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Eine Braut gehoert dazu

Eine Braut gehoert dazu

Titel: Eine Braut gehoert dazu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milli Criswell
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in die abgelegensten Winkel der Welt unternommen.
    Sie wirkte auf Adam von jeher sehr egozentrisch. Aber vielleicht wollte sie damit nur kaschieren, dass sie unglücklich war. Bisher hatte er nie darüber nachgedacht, warum ihr so viel an oberflächlichen Dingen und so wenig an ihrem Familienleben gelegen hatte.
    Konnte ihr Verhalten eine Maßnahme gewesen sein, um sich vor der inneren Leere zu schützen, vor der demütigenden Tatsache, dass ihr Ehemann ihr jüngere Frauen vorgezogen hatte?
    Adam wusste die Antwort nicht. Beziehungen zwischen Mann und Frau waren so verdammt kompliziert, und deswegen hatte er sich immer davor gescheut. Sex war großartig, aber die gefühlsmäßigen Verstrickungen standen einer harmonischen Allianz im Wege.
    Die männlichen Morgans stellen ihre Gefühle nicht zur Schau, hatte sein Vater stets gesagt, wie um die mangelnde Zuneigung zu seiner Frau und seinen Kindern zu erklären.
    Und vielleicht hatte der alte Herr Recht gehabt. Es war Adam immer schwer gefallen, seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Er neigte dazu, sich zurückzuziehen, wenn ihm jemand zu nahe kam. Peter war sein einziger wahrer Freund, und diese Freundschaft war nur zu Stande gekommen, weil er die Initiative ergriffen hatte und kein Nein als Antwort akzeptierte.
    Adam wollte von Meredith ebenso wenig ein Nein akzeptieren, aber er war dennoch nicht fähig, sie wirklich an sich heranzulassen.

    Sie glaubte an ein Happyend, weshalb sie diese schmalzigen Liebesromane las und anderer Leute Hochzeiten ausrichtete.
    Doch er wusste, dass Happyends zwar in Büchern vorkamen, nicht aber im wahren Leben existierten. Denn er hatte zu viele vermeintlich auf Liebe basierende Beziehungen scheitern sehen.
    “Was ist mit dir los, Meredith? Du bist in den letzten Tagen nicht mehr du selbst.”
    Meredith seufzte schwer. Sie konnte ihrer Mutter unmöglich von den Problemen mit Adam erzählen. Es hätte ihr kein Mitgefühl eingebracht, sondern nur Vorhaltungen, und denen fühlte sie sich momentan nicht gewachsen. “Ich habe Probleme mit der Hochzeit von Morgan. Der Mann ist unmöglich zufrieden zu stellen. Ich habe drei ausgezeichnete Kandidatinnen für ihn gefunden, und er hat sie ohne einleuchtende Erklärung abgelehnt.”
    Die drei Frauen, die sie auserwählt hatte, waren äußerst intelligent, atemberaubend schön und wie Mannequins gebaut.
    Zwei von ihnen hatten einen Doktortitel, während die dritte eine hervorragende Golfspielerin war.
    Obwohl es Meredith schwer gefallen war, Adam diese perfekten Kandidatinnen zu präsentieren, hatte sie es getan, weil er eine Braut brauchte und sie seinen Antrag nicht anzunehmen gedachte. Egal, wie viele Blumen und Geschenke er ihr schickte oder wie oft er sie bat - oder vielmehr von ihr verlangte -, ihn zu heiraten.
    Louise schüttelte den Kopf. “Ich habe dir doch gesagt, dass dieser Mann Scherereien bedeutet. Reiche Leute sind seltsam.”
    “Das mag sein, aber ich habe das Geld gebraucht.” Meredith seufzte. “Die Schwester hat mir gesagt, dass der Arzt heute bei dir war. Bist du krank? Ich hoffe, du verbirgst nichts vor mir.”
    “Es war nur eine Routineuntersuchung, Honey. Dr. Carpenter hat gesagt, dass sich mein Zustand etwas verschlechtert hat, aber das ist nicht unerwartet und kein Grund zur Sorge.”

    Meredith nahm ihre Hand, die kalt und feucht und ein weiterer Hinweis auf den verschlechterten Gesundheitszustand war. “Vielleicht sollte ich das Geschäft verkaufen, Mom.
    Vielleicht würde ich genug Geld bekommen, um …”
    “Rede keinen Unsinn, Meredith! Du wirst nichts dergleichen tun. Ich habe dir schon oft genug gesagt, dass ich mich mit der Tatsache abgefunden habe, dass ich sterben werde. Ich lasse nicht zu, dass du deinen einzigen Lebensunterhalt wegwirfst, nur um das Unvermeidliche hinauszuzögern.”
    Meredith erblasste. “Mom, bitte …”
    Lächelnd tätschelte Louise Merediths Wange. “Niemand lebt ewig, Merry. So ist es nun mal.”
    “Aber wenn ich eine Herztransplantation hätte bezahlen können … Ich fühle mich so hilflos, so verantwortlich, dass ich nicht mehr tun kann, um dir zu helfen.”
    “Rede nicht so, Honey. Du hast getan, was du konntest. Und obwohl ich vielleicht nicht immer dankbar wirke, bin ich es.
    Mehr, als du ahnst. Ich habe meinen Frieden mit Gott und mit mir selbst geschlossen. Und das solltest du auch tun.”
    Kaum war Meredith zu Haue eingetroffen, als das Telefon klingelte. Sie grübelte immer noch über die bedrückenden Worte ihrer

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