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Eine Braut muss her!

Eine Braut muss her!

Titel: Eine Braut muss her! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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widerstrebend löste er sich dann von ihr und murmelte: “Genug! Sonst vergesse ich mich, und diesen Vorwurf möchte ich mir keineswegs von dir einhandeln.”
    “Woher weißt du, dass ich dir Vorwürfe machen würde?”, fragte Mary keck.
    Russell fasste sie um die Taille, hob sie in den Sattel und schwang sich dann auf sein Pferd. “Ich möchte dich nicht auf die Probe stellen, weil dein guter Ruf mir am Herzen liegt”, antwortete er ernst.
    Aufgeregt empfing die Tante Mary und Lord Hadleigh im Salon, wedelte mit einem Blatt Papier herum und äußerte echauffiert: “Ich habe soeben etwas Unglaubliches erfahren! Sir Godfrey Markhams Gattin, mit der ich zur Schule gegangen bin, hat mir geschrieben. Ich muss den Brief vorlesen!”
    Sie wartete, bis der verdutzte Viscount und die Nichte Platz genommen hatten, setzte sich dann ebenfalls und las: “Meine liebe Charlotte, ich habe eine schreckliche Neuigkeit für dich! Unsere Tochter Angelica sollte eigentlich vor einer Woche den Marquess of Horsham heiraten. Alles war vorbereitet. Die Hochzeitsgeschenke waren eingetroffen, und ich hatte alles, was in Gesellschaft Rang und Namen hat, zur Trauung eingeladen.
    Du kannst dir nicht vorstellen, wie sprachlos ich war, als die Zofe meiner Tochter am Tag vor der Zeremonie ganz außer sich ins Frühstückszimmer kam und entsetzt verkündete, Angelica sei verschwunden und das Bett unberührt. Dann überreichte sie mir ein Billett, in dem Angelica ihrem Vater und mir mitteilte, sie sei nicht willens, sich mit dem Marquess zu vermählen, weil sie ihn viel zu alt und hässlich fände. Sie werde Thomas Bertram heiraten, der von seiner verstorbenen Tante genügend Geld geerbt hatte, um eine Familie ernähren zu können. Ich dachte, ich müsse auf der Stelle in Ohnmacht fallen. Du ahnst nicht, wie peinlich es war, Lord Horsham von dieser Entwicklung der Dinge in Kenntnis zu setzen und all die bereits zur Hochzeit eingetroffenen Gäste auszuladen! Ich bin sicher, tout le monde klatscht jetzt über uns!
    Mein Gemahl war so wütend über unsere Tochter, dass ich befürchtete, er könne einen Schlaganfall bekommen. Natürlich habe ich mir die Sache so zu Herzen genommen, dass ich das Bett aufsuchen musste. Zu allem Überdruss schuldet unser Sohn Lord Horsham viel Geld, und verständlicherweise besteht der Marquess darauf, es unverzüglich zurückzubekommen.
    Ich habe dir geschrieben, weil ich dich bitten möchte, mich sofort zu benachrichtigen, falls du etwas über Angelica erfährst. Ich habe keine Ahnung, wo sie sich aufhält, und in ihrem Billett hat sie erwähnt, es sei sinnlos, sie aufspüren zu wollen.”
    Charlotte ließ den Brief sinken und schüttelte betroffen den Kopf. Entgeistert schaute sie die Nichte und den Viscount an, weil beide plötzlich in Lachen ausgebrochen waren.
    “Mein Vater wollte, dass ich Miss Markham heirate”, äußerte Russell schmunzelnd. “Ich mochte sie jedoch nicht. Möglicherweise wäre sonst ich derjenige gewesen, den sie sitzen gelassen hätte. Horsham tut mir leid. Wahrscheinlich weiß Sir Godfrey nicht, dass der von ihm auserkorene Schwiegersohn in großen finanziellen Schwierigkeiten ist. Aber selbst wenn ihm das bekannt gewesen sein sollte, hat er das vermutlich ebenso ignoriert wie Horshams fortgeschrittenes Alter, weil er wollte, dass seine Tochter Marchioness wird.”
    “Mir gegenüber hat sie keinen Hehl daraus gemacht, dass sie in Mr Bertram verliebt ist”, warf Mary ein. “Ich hatte den Eindruck, dass mehrere der jungen Herren Gefallen an ihr fanden. Sag nur nicht, Russell, dass du nicht an ihr interessiert warst”, fügte sie kokett hinzu.
    Die vertrauliche Anrede machte Charlotte stutzig, und überrascht sah sie die Nichte an.
    “Du weißt sehr gut, dass Miss Markham mir nichts bedeutet”, erwiderte er trocken und wandte sich dann Miss Beauregard zu. “Ich habe die große Freude, Ihnen mitzuteilen, Madam, dass Ihre Nichte mir die Ehre erwiesen hat, meinen Heiratsantrag anzunehmen.”
    “Ja”, bestätigte Mary strahlend. “Aus bestimmten Gründen kann die Hochzeit jedoch nicht bald erfolgen. Einer von ihnen ist, dass Russell noch mehr Zeit benötigt, um in Eddington Court eine straffe, effiziente Verwaltung einzuführen. Also behalte die Neuigkeit bitte für dich, Tante Charlotte.”
    “Meinen allerherzlichsten Glückwunsch!”, rief Charlotte entzückt aus. “Ich habe von Anfang an gewusst, dass ihr beide füreinander wie geschaffen seid! Selbstverständlich werde ich

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