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Eine Braut muss her!

Eine Braut muss her!

Titel: Eine Braut muss her! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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dachten, wir seien nicht mehr aneinander interessiert. Sie hatten ganz eindeutig andere Pläne mit uns. Ihr Vater wollte, dass Sie Dr. Wardour heiraten, und meiner ließ mich wissen, ich sei für die Ehe noch viel zu unreif. Zu einem Zeitpunkt, den er für richtig hielt, hätte ich mich mit einer Frau zu vermählen, die er mir bestimmen würde. Ich glaube, jetzt hat sich zweifelsfrei ergeben, dass wir beide von unseren Vätern getäuscht wurden.”
    “Ja”, stimmte Mary leise zu. “Ich bin überzeugt, dass Sie recht haben.”
    Bedrückt versank sie in Schweigen und dachte daran, wie übel ihnen mitgespielt worden war, wie sehr sie sich von Russell verraten gefühlt hatte, und wie unglücklich sie gewesen war. Nun hatte sich herausgestellt, dass sie nicht von ihm im Stich gelassen worden war.
    Er stand auf, ging zu ihr und setzte sich neben sie. Bewegt schloss er sie in die Arme, drückte sie an sich und küsste sie zärtlich. Überwältigt von seinem Verlangen, zog er sie dann sacht mit sich auf die Decke, schmiegte sie an sich und streichelte sie hingebungsvoll.
    Mary wünschte sich, für immer bei ihm sein zu können, schloss die Augen und genoss seine Zärtlichkeiten. Sie verlor das Zeitgefühl und schwelgte in dem Bewusstsein, von Russell gehalten zu werden, bei ihm geborgen zu sein.

9. KAPITEL
    Unvermittelt vernahm Russell ein Knacken, gleich darauf Schritte, die rasch näher kamen, und sah, ehe er sich von Mary lösen konnte, einen alten, ungepflegt wirkenden Mann auf die Lichtung kommen, der langes Haar und einen struppigen Bart hatte und plötzlich, als sein Blick auf das Paar fiel, stehen blieb.
    Die zauberhafte Stimmung war durch seine Anwesenheit gestört worden. “Wir sind nicht mehr allein!”, raunte Russell Mary zu.
    Erschrocken schlug sie die Augen auf, bemerkte den Alten und setzte sich hastig auf.
    “Sie müssen keine Angst vor mir haben, Lord Hadleigh, Mrs Wardour”, sagte George lächelnd.
    Überrascht richtete auch Russell sich auf und fragte erstaunt: “Wer sind Sie? Wieso kennen Sie uns?”
    “Ich nenne mich Gerald Stourton, bin jedoch George Haring, ein illegitimer Spross meiner Familie und daher mit Ihnen verwandt, Sir”, antwortete er belustigt. “Und es ist nicht schwer zu erraten, wer Sie beide sind, denn in diese Gegend verschlägt es nicht viele Fremde. Vor Jahren habe ich bei Ihrem Vater und Ihrem inzwischen verstorbenen Gatten studiert und war mit beiden befreundet, Mrs Wardour. Auch Ihren Vater kannte ich in meiner Jugend recht gut, Sir. Über Sie habe ich schon viel gehört, vor allem über die Veränderungen, die Sie in Eddington Court vorgenommen haben. Ist es vermessen von mir, wenn ich Sie einlade, in meiner bescheidenen Behausung eine Tasse Tee mit mir zu trinken?”
    Unsicher schaute Mary Russell an.
    “Warum nicht?”, erwiderte er leichthin, stand auf und zog sie auf die Füße.
    Sie bückte sich, nahm den Hut von der Decke und setzte ihn auf. Dann half sie Russell, das Geschirr und die Reste des Picknicks in den Körben zu verstauen und raunte ihm, während er die Sachen zum Packpferd trug, zu: “Glaubst du, was der Mann uns erzählt hat?”
    “Ja”, antwortete Russell leise.
    “Was mag er sich gedacht haben, als er mich in deinen Armen sah?”
    “Vermutlich hat er mich beneidet!”, antwortete Russell schmunzelnd, schnallte dann Körbe und Decken fest und half anschließend Mary in den Sattel. Sein Pferd am Zügel führend, folgte er mit ihr Mr Haring, der ihnen auf einem schmalen Pfad voranging. Nach einer Weile gelangte man zu einer Lichtung, in deren Mitte ein strohgedecktes, baufälliges Cottage stand.
    “Das ist meine Behausung”, erklärte George trocken. “Sie macht nicht viel her, aber ich hoffe, Sie werden sich bei mir wohlfühlen.”
    Zuvorkommend wartete er, bis Lord Hadleigh Mrs Wardour vom Pferd geholfen und die Tiere angebunden hatte, machte dann die Haustür auf und sagte: “Verzeihen Sie, wenn ich vor Ihnen hineingehe.”
    Neugierig betrat Mary den winzigen Flur und folgte Mr Haring in einen kleinen, erstaunlich aufgeräumten Raum, der als Arbeitszimmer benutzt zu werden schien.
    “Bitte, nehmen Sie Platz”, forderte George die Gäste auf und entschuldigte sich dann mit dem Bemerken, er wolle in die Küche gehen und den Tee zubereiten.
    Sie setzten sich auf die beiden am Tisch stehenden Stühle und schauten sich im Zimmer um. An den Wänden standen Schränke mit vielen Büchern, und der Tisch war mit Papieren übersät, zwischen denen

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