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Eine Braut muss her!

Eine Braut muss her!

Titel: Eine Braut muss her! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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bekam er von hinten einen Stoß und fiel wieder hin. Einen Herzschlag später verspürte er einen wuchtigen Schlag auf den Kopf, und dann wurde ihm schwarz vor den Augen.
    “Prächtig!”, äußerte Arthur zufrieden, nahm seine Pistole an sich und steckte sie in den Hosenbund. “Jetzt genügt es, ihn in den Steinbruch zu werfen. Es wären zu viele Fragen gestellt worden, hätte er ein Loch in der Brust gehabt. Pack an, Peter!”, befahl er, fasste den Viscount unter den Achseln und wartete, bis Peter die Beine ergriffen hatte. Gemeinsam schleppte man den Bewusstlosen zum Rand des Steinbruchs, schwenkte ihn einige Male hin und her und warf ihn dann in die Tiefe.
    “Verdammt!”, fluchte Peter erschrocken, als er sah, dass der Fall Seiner Lordschaft von einem knorrigen Dornbusch aufgehalten wurde.
    “Mach dir keine Sorgen, Peter”, äußerte Arthur beschwichtigend. “Wenn Lord Hadleigh zu Bewusstsein kommt, wird er bei der ersten ungeschickten Bewegung in den Abgrund stürzen. So, komm jetzt, und beeile dich. Ich will nicht, dass wir hier womöglich von dem schrulligen Eigenbrötler gesehen werden. Und denk daran, dass du, falls jemand dich nach Lord Hadleigh fragt, sagen musst, er sei heute Vormittag nach London zurückgekehrt.”
    “Es gibt genügend Leute, die wissen, dass diese Behauptung nicht zutrifft”, wandte Peter ein. “Wie soll ich mich verhalten, wenn man mich darauf hinweist?”
    “Dann antwortest du, sie müssten sich irren, denn du wüsstest genau, dass er heute abgereist ist. Jonathan hat ihm sein gesatteltes Pferd gebracht und kann bestätigen, dass er fortgeritten ist.”
    “Ja, aber das heißt noch lange nicht, dass Seine Lordschaft nach London zurückgekehrt ist”, hielt Peter dem Freund vor. “Und die anderen Bediensteten …”
    “Gewiss werden sie sich wundern, dass er ohne Gepäck unterwegs ist”, unterbrach Arthur unwirsch. “Wir können seine Sachen jedoch zusammenpacken, vorgeben, sie sollten auf sein Geheiß nachgeschickt werden, und sie dann hier in den Steinbruch werfen.”
    “Was machen wir mit dem Pferd Seiner Lordschaft?”
    “Wir werden es, falls wir es sehen sollten, einfangen, irgendwo verstecken und dann heimlich verkaufen”, antwortete Arthur ungeduldig. “Und nun hör auf, mich mit deinen Einwänden zu plagen! Überlass das Denken mir, wenn du solche Angst hast!”
    Peter hielt es für angebracht zu schweigen.
    Zu seiner Verwunderung hatte George Schüsse vernommen und sich gefragt, wer im Wald von Eddington wildere. In Sorge, jemand könne in sein Heim eingedrungen sein, eilte er zum Cottage zurück und hörte plötzlich aus einigem Abstand zu sich Geschrei und die Aufforderung, stehen zu bleiben.
    Hastig verbarg er sich in der Annahme, der Jagdfrevler werde verfolgt, und um nicht in die Schusslinie zu geraten, im Gebüsch, wartete, bis er den Eindruck hatte, die Leute seien an ihm vorbei, und verließ dann das Versteck.
    Neugierig geworden, folgte er vorsichtig den Geräuschen, bemerkte zwei Männer, die in ziemlicher Entfernung von ihm einen offenbar Bewusstlosen aufhoben und über den Rand des Steinbruchs warfen und sich dann eilends davonmachten. Erneut harrte er aus, bis er sich in Sicherheit wähnte, strebte dann zum Abgrund und blickte in die Tiefe.
    Zu seinem Entsetzen sah er Lord Hadleigh am Abhang vor einem Dornbusch liegen, der eindeutig den weiteren Sturz Seiner Lordschaft verhindert hatte. Erschrocken fragte er sich, ob der Viscount tot sein mochte, stellte jedoch einen Moment später fest, dass dieser sich regte.
    “Bewegen Sie sich nicht, Mylord!”, rief er ihm eindringlich zu. “Bleiben Sie ruhig liegen, sonst stürzen Sie hinunter und brechen sich das Genick! Ich hole Hilfe!”
    Russell erstarrte, als er begriff, in welch gefährlicher Lage er war. “Danke”, antwortete er matt und sah Mr Haring vom Rand des Steinbruchs verschwinden.
    Die Zeit, die verstrich, bis sein Retter mit einem aufgerollten Seil zurückkehrte, kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Er sah ihn ihm zuwinken, dann erneut verschwinden und schließlich wieder an der Kante des Abgrundes auftauchen.
    “Ich habe das Seil an einem kräftigen Baum festgebunden”, rief George ihm zu, “und das andere Ende mit einem Stein beschwert, damit es hinunterfällt. Glauben Sie, aus eigener Kraft hinaufsteigen zu können, wenn Sie es zu fassen bekommen?”
    “Ich hoffe es”, antwortete Russell matt.
    George ergriff den Steinbrocken, holte weit aus und schleuderte ihn die Halde hinunter.

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