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Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Titel: Eine Braut fuer den italienischen Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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servierte eine Bedienstete die Vorspeisen, hauchdünnen Schinken mit Melone und andere Antipasti, und zog sich sofort wieder zurück.
    Während sie schweigend aßen, stieg Anas Nervosität von Minute zu Minute. Gespannt wartete sie darauf, dass er ihr sein Angebot unterbreiten würde, traute sich jedoch nicht, danach zu fragen. Es fiel ihr schwer, ein belangloses Gespräch zu führen.
    Ursache dafür waren der attraktive Mann, der ihr gegenübersaß, die romantische Umgebung, der Wein und die delikaten Speisen. Seltsamerweise fielen ihr gerade jetzt all die Dinge wieder ein, von denen sie als junges Mädchen geträumt hatte: ein Ehemann, Kinder, ein eigenes Heim. Im Lauf der Jahre hatte sie akzeptiert, dass sie nichts davon je bekommen würde, doch in diesem Moment sehnte sie sich wieder aus ganzem Herzen danach. Wieso das ausgerechnet in Anwesenheit des für sie unerreichbaren Vittorio passierte, wusste sie nicht.
    Fühlt sich sein Haar so weich an, wie es aussieht, spüre ich seinen Bartschatten, wenn ich ihm über die Wangen streichle, schmecken seine Lippen nach Wein? schoss es ihr unvermittelt durch den Kopf, und sie verschluckte sich vor Schreck. Sie hustete, und er erkundigte sich besorgt: „Alles in Ordnung?“
    „Ja, danke.“ Doch ihr zitterten die Knie, und in ihrem Bauch hatte sich ein seltsames, warmes Ziehen ausgebreitet.
    Woher stammen all diese dummen Gedanken? fragte sie sich erschrocken. In seinen Augen war sie eine Geschäftsfrau, sonst nichts!
    Wenig später wurden die Teller abgeräumt und der zweite Gang serviert, mit Hummerfleisch gefüllte Ravioli.
    „Haben Sie Ihre Heimat vermisst?“, fragte Ana, um sich von ihren unerwünschten Empfindungen abzulenken.
    „Sehr. Ich hätte nicht so lang wegbleiben dürfen.“
    „Wieso sind Sie nicht eher zurückgekommen?“
    Er zuckte die Schultern. „Es erschien mir einfacher.“ Er kostete von der Pasta, ohne sich näher zu erklären. „Essen Sie! Der Hummer ist delikat, und meine Köchin hat die Ravioli frisch zubereitet.“
    „Sie sind köstlich!“ Doch vor innerer Anspannung schmeckte sie kaum etwas. Es drängte sie zu fragen, was er von ihr wollte, und die Hand nach ihm auszustrecken. Ein weiteres Glas Wein und sie würde die Beherrschung verlieren und ihn berühren!
    Wie würde er darauf reagieren? Wäre er überrascht, erstaunt oder abgestoßen? Daran darf ich nicht einmal denken! rief sie sich selbst zur Ordnung.
    Lange würde sie die Spannung jedoch nicht mehr aushalten! Entschlossen legte sie ihr Besteck zur Seite, atmete tief durch und presste die Hände flach auf den Tisch, um nicht doch noch nach seinen zu greifen. „So gut das Essen auch schmeckt, ich würde zu gern wissen, wie Ihr Vorschlag lautet.“
    Vittorio schwieg eine ganze Weile und blickte konzentriert auf das Glas in seiner Hand, in dem der Wein im Kerzenlicht rubinrot schimmerte. Dann sah er auf und lächelte. „Heiraten Sie mich!“

3. KAPITEL
    Einen Moment lang herrschte Totenstille im Raum. Nichts war zu hören als das Prasseln des Feuers und das Knacken der zerberstenden Holzscheite im Kamin.
    Ana sah Vittorio an. Ihr Mund fühlte sich an wie ausgetrocknet, ihr Kopf wie leer gefegt. Sie musste sich verhört haben! Sicher hatte ihre Fantasie ihr einen Streich gespielt und ihr seine Worte nur vorgegaukelt.
    Oder erlaubte er sich einen Scherz mit ihr? Ihr gesunder Menschenverstand regte sich wieder. Natürlich, das musste es sein! Sie rang sich ein müdes Lächeln ab, als amüsiere sie sich über seinen Witz, und griff nach ihrem Weinglas. „Im Ernst: Was wollten Sie mir vorschlagen?“
    Vittorio beugte sich über den Tisch zu ihr und sah ihr offen in die Augen. „Es ist mir todernst, Ana. Ich möchte Sie heiraten.“
    Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Unmöglich. Er riss einen abscheulichen Witz auf ihre Kosten.
    Während ihrer Internatszeit war sie aufgrund ihrer Körpergröße immer wieder zum Ziel grausamer pubertärer Streiche geworden. Jahre später, als sie Roberto ihre Liebe gestanden hatte, hatte er sie zurückgewiesen mit der Erklärung, sie habe sein Verhalten missverstanden. Damals war sie einem schrecklichen Irrtum erlegen, wie möglicherweise auch in diesem Moment.
    Doch Vittorio zuckte nicht mit der Wimper, und allmählich erkannte sie, dass sie ihn weder falsch verstanden hatte noch er sich über sie lustig machte. Er meinte, was er sagte.
    „Ich hatte Sie gewarnt, dass ich Ihnen etwas Außergewöhnliches vorschlagen möchte.“
    „Das stimmt!“

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