf, daß du zum Dinner kommst. Eine inoffizielle Angelegenheit im Beisein des Staatssekretärs für Inneres.»
    «Des Staatssekretärs für Inneres?» Ich war aus allen Wolken gefallen. «Großer Gott! Was veranlaßt Sir Lancelot zu denken, daß der scharf drauf ist, meine Bekanntschaft zu machen?»
    !«Steh nicht hier herum und verkneif dir gefälligst deine idiotischen Bemerkungen. Steig bitte ein.»
    «Na schön. Werde Ophelia anrufen und das Rendezvous verschieben. Die Blumen kannst du für Bartholomews Kinderzimmer haben.»
    Bezüglich meiner Einladung ging mir ein Licht auf, sobald wir vor Sir Lancelots Haus eintrafen; der Chirurg öffnete uns persönlich die Tür, in Hemdsärmeln und Zierschürze.
    «Freue mich, daß Sie uns in der Krise beistehen, mein Junge», begrüßte er mich. «Können Sie kochen?»
    «Nun ja, Sir, auf meine Omeletten glaube ich mir ein bißchen was einbilden zu dürfen.»
    «Als ein auf sich selbst angewiesener Junggeselle verstehen Sie voraussichtlich, eine Salatmarinade zu bereiten? Begleiten Sie mich also in die Küche und probieren Sie’s. Miles deckt inzwischen den Tisch. Und vergessen Sie nicht, die Champagnergläser zu polieren.»
    «Haben Sie denn noch immer kein Mädchen, Sir?» fragte ich bestürzt, während ich Sir Lancelot durch das Haus nachtrabte.
    «Vielleicht interessiert es Sie zu erfahren, daß die letzten zwei Monate meines Lebens durch eine Reihe von Weibsbildern getrübt wurden, die sich in gleicher Weise einer auffallenden Unfähigkeit in der Beherrschung der Anfangsgründe der englischen Sprache sowie einer krankhaft hysterischen Veranlagung erfreut haben. Von einer Dame aus einer obskuren Gegend der Alpen ganz zu schweigen, die ausschließlich zu dem Zweck hierherkam, um ihr Kind auf Kosten unserer überpfleglichen Krankenkasse in die Welt zu setzen. Zum Glück hab ich ein Auge für derlei Sachen. All dies hat verständlicherweise bewirkt, daß sowohl meine Geduld wie die unserer trefflichen Köchin riß. Die Köchin nützte ihren Vorteil, indem sie ihre Koffer packte und ging.»
    «Oh, Sir, wie peinlich.»
    Es ging mir gewaltig gegen den Strich, diesen Abend als Sir Lancelots Mädchen für Alles zu roboten, statt Ophelia mit Diamanten zu überschütten, aber dann rief ich mir erneut ins Gedächtnis zurück, daß ich, wäre der alte Knabe nicht gewesen, noch vor Weihnachten das St. Swithin in einem jener geschmackvoll schlichten Behälter verlassen hätte, die man zu diesem Zweck vorgesehen hat.
    «Meine Frau ist augenblicklich drunten in der Stellenvermittlung, um herauszubekommen, wohin zum Teufel die uns empfohlene Mademoiselle aus Paris geraten ist», fuhr Sir Lancelot fort. «Da dieses Frauenzimmer augenscheinlich auf der Überfahrt verlorenging und wir einen Staatssekretär schwerlich ausladen können, bleibt uns nichts anderes übrig, als selber zu kochen und Mundschenk zu spielen.»
    In der Küche traf ich den Bischof an, er hatte seinen Rock abgelegt und ein schwarzes Gesicht.
    «Verdammt noch mal, Charles! Funktioniert der Warmwasserbehälter noch immer nicht?»
    «Ich fürchte, Lancelot, dies übersteigt meine Kräfte. Wahrhaftig, das ist ein äußerst widerspenstiger Apparat. Scheint direkt eine eigene Persönlichkeit zu besitzen.»
    «Wenn du den verflixten Boiler nicht in Ordnung bringen kannst, haben wir kein Warmwasser», schnaubte Sir Lancelot. «Und du bist an der Reihe, das Geschirr zu waschen, wie du weißt.»
    «Ich wollte gerade bemerken, daß

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