Eine Braut gehoert dazu
belustigt. “Das ist köstlich! Ausgerechnet Sie nennen jemand anderen unhöflich.”
“Ich habe doch gesagt, dass es mir Leid tut. Ich habe Ihnen angeboten, eine neue Garderobe zu kaufen, um es wieder gutzumachen.”
“Ich will keine neue Garderobe! Ich bin sehr zufrieden mit der miserablen, die ich habe.”
“Meine Schwester und meine Mutter haben sich ständig neue Kleider gekauft”, erklärte er. “Ich dachte, Ihnen würde es auch gefallen.”
Sie seufzte. Offensichtlich war er sich überhaupt nicht bewusst, dass er sie beleidigt hatte. “Nicht jeder ist so privilegiert im Leben wie Sie, Mr. Morgan. Und manchmal sollten Sie nachdenken, bevor Sie den Mund öffnen, anstatt immer alles auszusprechen, was Ihnen gerade einfällt.”
Nachdenklich musterte er Meredith. Sie war anders als jede Frau, die er bisher kennen gelernt hatte. Sie äußerte ihre Meinung sehr freimütig - allzu freimütig. Außer ihr hatte ihn bisher niemand als dumm bezeichnet. Doch statt verärgert zu sein, beeindruckte es ihn. Er fragte sich, ob er womöglich wirklich dumm war. “Bei näherer Betrachtung, Miss Baxter, passt dieses Kostüm sehr gut zu Ihren roten Haaren und grünen Augen, Und es sitzt sehr gut.” Zu gut, der Reaktion seines Körpers nach zu urteilen. Es umschmiegte ihren kurvenreichen Körper wie eine zweite Haut. “Ich hätte mich nicht dazu äußern sollen, dass Sie es häufiger tragen. Ich entschuldige mich.”
“Entschuldigung akzeptiert.” Sie seufzte erneut, und sein Blick folgte ihrem Busen, der sich hob und senkte. Ihr wurde bewusst, dass er zwar irgendwie ein Dummkopf, aber dennoch durch und durch ein Mann war. “Dann bleibt unser Termin für morgen also bestehen?”
“Nur wenn Sie versprechen, den Wasserkanister zu Hause zu lassen.”
“Zwei Scherze in zwei Tagen! Ich bin beeindruckt von Ihrem Sinn für Humor, Mr. Morgan.”
“Adam. Bitte nennen Sie mich Adam.” Sie zog eine Augenbraue hoch. “Sind Sie sicher?” “Ich bin sicher.” Er gab ihr die Hand, die warm und fest war, Stärke und Zuversicht und vielleicht sogar Zärtlichkeit ausstrahlte und ein beunruhigend prickelndes Gefühl in ihr erweckte.
5. KAPITEL
Adam wanderte auf dem teuren Orientteppich in dem formellen Salon hin und her. Der Raum war mit exquisiten antiken Möbeln eingerichtet und mit viel Brokat verziert, um zu beeindrucken. Die mit goldenen Quasten versehenen Samtgardinen hätte Scarlet O’Hara mit Stolz als Kleid getragen.
Doch es war nicht die Pracht der Möbel, nicht der Kristallkronleuchter von Waterford an der handgeschnitzten Decke, nicht das Porträt von Washington über dem Kamin aus Marmor, was Meredith beeindruckte. Es war vielmehr der Mann, der umherwanderte, während er die Aufstellung der bevorstehenden Termine bei den Medien las und vermutlich auswendig lernte.
Für einen Mann, der seinen Beruf vom Schreibtisch aus ausübte, war sein Körper gut entwickelt. Seine Schenkel waren recht muskulös, und besonders faszinierte sie sein Gesäß, das sehr knackig war.
Vermutlich ahnten Männer nicht, dass Frauen auf solche Dinge achteten. Aber er hatte sein Interesse an ihren Beinen und Brüsten nicht verhohlen. Warum sollte sie sich also nicht an seinem Po und seiner breiten Brust satt sehen?
“Diese Daten sind in Ordnung, Meredith”, sagte er schließlich und zog damit ihre Aufmerksamkeit auf sein Gesicht, das noch faszinierender wirkte als sein Po. Es war unfair, dass ein Mann so lange, dichte Wimpern und so betörende Augen hatte. “Aber anstatt nach New York zu fliegen, werden wir das Interview von hier aus führen. Lassen Sie Peter eine Fernübertragung arrangieren.”
Das Lächeln, das sie ihm schenkte, ließ sein Herz höher schlagen - für etwa drei Sekunden, bis sie atemlos und mit verklärter Miene fragte: “Wird Matt Lauer das Interview durchführen?”
Verärgert zog Adam ernsthaft in Erwägung, seine Anteile an dem Fernsehsender zu verkaufen. “Möglich. Aber er wird in New York sein, und Sie und ich werden hier sein.” Zum Glück, dachte er. Er hatte vergessen, wie schamlos sie sein konnte. Der gut aussehende Moderator hätte keine Chance gegen sie.
“Matt ist entzückend. Und er hat einen sehr niedlichen Po.
Vielleicht nicht ganz so hübsch wie Ihrer, aber…” Als ihr bewusst wurde, was sie gesagt hatte, schlug sie sich mit glühenden Wangen eine Hand vor den Mund.
Adam zog eine Augenbraue hoch und unterdrückte ein Lächeln. “Ist dem so?”
“Ja, nun …” Insgeheim
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