Eine Braut gehoert dazu
Mutter und war nicht in der Stimmung, mit jemandem zu reden, besonders nicht mit Adam.
Daher erleichterte und überraschte es sie, dass Megan sich meldete. Doch es weckte auch ihren Argwohn, denn Megan hatte sie nie zuvor angerufen. “Hallo, Süße. Was kann ich für dich tun?”
“Na ja, Onkel… Aua! Hör auf, Andrew. Ich und Andrew wollten dich fragen, ob du morgen Abend zum Essen kommst.”
Nun wusste sie mit Sicherheit, dass Adam dahinter steckte.
“So gern ich dich und Andrew auch sehen würde …” In der Vermutung, dass Adam mithörte, erwähnte sie ihn bewusst nicht. “Ich habe morgen etwas anderes vor.”
“Ach so.” Gedämpfte Geräusche und Geflüster ertönten.
Dann sagte Megan: “Kannst du das nicht absagen? Ich und Andrew wollen dich wirklich sehen. Es ist unbedingt erforderlich.”
Erforderlich. Als ob ein sechsjähriges Kind so ein Wort benutzen würde! Meredith lächelte vor sich hin. “Ich habe eine Verabredung. Mit jemandem vom Pflegeheim. Ich sollte es dir vielleicht nicht sagen, Megan, weil du noch so klein bist, aber der Mann, den ich kennen gelernt habe, ist sehr aufregend. Ich kriege immer Herzklopfen, wenn ich ihn sehe …”
“Ich glaube nicht eine Sekunde, dass du mit einem Pfleger gehst”, verkündete Adam unvermittelt, und ihr Herz begann tatsächlich zu klopfen. “Jetzt hör auf mit diesem Unsinn und heirate mich.”
Meredith bemühte sich um Beherrschung, aber sein herrischer Ton ging er auf die Nerven. “Megan und Andrew zu benutzen, um mich wieder in dein Bett zu kriegen, ist sinnlos.
Ich habe dir schon mal gesagt und sage dir noch einmal, dass ich keinen Mann heiraten werde, der mich nicht liebt.”
Ein unbehagliches Schweigen folgte. Dann sagte er: “Ich mag dich sehr. Zählt das denn gar nicht?”
Sie hätte sich geschmeichelt fühlen sollen. Sie bezweifelte, dass er viele Menschen mochte. Aber unter den augenblicklichen Umständen fühlte sie sich keineswegs versöhnlich. “Es würde zählen, wenn ich ein Cockerspaniel wäre.”
“Du verhältst dich völlig unvernünftig. Ich biete dir die Welt, die wesentlich mehr Wert hat als mein Herz.”
“Ich glaube allmählich, dass du gar kein Herz hast. Mir ist klar, dass deine Erziehung schuld daran ist, und es tut mir Leid für dich. Aber ich werde nicht den Rest meines Lebens mit einem Mann verbringen, dessen Leidenschaft für Modelleisenbahnen und Sonnenblumenkerne seine Leidenschaft für mich übersteigt.”
“Meredith…”
“Und bitte hör auf, mir Blumen und Geschenke zu schicken.
Inzwischen müsste dir klar geworden sein, dass materielle Dinge mich nicht umstimmen können.” Obwohl die Flugtickets nach Europa sie in Versuchung geführt hatten - für etwa fünfzehn Sekunden.
“Aber ich muss ständig an dich denken”, gestand er ein.
Ihr Herz pochte noch stärker, aber sie bemühte sich, es zu ignorieren. “Bald wirst du eine Frau haben, auf die du deine Aufmerksamkeit richten kannst. Ich schlage vor, dass du nicht so wählerisch bist und eine von den Frauen aussuchst, die ich dir präsentiert habe. Die Zeit wird allmählich knapp für dich, Adam, und mir gehen die Kandidatinnen aus. Du musst dich entscheiden.”
“Ich habe mich entschieden.”
Meredith presste die Lippen zusammen. Ihr graute davor zu hören, auf wen seine Wahl gefallen war. War es die Blonde mit dem makellosen Teint oder die langbeinige Golfspielerin? Jede von beiden hätte eine ideale Ehefrau für ihn abgegeben.
“Großartig”, sagte sie mit mehr Enthusiasmus, als sie verspürte.
“Welche soll es sein?”
“Du.” Und dann legte er den Hörer auf, bevor sie explodieren konnte.
12. KAPITEL
Trotz Merediths beharrlicher Weigerung beabsichtigte Adam keineswegs aufzugeben. Wenn weder Geschenke und Blumen noch Megans Bitten sie umstimmen konnten, dann blieb ihm nichts anderes übrig, als das Pflegeheim aufzusuchen. Zum einen wollte er sich diesen Pfleger ansehen, mit dem sie angeblich verabredet war, und zum anderen die Unterstützung ihrer Mutter einholen, die hoffentlich mehr Verstand als ihre Tochter besaß.
Am folgenden Morgen fand er sich in Louise Baxters Zimmer ein. Der Empfang, den sie ihm von ihrem Stuhl beim Fenster aus bescherte, war alles andere als erfreulich.
“Wie können Sie es wagen, hierher zu kommen, Mr. Morgan!
Sie haben Nerven, das muss ich Ihnen lassen.” Sie verschränkte die Arme vor der Brust und starrte aus dem Fenster in der Hoffnung, dass er den Wink verstand und ging.
Adam war es
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