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Eine Braut muss her!

Eine Braut muss her!

Titel: Eine Braut muss her! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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Ihnen einen Ausritt in den Wald unternehmen, wo es angeblich nicht weit von Mr Stourtons Behausung ein Hügelgrab gibt. Ich schlage vor, einen kalten Imbiss mitzunehmen und dort in aller Ruhe miteinander zu reden.”
    “Das ist ein guter Einfall”, stimmte Mary lächelnd zu. “Auch ich bin zu der Einsicht gelangt, dass es besser ist, gewisse Unstimmigkeiten aus vergangenen Tagen zu bereinigen.”
    “Es freut mich, dass Sie einverstanden sind”, erwiderte Russell und drückte Mary noch einen Kuss auf die Hand.
    Die Berührung durch seine Lippen erzeugte ihr erneut ein wohliges inneres Prickeln.
    “Ihre Tante braucht erstaunlich lange, um mit den Erfrischungen zu kommen”, murmelte er und schaute verschmitzt Mrs Wardour an. “Ich zügele besser meine Gefühle für Sie, denn sonst könnten wir uns sehr schnell in einer Sie kompromittierenden Situation befinden.”
    Mary hätte nichts dagegen gehabt, nach der längst fälligen, immer wieder hinausgeschobenen Aussprache von ihm kompromittiert zu werden. Aber was den Augenblick betraf, so hatte er recht, denn in diesem Moment kam die Tante, gefolgt von dem das Teetablett tragenden Butler, aus dem Haus. Sogleich rückte sie ein Stück von Lord Hadleigh ab und legte sittsam die Hände in den Schoß.
    “Ich bin sicher, es gab viel zu erzählen”, sagte Charlotte lächelnd. “Leider musste das frisch aus dem Ofen gekommene Gebäck noch etwas abkühlen, ehe ich es servieren konnte. Ich hoffe, Sir, Sie verzeihen die Verzögerung.”
    “Selbstverständlich”, erwiderte er freundlich. “Aber wenn Sie mich weiterhin so zu verwöhnen gedenken, müssen Sie davon ausgehen, dass ich öfter zu Besuch kommen werde.”
    “Oh, das würde uns nicht stören, nicht wahr, Mary?”, fragte Charlotte und sah leicht belustigt die Nichte an. “Lassen Sie sich so oft bei uns blicken, Mylord, wie Ihre Zeit es Ihnen ermöglicht.”
    “Diese Einladung nehme ich mit dem größten Vergnügen an.”
    Mrs Wardour sah hinreißend aus, und voller Zuneigung schaute Russell sie an, als er ihr in den Sattel half. Dann schwang er sich auf sein Pferd, ergriff die Zügel des Packpferdes und gab das Zeichen zum Aufbruch.
    Fröhlich winkte Charlotte ihm und der Nichte hinterher und fand erneut, beide gäben ein prächtiges Paar ab.
    Man kam gut auf dem leicht passierbaren Weg voran, sodass der Ritt zum Hügelgrab nicht viel Zeit in Anspruch nahm. In stillem Einverständnis schwiegen Russell und Mary, um die feierliche Stille im Wald nicht zu unterbrechen. Schließlich erreichte man das leicht erhöht am Ufer eines Nebenflusses des Tyne errichtete Hügelgrab.
    Russell saß ab, half Mrs Wardour aus dem Sattel und band die Pferde an Bäumen fest. Dann löste er die Gurte, mit denen die mitgebrachten Decken und die Picknickkörbe auf dem Packpferd befestigt waren, lud die Sachen ab und stellte sie zu Boden. Anschließend breitete er die Decken im Gras aus und forderte Mrs Wardour auf, sich zu setzen.
    Sie nahm Platz, schaute sich um und bemerkte beiläufig: “Ich wüsste gern, wer in diesem Grab bestattet wurde.”
    “Leider hat man das nie herausgefunden”, erwiderte Russell, öffnete einen der Picknickkörbe und entnahm ihm Besteck, Gläser und Servietten. Dann holte er die Getränke heraus, stellte sie ab und machte den anderen Korb auf. “Hoffentlich schmeckt Ihnen das, was die Köchin für uns eingepackt hat”, sagte er und hielt Mrs Wardour die Platte mit den belegten Broten hin.
    Sie nahm sich eins und erkundigte sich: “Wie entwickeln die Dinge sich in Eddington Court?”
    “Nicht so, wie ich das gern hätte”, antwortete Russell und ließ sich auf der Decke nieder. “Die Bediensteten waren viel zu lange unbeaufsichtigt und haben sich an ein müßiggängerisches Leben gewöhnt. Es ist nicht einfach, wieder Zucht und Ordnung herzustellen. Mr Shaw ist immer noch etwas widerspenstig, aber ich möchte ihn nicht entlassen, da er die örtlichen Verhältnisse besser kennt als ich. Die Pächter hingegen stehen mittlerweile ganz auf meiner Seite, weil sie festgestellt haben, dass die von mir veranlassten Veränderungen zum Guten sind. Ich hatte keine Mühe, Tagelöhner zu bekommen, sodass endlich die notwendigen Reparaturen am und im Haus durchgeführt werden können. Ich habe auch einige Frauen aus dem Dorf für eine gründliche Reinigung der Räume und des vorhandenen Mobiliars eingestellt. Aus einem mir unerfindlichen Grund sind die Zimmer jedoch arg karg eingerichtet. Der größte Teil der

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