Eine Braut gehoert dazu
würde sie mich mit einem Kochlöffel versohlen.”
Meredith lachte bei der absurden Vorstellung und fragte dann: “Erinnerst du dich noch an den Tag, als wir das Picknick veranstaltet haben und ich mich oben umgezogen habe?”
“Natürlich. Du hast ein sehr sexy Outfit getragen.” Er ignorierte ihre Überraschung über die Tatsache, dass er sich an ein derart triviales Detail erinnerte, und schob ihr einen Teller von Wedgwood und eine silberne Gabel hin. Dann setzte er sich neben sie. “Warum?”
Sie aß einen Bissen von dem Omelett und sagte anerkennend:
“Das ist wundervoll. Woher wusstest du, dass ich Champignons liebe?”
“Nur eine Vermutung. Also, was ist oben so interessant?
Abgesehen vom Schlafzimmer?” Wie ein Held aus einem Melodram wackelte er mit den Augenbrauen und zwirbelte die Enden eines imaginären Schnurrbarts.
“Benimm dich”, sagte sie lachend. “Ich habe ein Zimmer entdeckt, in dem eine riesige Modelleisenbahn steht. Gehört es dir?” Sie wüsste von Andrew, dass es seins war, und fragte sich, warum er so ein Geheimnis daraus machte.
Er spielte mit dem Gedanken, es zu leugnen, doch er wollte sie nicht belügen. “Ja. Du findest es bestimmt albern für einen erwachsenen Mann, mit Zügen zu spielen, aber …”
Sie schüttelte den Kopf. “Überhaupt nicht. Ich finde es recht charmant. Ich habe als Kind Puppen gesammelt und habe die meisten immer noch.”
“Wirklich?” Erleichterung stieg in ihm auf. “Möchtest du meine Eisenbahnen gern sehen?” Er lächelte verlegen. “Die meisten Männer würden eine Frau fragen, ob sie seine Briefmarkensammlung sehen will, nicht seine Spielzeugeisenbahnen.”
Aber er ist eben nicht wie die meisten Männer, dachte Meredith. “Wenn sie alle so hübsch sind wie die Lok, auf die ich schon einen Blick erhascht habe, dann könnte ich durchaus zu einem Fan von Modelleisenbahnen werden.”
Meredith erwachte am folgenden Morgen mit zwei Gedanken im Kopf: Sie hatte zum ersten Mal im Leben ohne Schutz Sex praktiziert, was nicht nur dumm, sondern gefährlich war, und sie hatte sich verliebt. Und das war noch dümmer und möglicherweise noch gefährlicher.
Es war lächerlich, sich einzubilden, dass eine Beziehung zwischen ihr und Adam Morgan Zukunft haben könnte. Er hatte ihr zwar erlaubt, seine Eisenbahnermütze aufzusetzen und sogar die Züge fahren zu lassen. Und selbst wenn sie seiner Behauptung zufolge die erste Frau war, die sein Heiligtum hatte betreten dürfen, bedeutete das noch lange nicht, dass sie füreinander geschaffen waren.
Sie waren einfach zu verschieden. Er war zu gebildet, zu wohlhabend, zu sehr an ein Leben in Luxus gewöhnt, wie allein sein exquisites Geschirr und Besteck bewiesen.
Sie gehörte nicht seiner Klasse an, nicht einmal annähernd.
Ihr Vater war gestorben, weil er im Kohlebergwerk der Morgans gearbeitet hatte. Ihre Mutter würde niemals verzeihen, dass ihre Tochter sich in ihren ärgsten Feind verliebt hatte.
Tränen stiegen in Merediths Augen, als sie den schlafenden Mann neben sich betrachtete. Sie liebte ihn. Sie war engagiert worden, eine angemessene Braut für ihn zu finden, und so sehr sie es sich auch wünschte, konnte sie nicht diejenige sein.
10. KAPITEL
“Heirate mich.” Mit weit aufgerissenen Augen grinste Adam wie ein Komödiant, der gerade den ulkigsten Witz auf der Welt erzählt hatte.
Aber Meredith lachte nicht. Sie zog sich die Decke bis zum Kinn hoch, lehnte sich zurück an die Kissen und bemühte sich eisern, nicht zu weinen. “Sehr witzig.”
Er drehte sich zu ihr um, nahm ihre Hand in seine, küsste die Innenfläche und erweckte eine spontane Reaktion in ihr, für die sie sich selbst verfluchte, und ihn ebenso.
“Es ist eine ausgezeichnete Idee. Ich brauche eine Frau, und du bist mit niemandem liiert, soweit ich weiß. Ich meine, ich gehe davon aus, dass du andernfalls nicht mit mir geschlafen hättest. Und es würde eine Menge Probleme lösen.”
Für wen? schoss es ihr durch den Kopf. Sie entzog ihm die Hand und wickelte sich in die Decke, während sie aus dem Bett schlüpfte. “Als ich dir das erste Mal begegnet bin, habe ich vermutet, dass du verrückt bist. Jetzt bin ich mir dessen sicher.
Ich habe nicht die Absicht, dich zu heiraten.”
Völlig verblüfft starrte er sie an. Anscheinend war ihm in seinem Leben nicht viel verwehrt worden. “Aber …”
“Und nein, ich hätte nicht mit dir geschlafen, wenn ich mit jemand anderem liiert wäre”, unterbrach sie mit
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