Eine Braut gehoert dazu
hatten. Sie waren stets füreinander da gewesen und hatten einander getröstet, wann immer der Druck, ein Morgan zu sein, zu stark geworden war.
Ihr Tod rief ihm in Erinnerung, wie viel Kummer es mit sich bringen konnte, sich an einen anderen Menschen zu binden.
“Was ist passiert?” erkundigte sich Randall, sobald Meredith ihr Geschäft betrat.
Sie hatte gehofft, unliebsamen Fragen entgehen zu können, aber natürlich achtete Randall stets auf Äußerlichkeiten.
“Du siehst völlig erledigt aus, Süße, wenn ich das sagen darf.”
Verlegen strich sie sich den Rock glatt und kämmte sich mit den Fingern die Haare, die sich wild lockten, weil ihr keine Zeit zum Föhnen geblieben war. Nachdem sie Adams Haus verlassen hatte, war sie nach Hause gefahren und hatte sich geduscht in der Hoffnung, die Sehnsucht nach ihm wegwaschen zu können.
Doch es hatte nicht funktioniert.
Nie zuvor hatte sie an einem gebrochenen Herzen gelitten.
Vielleicht war es einige Male angeknackst worden, aber niemals entzweigegangen. Nun war zu befürchten, dass es niemals heilen würde.
“Es geht mir gut, Randall. Es tut mir Leid, dass ich zu spät komme, aber ich … ich habe verschlafen.”
“Den dunklen Ringen unter deinen Augen nach zu urteilen, hast du eine anstrengende Nacht hinter dir.” Er zog wissend die Augenbrauen hoch. “Übrigens hat deine Mutter angerufen und gefragt, warum du sie gestern Abend nicht besucht hast.”
Meredith erblasste. “O nein! War sie sehr aufgebracht? Ich hatte gestern Abend so viel zu tun, dass ich völlig vergessen habe, sie anzurufen.” Zum Teufel mit Adam! Er hatte sie ihre eigene Mutter vergessen lassen. Nun, ihre Hormone mochten auch einen kleinen Teil dazu beigetragen haben, aber es war seine Schuld, dass sie derart außer Kontrolle geraten waren. “Ich rufe sie gleich an und besuche sie später.”
“Sie wollte wissen, ob du mit Morgan zusammen warst. Ich habe dich gedeckt und Nein gesagt, aber wir wissen beide, dass es gelogen war.”
“Ich hasse es, wenn du mich aushorchst, Randall. Dass du Jura studierst, gibt dir noch lange nicht das Recht…”
Er legte ihr einen Arm um die Schultern und drückte sie sanft. “Dass ich Anwalt werde, hat weniger damit zu tun als unsere Freundschaft, Du weißt, wie sehr ich dich mag. Ich will nicht, dass dir wehgetan wird.”
Sie seufzte schwer. “Dafür ist es zu spät, Herr Anwalt.”
“Was ist passiert?” wollte er wissen, doch ihre Miene ließ es ihn ahnen. “Mon dieu! Du hast mit ihm geschlafen!”
“Das geht dich zwar nichts an, aber ich habe es wirklich getan. ” Es hatte wenig Sinn, ihn zu belügen. Sie hatten nie Geheimnisse voreinander, und früher oder später hätte er es ihr ohnehin entlockt. Er kannte ihre Schwäche für Süßigkeiten und pflegte sie mit Keksen und Schokolade zu bestechen, so dass sie sich ihm stets anvertraute. “Er hat mich gebeten, ihn zu heiraten.”
“Wie bitte?”
“Er hält mich für die perfekte Kandidatin. Ich erfülle all seine Anforderungen, und die Kinder mögen mich. Allerdings wurde das Wort Liebe nicht erwähnt.”
Randall drückte sie auf einen Stuhl am Tisch. “In weiser Voraussicht habe ich eine Käsetorte gekauft. Ich glaube, es ist an der Zeit, sie zu verzehren.”
Meredith schüttelte den Kopf. “Ich kann nicht. Ich bin zu aufgewühlt, um zu essen. Vielleicht später.” Sie zwang sich zu einem dankbaren Lächeln. “Wo steckt übrigens Sally? Sie ist doch hoffentlich nicht krank.” Sie brauchte Sally, um die drei Bewerberinnen zu filmen, die sich angesagt hatten. Auf Grund der jüngsten Geschehnisse beabsichtigte sie, die Suche nach einer Braut zu forcieren.
“Nein. Sally fühlt sich in letzter Zeit sehr wohl. Ich vermute, es liegt an der Aufmerksamkeit eines gewissen gut aussehenden Anwalts, der sie des Öfteren zum Essen ausführt. Sie ist nur schnell zur Bank gegangen und müsste jeden Moment zurück sein.”
Die Ladentür öffnete sich, doch es war nicht Sally, die eintrat. Es war vielmehr der Botenjunge des Floristen, der eine mit Rosen in jeder erdenklichen Farbe beladene Schubkarre hereinschob. “Wo sollen sie hin, Meredith? Ich habe noch mehr im Truck.”
Mit offenem Mund betrachtete sie die üppigen, sehr teuren Arrangements. Der Duft, den sie verströmten, war beinahe widerlich schwer und süß. “Das muss ein Irrtum sein. Ich habe keine Blumen bestellt. Die nächste Hochzeit ist erst Samstag in zwei Wochen.”
“Es riecht hier wie bei einer
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